Schar­fe Kri­tik des BN am Kahl­schlag im Land­kreis Forchheim

„Freun­de der Natur – steht auf gegen die­sen Wahnsinn!“

Baumpflege im Wiesenttal bei Kirchehrenbach

Baum­pfle­ge im Wie­sent­tal bei Kirchehrenbach

Die Anru­fe und Fra­gen häu­fen sich beim Bund Natur­schutz, war­um dem land­auf, land­ab zu beob­ach­ten­den „Radi­kal­schlag“ in Stadt und Land­kreis Forch­heim gegen die Natur durch Abhol­zen, Kahl­schlag von Hecken, Ver­nich­ten von Obst­bäu­men und ande­rem Gehölz kein Ein­halt gebo­ten wird.

Ab 1. März sei dies doch verboten?

BN-Kreis­vor­sit­zen­der Hein­rich Kat­ten­beck ist ohn­mäch­tig und hilf­los, weil von Sei­ten der zustän­di­gen Behör­den und Kom­mu­nen kei­ne Unter­stüt­zung kommt. Er ist genau so ent­setzt wie die vie­len Anru­fer als auch die Men­schen, die bei ihrem Spa­zier­gang durch die Flur die­sen immensen Ver­nich­tungs­ta­ten­drang ver­är­gert zu sehen müs­sen. Man­che Bür­ger­mei­ster reagie­ren sogar sehr „rüde“, wenn man sie auf sol­che Ver­nich­tungs­ak­tio­nen wie zum Bei­spiel im Umkreis von Mug­gen­dorf hin­weist. Man­chen Anru­fer beim Bund Natur­schutz spre­chen von einem mas­si­ven Angriff auf die Tier-und Pflan­zen­welt unse­rer frän­ki­schen Hei­mat und for­dern eine Schaf­fung einer Kli­ma­schutz­zo­ne Frän­ki­sche Schweiz mit Baum­schutz­ver­ord­nun­gen. „Ein Info­cen­ter für den Natur­park Frän­ki­sche Schweiz Vel­den­stei­ner Forst, inner­halb eines Kahl­schla­ges wirkt wie der blan­ke Hohn gegen­über den Tie­ren, die ihre Lebens­grund­la­ge dadurch ver­lie­ren“, berich­tet ein Bür­ger aus der Fränkischen.

Extre­me Fol­gen durch Kahlschlag

BN-Kat­ten­beck: „Mit den ver­nich­ten­den Kahl­schlä­gen gehen extre­me Fol­gen für die Natur ein­her. Die Arten­viel­falt wird ver­nich­tet. Es ver­schwin­den wich­ti­ge Lebens­räu­me für ver­schie­den­ste Arten von Vögeln, Insek­ten, Käfern unter ande­rem auch von Bie­nen. Auf­fal­lend ist der­zeit beson­ders ent­lang der Wie­sent zur Sei­te der B 470 hin und inner­halb der Orts­gren­zen von Mug­gen­dorf mit dem tota­len Kahl­schlag von Bäu­men und Büschen. Der dort bedeut­sa­me Lebens­raum ver­schie­de­ner Mei­sen­ar­ten, Zaun­kö­nig, Dom­pfaff, der Hecken­brau­nel­le und ande­rer Vögeln wird bru­tal ver­nich­tet. Nist­mög­lich­kei­ten ver­schwin­den. „Auch inner­halb von Mug­gen­dorf wur­den und wer­den gro­ße Flä­chen an Baum- und Busch­be­stand unwie­der­bring­lich zer­stört“ mahnt BN-Kreis­vor­sit­zen­der Hein­rich Kat­ten­beck. Ein Mug­gen­dor­fer Bür­ger: „Heu­te sit­ze ich hier und beschwe­re mich schwe­ren Her­zens, da auf mei­nem Nach­bar­grund­stück eine Esche gefällt wird, ein „Geburts­baum der Vögel“, denn hier nisten sage und schrei­be 7 Vogel­ar­ten. Die Baum­kro­ne war vor Beginn der Fäll­ar­bei­ten vol­ler Vögel. Nun ist er weg, der den Vögeln Schutz und Lebens­raum gewähr­te. Ein­fach grausam.“

Palm­kätz­chen sind kein Früh­lings­schmuck im Haus

Im März geht es jetzt auch wie­der ver­stärkt der geschüt­zen Sal­wei­de (Palm­kätz­chen) an den Kra­gen. Gemäß Baye­ri­schen Natur­schutz­ge­setz ist es ver­bo­ten, wild leben­de Pflan­zen ohne ver­nünf­ti­gen Grund von ihrem Stand­ort zu ent­fer­nen. BN-Kreis­vor­sit­zen­der Hein­rich Kat­ten­beck appel­liert: Kei­ne Palm­kätz­chen in der frei­en Natur für den Oster­strauß abzu­schnei­den! „Wegen der frü­hen Blü­te­zeit im März ist die Sal-Wei­de eine wich­ti­ge, erste Fut­ter­pflan­ze für Insek­ten, für Käfer, für Honig­bie­nen. Auch früh­flie­gen­de Fal­ter­ar­ten wie Ziro­nen­fal­ter, Klei­ner Fuchs, Tag­pfau­en­au­ge brau­chen den nahr­haf­ten Nek­tar. Der Moschus­bock ernährt sich vom Saft der Sal-Wei­de. Und auch dem Wild dient die Sal-Wei­de als Deckungs­strauch und zur Wild­ä­sung. BN-Vor­sit­zen­der Kat­ten­beck erzürnt: „Kei­nen Strauß aus wild wach­sen­den Blu­men oder Zwei­gen pflücken, um damit Geld zu ver­die­nen. Dann gibt‚s ech­ten Ärger, weil dies ver­bo­ten ist.“

Die Wei­den­kätz­chen am äuße­ren Wal­den­de zum Bei­spiel oder an ande­ren Stand­or­ten in der frei­en Natur am Wei­her oder Bach­läu­fen darf man nicht abschnei­den. Nur in der frei­en Natur genie­ßen und sich dort an ihrer Blü­ten­pracht erfreu­en, heißt das Gebot der Stun­de. Ste­hen las­sen, ste­hen blei­ben, genie­ßen, dann haben alle Men­schen ihre Freu­de an Palm­kätz­chen und die Bie­nen, Insek­ten, Käfer haben eine wich­ti­ge Fut­ter­quel­le. Die Sal-Wei­de ist eine der 168 Arten die zu den Bie­nen­wei­den gehö­ren und daher geschützt.

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  1. rups sagt:

    Der Arti­kel trifft genau die Situa­ti­on, wie sie inzwi­schen über­all im Landkreis(in Bayern/​Deutschland?) abläuft. Irgend­wel­che „Ket­ten­sä­gen­men­schen“ wer­den los­ge­schickt, um mal wie­der ein biß­chen „sauberzumachen“.Das ist unge­fähr so, als wenn man einen Flei­scher ope­rie­ren läßt. Lei­der ist die Büro­kra­tie so unlenk­bar, daß die Ver­nunft , und somit die Natur, ver­lie­ren muß. Scha­de, daß die maß­geb­li­chen Leu­te so wenig durch­blicken und, wie es scheint, kei­ner­lei Ahnung von und Bezug zur Natur mehr haben. Armes Deutschland!