Erz­bi­schof Schick spricht Frau­en Mut zu – hei­li­ge Kuni­gun­de kann Bei­spiel geben

Frau­en sol­len Ori­gi­na­le und kei­ne Kopien sein

(bbk) Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat am Kuni­gun­den­tag (03.03.12) die Frau­en auf­ge­for­dert, ihr Leben anzu­packen und etwas dar­aus zu machen. „Jede Frau hat ihre eige­nen Talen­te, ihre eige­ne Beru­fung und ihren eige­nen Lebens­weg“, sag­te der Bam­ber­ger Ober­hir­te am Sams­tag im Bam­ber­ger Dom. Man kön­ne nicht die eine mit der ande­ren ver­glei­chen, nicht das eine Frau­en­le­ben gegen das ande­re ausspielen.

Der dies­jäh­ri­ge Kuni­gun­den­tag steht unter dem Mot­to „Impo­nie­rend muti­ges Frau­en­le­ben.“ „Die hei­li­ge Kuni­gun­de war sicher­lich eine sol­che impo­nie­ren­de und muti­ge Frau gewe­sen“, stell­te Erz­bi­schof Schick fest. Zu ihrer Beru­fung habe gehört, die Men­schen zu Jesus Chri­stus und sei­ner Kir­che zu füh­ren. Dies wer­de an der Adams­pfor­te des 1000-jäh­ri­gen Domes sicht­bar. Dort lade sie lächelnd die Besu­cher ein, ins Haus Got­tes ein­zu­tre­ten. Über­setzt für die Frau­en heu­te lau­te die Bot­schaft, die Kin­der und Enkel zu Gott zu füh­ren. „Wir dür­fen unse­re Kin­der nicht um Gott betrü­gen“, mahn­te Erz­bi­schof Schick. „In Gott fin­den auch die nach­fol­gen­den Gene­ra­tio­nen Frie­den, Glück und Leben in Fülle.“

Zwar sei Kuni­gun­de kin­der­los geblie­ben, „ganz sicher hat sie eine nor­ma­le Ehe geführt und des­halb Höhen und Tie­fen, Freud und Leid des täg­li­chen Ehe­le­bens erlebt“. Das Pflug­scha­ren­wun­der, das auf ihrem Grab­mal im Dom abge­bil­det ist, gebe Zeug­nis davon, sag­te der Bam­ber­ger Erz­bi­schof. „Kuni­gun­de blieb in ihrer Ehe und bei ihren Auf­ga­ben, das Reich mit­zu­re­gie­ren, treu.“ Sie habe mit ihrem Mann, dem hei­li­gen Hein­rich, das Bis­tum Bam­berg auf­ge­baut und den Bau des Domes vollendet.

Sie sei Hein­rich eine lie­ben­de Gat­tin bis zum Tod gewe­sen. Um ihm im Ster­ben nahe zu sein, rei­ste sie etwa 300 Kilo­me­ter nach Gro­ne. Sie ent­schied sich nach dem Tod ihres Gat­ten ins Klo­ster zu gehen und leb­te dort neun Jah­re als ein­fa­che Ordens­schwe­ster. „Ihr from­mer Lebens­wan­del hat Kuni­gun­de schon zu Leb­zei­ten zu einer Hei­li­gen gemacht“, erläu­ter­te Erz­bi­schof Schick.

Seit dem Tod der hei­li­gen Kuni­gun­de sei ein Jahr­tau­send ver­gan­gen. Ihr Leben kön­ne nicht mit heu­te ver­gli­chen und schon gar nicht kopiert wer­den. Doch Kuni­gun­de kön­ne anre­gen, dass „jede Frau ihr eige­nes Cha­ris­ma und ihre Beru­fung ent­deckt“ und dar­aus ein „impo­nie­rend muti­ges Frau­en­le­ben“ mache. „Gott will kei­ne Kopien, son­dern Ori­gi­na­le. Indem wir uns mit unse­ren Hei­li­gen beschäf­ti­gen, kön­nen wir Ori­gi­na­le wer­den“, sag­te Erz­bi­schof Schick.