Uni­ver­si­tät Bay­reuth: Spit­zen­for­schung auch in Zukunft

Die tech­ni­sche Aus­stat­tung des For­schungs­zen­trums für Bio-Makro­mo­le­kü­le an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth wird kon­se­quent vorangetrieben

Prof. Dr. Paul Rösch (re.) erklärt Staatsminister a.D. Erwin Huber das Prinzip der Messmethodik

Prof. Dr. Paul Rösch (re.) erklärt Staats­mi­ni­ster a.D. Erwin Huber das Prin­zip der Messmethodik

„Schön zu sehen, wie die Pro­jek­te, die man in sei­ner Zeit als Mini­ster ange­scho­ben hat, heu­te ihre vol­le Wir­kung ent­fal­ten. Der Zukunfts­pakt Bay­ern war damals die rich­ti­ge Ent­schei­dung.“ – so fass­te Staats­mi­ni­ster a.D. Erwin Huber sei­ne Ein­drücke wäh­rend des Besuchs des For­schungs­zen­trums für Bio-Makro­mo­le­kü­le (BIO­mac) an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth zusam­men. Noch in sei­ner Zeit als Lei­ter der Staats­kanz­lei fiel die Ent­schei­dung, das Zen­trum an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth auf­zu­bau­en. Im Wesent­li­chen aus Mit­teln des ‚Zukunfts­pakt Bayern‘.

Die Uni­ver­si­tät Bay­reuth ist bereits heu­te ein welt­weit füh­ren­der Stand­ort für Struk­tur­bio­lo­gie unter Ein­satz der magne­ti­schen Kern­re­so­nanz-Spek­tro­sko­pie (NMRSpek­tro­sko­pie) um Fra­ge­stel­lun­gen der mole­ku­la­ren Medi­zin zu bear­bei­ten. Die­se Posi­ti­on soll wei­ter aus­ge­baut wer­den. Hier­zu wird das For­schungs­zen­trum für Bio- Makro­mo­le­kü­le (BIO­mac) an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth die welt­weit zwei­te Insti­tu­ti­on sein, die für ihre mole­ku­lar­me­di­zi­ni­schen und struk­tur­bio­lo­gi­schen For­schun­gen mit einem Gerät der höch­sten der­zeit tech­nisch mach­ba­ren Lei­stungs­klas­se aus­ge­stat­tet wird. Die Kosten belau­fen sich auf 12 Mio. Euro, in zwei Jah­ren soll das Gerät in Bay­reuth ste­hen. Der Lei­ter des Zen­trums und Inha­ber des Lehr­stuhls für Bio­po­ly­me­re, Pro­fes­sor Dr. Paul Rösch: »Die kon­se­quen­te För­de­rung von aktu­el­len Schwer­punk­ten der For­schung durch den Frei­staat und den Bund an die­ser Uni­ver­si­tät waren unab­ding­ba­re Vor­aus­set­zun­gen für die­sen Erfolg«. Wegen der Ein­ma­lig­keit des Spek­tro­me­ters und der hohen Kosten wird es nicht nur For­schern lokal und regio­nal, son­dern auch bun­des­weit für ihre For­schungs­ar­bei­ten zur Ver­fü­gung ste­hen. Auch das ist aus Sicht von Erwin Huber bemer­kens­wert, denn: „Es ist vor­bild­lich, wie gut die Uni­ver­si­tä­ten Bay­reuth, Würz­burg und Eran­gen-Nürn­berg hier beim Aus­bau kosten­in­ten­si­ver Infra­struk­tu­ren zusam­men­ar­bei­ten. Aber nur so konn­te inter­na­tio­nal kon­kur­renz­fä­hi­ge For­schung in Nord­bay­ern eta­bliert werden“.

Das neue NMR-Spek­tro­me­ter wird es erlau­ben, die bis­he­ri­gen Arbei­ten des Zen­trums in den Schwer­punk­ten All­er­ge­ne, vira­le und bak­te­ri­el­le Pro­te­ine, Pro­te­ine als Aus­lö­ser der Alz­hei­mer-Krank­heit und der Tumo­ren­ent­ste­hung sowie Mecha­nis­men der mole­ku­la­ren Signal­über­tra­gung im Men­schen auf inter­na­tio­nal höch­stem Niveau fort­zu­füh­ren. Mit­tel­fri­stig sol­len die For­schungs­er­geb­nis­se ins­be­son­de­re die Ent­wick­lung neu­er Arz­nei­mit­tel vor­an­brin­gen. Dane­ben ermög­licht das Gerät auch prä­zi­se­re und schnel­le­re Ana­ly­sen im Lebens­mit­tel­be­reich, wie PD Dr. Ste­phan Schwar­zin­ger vom For­schungs­zen­trum BIO­mac erläu­tert. Die kon­se­quen­te Ent­wick­lung und For­schung im Bereich der Lebens­mit­tel­ana­ly­tik führ­te bereits zur Grün­dung eines Spin-Offs für NMRba­sier­te Lebens­mit­tel­ana­ly­tik (ALNu­Med – Appli­ka­ti­ons­la­bor für Nah­rungs­mit­tel und Medi­zin­pro­duk­te). Die Uni­ver­si­tät Bay­reuth wird auf die­se Wei­se neue Per­spek­ti­ven für die struk­tur­bio­lo­gi­sche, mole­ku­lar­me­di­zi­ni­sche und che­mi­sche NMR-For­schung eröff­nen und so den Weg für tech­no­lo­gie-basier­te Neu­grün­dun­gen bereiten.