Poli­ti­ke­rin­nen besu­chen Demenz­sta­ti­on in Pegnitz

Das The­ma Demenz spielt in einer immer älter wer­den­den Gesell­schaft eine zen­tra­le Rol­le und rückt daher auch ver­stärkt in den Fokus öffent­li­cher Auf­merk­sam­keit. In Peg­nitz wur­de dies schon früh erkannt und im Bri­git­ten­heim ent­stand mit der „Guten Stu­be“ eine vor­bild­li­che Demenzstation.

Davon konn­te sich nun auch die Bay­reu­ther Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Anet­te Kram­me über­zeu­gen, die der Ein­rich­tung gemein­sam mit der Vor­sit­zen­den des Gesund­heits­aus­schus­ses im Bun­des­tag, Dr. Caro­la Rei­mann und den bei­den Peg­nit­zer Stadt­rä­ten Uwe Raab und Oli­ver Win­kel­mai­er einen Besuch abstat­te­te, um mit Dekan Ger­hard Schö­nau­er über die Zukunft der Pfle­ge zu sprechen.

19 Bewoh­ner leben der­zeit in der offe­nen Ein­rich­tung, erläu­ter­te Heim­lei­te­rin Anke Schel­ler­mann. Dr. Caro­la Rei­mann war sicht­lich ange­tan von der freund­li­chen Atmo­sphä­re, die die gute Stu­be aus­strahlt. „Man sieht, dass sich die Mit­ar­bei­ter hier mit Herz­blut um die Bewoh­ner küm­mern“. Die Bewoh­ner hät­ten gro­ße Freu­de dar­an, gemein­sam zu kochen oder abzu­spü­len. Eben die­se Tätig­kei­ten, die sie ihr gan­zes Leben gewohnt waren. Bewe­gung und Tanz wird genau­so ange­bo­ten wie Spa­zier­gän­ge oder Spie­le“, so Dekan Schönauer.

Im Gespräch gab er den Poli­ti­ke­rin­nen aber auch kri­ti­sche Anmer­kun­gen mit auf den Weg. Um qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Pfle­ge anbie­ten zu kön­nen, wer­de hier deut­lich mehr Per­so­nal vor­ge­hal­ten, wie ver­gü­tet wird. Zudem wür­den die Mit­ar­bei­ter nach Tarif bezahlt. „Das ist nicht in allen Ein­rich­tun­gen so. Die Rah­men­be­din­gun­gen müs­sen geän­dert wer­den, um den Men­schen eine best­mög­li­che Behand­lung zukom­men zu las­sen“. Damit mein­te er natür­lich auch die finan­zi­el­le Aus­stat­tung der Träger.

Aber auch die Kran­ken­kas­sen müss­ten von der Poli­tik in die Pflicht genom­men wer­den. „Die Ärz­te wis­sen, was sie den Men­schen an Behand­lun­gen und Medi­ka­men­ten ver­schrei­ben. Bei uns wird nicht ver­schwen­de­risch gehan­delt. Das muss nicht immer von der Kran­ken­kas­se hin­ter­fragt und gekürzt wer­den. Der zeit­li­che Auf­wand, dies stän­dig zu recht­fer­ti­gen und zu kor­ri­gie­ren, ist eigent­lich gar nicht leist­bar“, mein­te Schö­nau­er. Umstän­de, die auch Dr. Caro­la Rei­mann in ihrer täg­li­chen Arbeit immer wie­der begegnen.

„Genau die­se Punk­te höre ich aus der Pra­xis immer wie­der. Unse­re Vor­schlä­ge wer­den jedoch lei­der nicht umge­setzt. Gera­de in der Pfle­ge müss­te eine Dyna­mik ent­ste­hen, doch die Bun­des­re­gie­rung hat anschei­nend nicht den Mut, mit einer gro­ßen Reform für Ver­bes­se­run­gen zu sor­gen. Die bis­her umge­setz­ten klei­nen Maß­nah­men sind wir­kungs­los verpufft“.