Forch­hei­mer Kreis-Grü­ne: Offe­ner Brief an die MdBs Tho­mas Sil­ber­horn und Seba­sti­an Körber

Kür­zun­gen bei der Solar­ver­gü­tung – Sabo­ta­ge der Energiewende

Sehr geehr­ter Herr Abgeordneter,

ger­ne möch­ten wir Ihre Mei­nung zu den bru­ta­len Kür­zungs­plä­nen der Ein­spei­se­ver­gü­tung für Pho­to­vol­ta­ik-Anla­gen erfah­ren. Der Arbeits­kreis Ener­gie von Bünd­nis 90/​Die Grü­nen sen­det Ihnen, als Abge­ord­ne­ter des Deut­schen Bun­des­tags und vor allem als Ver­tre­ter der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger des Wahl­krei­ses Bam­berg und Forch­heim sei­ne Beden­ken in die­sem offe­nen Brief.

Über die Not­wen­dig­keit der Ener­gie­wen­de herrscht par­tei­über­grei­fend Kon­sens. Bei der kon­kre­ten Umset­zung tun sich bereits gro­ße Grä­ben auf. Um die Kli­ma­schutz­zie­le schnellst­mög­lich zu errei­chen, müs­sen jedoch alle am glei­chen Strang zie­hen. Über­tra­gen auf die Pho­to­vol­ta­ik, die neben Wind­kraft und Bio­mas­se die tra­gen­de Säu­le unse­rer zukünf­ti­gen Ener­gie­ver­sor­gung sein wird, bedeu­tet das eine ange­mes­se­ne För­de­rung für den ste­ti­gen und gleich­be­rech­tig­ten Aus­bau aller Eneu­er­ba­ren Energien.

Für die Umset­zung der Ener­gie­wen­de brau­chen die Inve­sti­tio­nen Pla­nungs­si­cher­heit, in Form einer sinn­vol­len und ver­läss­li­chen Gesetz­ge­bung. Spe­zi­ell die Strom­erzeu­gung mit­tels Pho­to­vol­ta­ik hat ihren Reiz in der sehr dezen­tra­len Erzeu­gung und Nut­zung in bereits bebau­ten Gebie­ten. Hier­zu wird kei­ne wei­te­re Flä­che bebaut, kei­ne wei­te­ren Strom­net­ze benö­tigt und die Wert­schöp­fung und die damit ver­bun­de­nen Arbeits­plät­ze blei­ben und ent­ste­hen größ­ten­teils in der Region.

Inzwi­schen ist der Preis für PV-Modu­le so stark gesun­ken, dass ihr Anteil an der Gesamt­in­ve­sti­ti­on einer PV-Anla­ge immer gerin­ger wird. Wei­te­re Kosten einer PV-Anla­ge, unter ande­rem die Pla­nung, Mon­ta­ge und War­tung kann nicht groß­in­du­stri­ell erbracht wer­den und unter­liegt somit nicht dem Effekt der Kosten­re­duk­ti­on durch Mas­sen­pro­duk­ti­on. Durch ste­ti­ge Ver­bes­se­rung und Effi­zi­enz­stei­ge­rung wer­den PV-Anla­gen auch in Zukunft gün­sti­ger wer­den, was jedoch ein flie­ßen­der Pro­zess ist, der nicht durch gesetz­li­che Maß­nah­men erzwun­gen wer­den kann.

Die von der Bun­des­re­gie­rung vor­ge­se­he­nen Ände­run­gen des EEG in Form der sin­ken­den För­de­rung von Pho­to­vol­ta­ik-Anla­gen und der stei­gen­den För­de­rung von Off­shore-Wind­kraft­an­la­gen, zielt haupt­säch­lich dar­auf ab, den gro­ßen Ener­gie­un­ter­neh­men eine neue Geschäfts­grund­la­ge zu schaf­fen, da die­se bis­her nur gerin­ge Tei­le zur Ener­gie­wen­de bei­getra­gen haben. Wir dür­fen uns auf dem Weg zur Ener­gie­aut­ar­kie kei­ne gro­ßen Expe­ri­men­te lei­sten. Es ist die Zeit, die uns durch die Fin­ger rinnt. Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, die Eigen­in­itia­ti­ve bewie­sen haben, wer­den nun von der Regie­rung dafür bestraft.

Wir bit­ten Sie daher ein­dring­lich: Machen Sie Ihren Ein­fluss gel­tend; Ver­hin­dern Sie, dass der Bei­trag zur Ener­gie­wen­de durch die Pho­to­vol­ta­ik zum Erlie­gen kommt und die Arbeits­plät­ze Vor­ort ver­nich­tet wer­den. Stop­pen Sie die geplan­te Neu­re­ge­lung des EEGs in die­ser Form.

Wir freu­en uns auf Ihre Antwort.

Mit freund­li­chen Grüßen
für den Arbeits­kreis Energie
Lisa Badum und Fran­cois Gaborieau