MdB Eli­sa­beth Schar­fen­berg: „Schwarz-Gelb bremst Ener­gie­wen­de und ver­nich­tet Arbeitsplätze“

Zu den Aus­wir­kun­gen der Kür­zung der Solar­för­de­rung erklärt die ober­frän­ki­sche Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Eli­sa­beth Scharfenberg:

Die Bun­des­re­gie­rung ver­schläft die Ener­gie­wen­de und das wird lang­sam zum Pro­blem. Längst könn­te der Strom­preis für die Ver­brau­cher um 0,3 Cent je Kilo­watt­stun­de nied­ri­ger sein. Doch die Bun­des­re­gie­rung hat die Umla­ge, die von jedem Strom­kun­den auf jede ver­brauch­te Kilo­watt­stun­de Strom für die Finan­zie­rung des EEG zu bezah­len ist, gezielt auf immer weni­ger Schul­tern ver­teilt, indem sie immer mehr ener­gie­in­ten­si­ve Groß­un­ter­neh­men ent­la­stet hat. Vor allem für die pri­va­ten Haus­hal­te und die mit­tel­stän­di­schen Hand­werks- und Indu­strie­be­trie­be ist die Umla­ge damit spür­bar gestie­gen, wie auch die Tex­til­grup­pe Hof fest­ge­stellt hat. Die von Rös­ler und sei­nem Amts­vor­gän­ger Brü­der­le von der FDP selbst ver­ur­sach­te Mehr­be­la­stung dient dem Bun­des­wirt­schafts­mi­ni­ster nun als Vor­wand für die mas­si­ven Ein­schnit­te bei der Solar­strom­ver­gü­tung. Ohne die­se Ver­gün­sti­gung für die eige­ne Kli­en­tel wäre die EEG-Umla­ge 2012 gesunken.

Die­ses Cha­os muss jetzt been­det wer­den. Wir brau­chen zuver­läs­si­ge Rah­men­be­din­gun­gen, für die erfolg­rei­che Umset­zung der Ener­gie­wen­de. Dazu muss das Aus­bau­ziel auf 45 Pro­zent Strom aus Erneu­er­ba­ren Ener­gien bis 2020 ange­ho­ben wer­den. Wir brau­chen eine zwei­mo­nat­li­che Anpas­sung der PV-Ver­gü­tung an die Markt­ent­wick­lung und den Aus­bau alter­na­ti­ver Ver­mark­tungs­mög­lich­kei­ten für Öko-Strom. Außer­dem muss der not­wen­di­ge Netz­aus­bau end­lich gezielt betrie­ben wer­den. Von 24 vor­ran­gi­gen Netz­pro­jek­ten sind erst zwei rea­li­siert wor­den. Dabei ist gera­de der Netz­aus­bau von vor­ran­gi­ger Bedeu­tung für das Gelin­gen der Ener­gie­wen­de. Zudem gehört zu einer erfolg­rei­chen Ener­gie­wen­de natür­lich die Ener­gie­ein­spa­rung. Statt des­sen kürzt die Bun­des­re­gie­rung die Mit­tel des Gebäu­de­sa­nie­rungs­pro­gramms von 2,2 Mrd. Euro in 2009 auf nun 900 Mio. Euro.

Dabei kann sich die Zwi­schen­bi­lanz der Ener­gie­wen­de ins­ge­samt sehen las­sen. Trotz aller Unken­ru­fe haben die Erneu­er­ba­ren Ener­gien die Atom­kraft zuver­läs­sig erset­zen kön­nen. Deutsch­land ist nach wie vor Strom­ex­port­land. Im kal­ten Febru­ar wur­de Öko­strom an das atom­ab­hän­gi­ge Frank­reich expor­tiert. Im letz­ten Jahr stieg der Anteil der Erneu­er­ba­ren Ener­gien an der Strom­erzeu­gung auf 19,9 Pro­zent und damit um 3,5 Pro­zent. 2012 lagen die deut­schen Bör­sen­strom­prei­se rund 30 Pro­zent unter den fran­zö­si­schen. Doch die Bun­des­re­gie­rung tut der­zeit alles dafür, die Ener­gie­wen­de zu brem­sen. Mit ihrer dra­sti­schen Kür­zung der Solar­för­de­rung um 20 bis über 30 Pro­zent sind Umwelt­mi­ni­ster Rött­gen und Wirt­schafts­mi­ni­ster Rös­ler nicht nur ener­gie­po­li­ti­sche Brems­klöt­ze. Sie gefähr­den damit zehn­tau­sen­de Arbeits­plät­ze und vie­le deut­sche Fir­men und Hand­werks­be­trie­be, gera­de hier in Oberfranken.

Dass die Ener­gie­wen­de alter­na­tiv­los ist, dürf­te gera­de den Ver­ant­wort­li­chen in ener­gie­in­ten­si­ven Unter­neh­men klar sein. Schließ­lich ist der Peak of Oil erreicht. Von nun an wer­den die end­li­chen Ener­gie­quel­len wie Öl und Koh­le immer knap­per und damit immer teu­rer. Zwar ist auch die Ener­gie­wen­de nicht zum Null­ta­rif zu haben, lang­fri­stig bie­tet sie aber als ein­zi­ge eine Zukunfts­per­spek­ti­ve und kal­ku­lier­ba­re Kosten.