OB Star­ke pro­te­stiert gegen Mit­tel­kür­zun­gen bei Bam­ber­ger Symphonikern

„Gro­be Benach­tei­li­gung Frankens“

Eine Kür­zung der finan­zi­el­len För­de­rung der „Bam­ber­ger Sym­pho­ni­ker – Baye­ri­sche Staats­phil­har­mo­nie“ um 2,6 Pro­zent ‑ das ent­spricht rund 240.000 Euro ‑ sieht der Nach­trags­haus­halt der baye­ri­sche Staats­re­gie­rung für 2012 vor. Es „besteht die ern­ste Gefahr einer erheb­li­chen Unter­fi­nan­zie­rung und einer Benach­tei­li­gung des Orche­sters“, mach­te Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke in einem Schrei­ben an den baye­ri­schen Mini­ster­prä­si­den­ten Horst See­ho­fer klar.

„Die vor­ge­nom­me­ne Kür­zung steht in einem kras­sen Miss­ver­hält­nis zur ange­kün­dig­ten För­de­rung eines Kon­zert­saals in der Lan­des­haupt­stadt Mün­chen“, hob Star­ke her­vor. „Es ist ein unfreund­li­cher Akt und eine gro­be Benach­tei­li­gung Fran­kens, wenn Kul­tur­ein­rich­tun­gen von Welt­rang hier geschwächt wer­den, wäh­rend in Mün­chen mil­lio­nen­schwe­re Sub­ven­tio­nen ange­kün­digt und rea­li­siert werden.“

Der Ober­bür­ger­mei­ster ver­wies auf die über­ra­gen­de kul­tu­rel­le Bedeu­tung des Orche­sters: „Die Bam­ber­ger Sym­pho­ni­ker – Baye­ri­sche Staats­phil­har­mo­nie gehö­ren zu den wich­tig­sten Kul­tur­bot­schaf­tern Bay­erns und sind in der gan­zen Welt erfolg­reich unter­wegs.“ Star­ke appel­lier­te an See­ho­fer: „Bit­te set­zen Sie sich für eine Kor­rek­tur des Zuschuss­an­teils durch den Frei­staat Bay­ern zugun­sten des Bam­ber­ger Orche­sters ein.“

Nach der Zuwen­dungs­ver­ein­ba­rung vom 4. Sep­tem­ber 2003 wird der Zuschuss­be­darf der Bam­ber­ger Sym­pho­ni­ker – Baye­ri­sche Staats­phil­har­mo­nie gemein­sam vom Frei­staat Bay­ern (80,5 %), der Stadt Bam­berg (12,3 %), dem Bezirk Ober­fran­ken (6,2 %) und dem Land­kreis Bam­berg (1 %) getra­gen. Am 19. Juli 2011 stimm­te der Stif­tungs­rat dem vom Stif­tungs­vor­stand vor­ge­leg­ten Wirt­schafts­plan 2012 zu. Die­ser sah eine Erhö­hung der För­de­rung durch den Frei­staat um 570.000 Euro vor. Im Gesetz­ent­wurf für den Nach­trags­haus­halt 2012 sind aber nur noch 340.000 Euro für die Sym­pho­ni­ker vorgesehen.

Auch der Vor­sit­zen­de des Ver­eins der „Freun­de der Bam­ber­ger Sym­pho­ni­ker e.V.“, Dr. Hel­mut Jung­bau­er, pro­te­stier­te beim baye­ri­schen Kunst­mi­ni­ster Dr. Wolf­gang Heu­bisch gegen die Mit­tel­kür­zun­gen. Das Abrücken vom beschlos­se­nen Erhö­hungs­be­trag hebe „die gesam­te finan­zi­el­le Pla­nung für die Kon­zert­sai­son 2011/12 aus den Angeln“, schrieb Jung­bau­er. Die hohe Zahl von Mit­glie­dern (1.200) beim Ver­ein der Freun­de der Bam­ber­ger Sym­pho­ni­ker eben­so wie die „gera­de­zu unglaub­li­che Zahl von über 6.000 Abon­nen­ten und der damit ver­bun­de­ne über­durch­schnitt­li­che hohe Eigen­fi­nan­zie­rungs­grad“ zei­ge, „wie sehr das Orche­ster in der Regi­on ver­an­kert ist und wie außer­ge­wöhn­lich hoch das Enga­ge­ment aller Betei­lig­ten ist“.

Ober­bür­ger­mei­ster Star­ke wies in sei­nem Brief an den baye­ri­schen Mini­ster­prä­si­den­ten eben­falls auf den enor­men Ein­satz der Freun­de der Bam­ber­ger Sym­pho­ni­ker. „Es wäre kein gutes Signal, wenn die­ses ehren­amt­li­che Enga­ge­ment nicht wert­ge­schätzt wird. Die­ser Ein­druck ent­steht aber, wenn die baye­ri­sche Staats­re­gie­rung bei ihrer nega­ti­ven Ent­schei­dung blei­ben sollte.“