Soli­da­ri­tät mit Klo­ster „Mor Gabri­el“: Erz­bi­schof Schick trifft syrisch-ortho­do­xen Erz­bi­schof Timo­the­os Aktaş

Erzbischof Schick, Erzbischof Timotheos Aktaş

Erz­bi­schof Schick, Erz­bi­schof Timo­the­os Aktaş

Der Vor­sit­zen­de der Kom­mis­si­on Welt­kir­che der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz, Erz­bi­schof Dr. Lud­wig Schick, ist heu­te in Bam­berg mit Timo­the­os Samu­el Aktas, Erz­bi­schof der Syrisch-Ortho­do­xen Kir­che im Tur Abdin und Abt des dor­ti­gen Klo­sters Mor Gabri­el, zusam­men­ge­trof­fen. Erz­bi­schof Aktas hält sich aus Anlass der Jah­res­ta­gung der Soli­da­ri­täts­grup­pe Tur Abdin und Nord­irak der­zeit in Deutsch­land auf.

In der Unter­re­dung infor­mier­te Erz­bi­schof Aktas über die Lage der in der Tür­kei leben­den syrisch-ortho­do­xen Chri­sten. Er beklag­te, dass sei­ne Gläu­bi­gen nicht die vol­len Bür­ger­rech­te in der Tür­kei genie­ßen. Des­halb sei­en seit den siebziger/​achtziger Jah­ren vie­le syrisch-ortho­do­xe Chri­sten nach Euro­pa und in die Ver­ei­nig­ten Staa­ten aus­ge­wan­dert. Ihre Zahl ist von 40.000 auf weni­ger als 3.000 gesun­ken. Wäh­rend die tür­ki­sche Regie­rung – etwa mit der Ver­ord­nung vom ver­gan­ge­nen August über die mög­li­che Rück­ga­be von ent­eig­ne­ten Lie­gen­schaf­ten reli­giö­ser Min­der­hei­ten – Hoff­nun­gen auf Ver­bes­se­run­gen nährt, sind Anga­ben der Soli­da­ri­täts­grup­pe Tur Abdin und Nord­irak zufol­ge Hun­der­te der im Tur Abdin ver­blie­be­nen Chri­sten von Ent­eig­nun­gen bedroht, gegen die sie sich in rund 300 Gerichts­ver­fah­ren zu weh­ren ver­su­chen. Im Zusam­men­hang mit der erst­ma­li­gen Land­ver­mes­sung zur Anla­ge von Grund­bü­chern in der Regi­on kam es zu zahl­rei­chen Kon­flik­ten um Grund­ei­gen­tum, unter denen der Streit um Lie­gen­schaf­ten des Klo­sters Mor Gabri­el den bekann­te­sten dar­stellt. Bei dem im Jah­re 397 gegrün­de­ten Klo­ster han­delt es sich um eines der älte­sten Klö­ster der gesam­ten Chri­sten­heit. Dort leben 14 Non­nen und 10 Mön­che. Sie unter­hal­ten auch eine Schu­le für ca. 35 Schü­ler, die von mis­sio Aachen unter­stützt wird.

Erz­bi­schof Dr. Schick begrüß­te, dass das Klo­ster in dem Teil des Ver­fah­rens, in dem der inner­staat­li­che Rechts­weg abge­schlos­sen ist, den Gerichts­hof für Men­schen­rech­te in Straß­burg ange­ru­fen hat und ver­si­cher­te Erz­bi­schof Aktas der wei­te­ren Soli­da­ri­tät der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz. „Wir aner­ken­nen, dass sich die Tür­kei um Fort­schrit­te bei den Men­schen­rech­ten bemüht“, so der Erz­bi­schof. „Wei­ter­hin wer­den wir aber ent­schie­den einen umfas­sen­den Schutz der reli­giö­sen Min­der­hei­ten ein­for­dern. Die euro­päi­schen Stan­dards des Rechts­staats und der Reli­gi­ons­frei­heit sind Maß­stä­be, denen auch die Tür­kei genü­gen muss.“

Erz­bi­schof Timo­the­os Aktas dank­te für die Begeg­nung und wünscht, dass die Bezie­hun­gen zwi­schen der deut­schen Kir­che und dem Klo­ster Mor Gabri­el bestehen blei­ben und gefe­stigt werden.