Bam­ber­ger Erz­bi­schof ruft zum täg­li­chen Kampf gegen die Ver­su­chun­gen zu Sün­de und Nach­läs­sig­keit auf, um froh als Christ zu leben

„Die Wur­zel­sün­den beherr­schen, um frei zu sein für Christus“

Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat dazu auf­ge­ru­fen, sich zu mühen und anzu­stren­gen in der Nach­fol­ge Jesu, die Wer­te und Tugen­den des Evan­ge­li­ums im All­tag zu ver­wirk­li­chen. Vor allem die sie­ben Wur­zel­sün­den müss­ten bekämpft wer­den, sag­te der Bam­ber­ger Ober­hir­te am Frei­tag (17.02.12) in Wem­ding (Bis­tum Eich­stätt) bei der Voll­ver­samm­lung der Frei­sin­ger Bischofskonferenz.

Der Kate­chis­mus nen­ne die Wur­zel­sün­den Stolz, Hab­sucht, Neid, Zorn, Unkeusch­heit, Unmä­ßig­keit und Über­druss. „Sie müs­sen wir bekämp­fen mit allen unse­ren Mög­lich­kei­ten.“ Die Demut und Beschei­den­heit über­win­de den Stolz, die Frei­gie­big­keit die Hab­sucht. Als Chri­sten soll­ten wir nicht nei­disch sein, was ande­re kön­nen, son­dern unse­re eige­nen Talen­te und Cha­ris­men ein­set­zen, die Gott uns geschenkt habe.

Der Zorn wer­de über­wun­den, indem wir Gott um Gutes bit­ten für die, auf die wir zor­nig sei­en. Erz­bi­schof Schick erin­ner­te auch an die Ver­spre­chen, die bei der Ehe­schlie­ßung oder der Prie­ster­wei­he gege­ben wur­den. Sie bewah­ren vor Unkeusch­heit. „Die Unmä­ßig­keit im Essen und Trin­ken zügeln wir, wenn wir fasten, das Frei­tags­ge­bot hal­ten, durch Alko­hol– und Rauch­ver­zicht oder ande­re Opfer in der Fasten­zeit. Wenn wir unse­re Pflich­ten und Auf­ga­ben erfül­len, wer­den wir von der Träg­heit bewahrt“, sag­te Erz­bi­schof Schick.

Vie­le heu­te mein­ten es brau­che kei­ne Aske­se, kei­nen Kampf gegen das Böse. „Die­se Hal­tung macht uns Chri­sten und die Kir­che schwach und kon­tur­los“, sag­te Erz­bi­schof Schick, gleich­zei­tig stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der der Frei­sin­ger Bischofskonferenz.

Der Bam­ber­ger Ober­hir­te warn­te ein­dring­lich vor „Lust und Frust“. Die­se bei­den Begrif­fe wür­den nicht nur ähn­lich klin­gen, sie beding­ten auch ein­an­der. „Wer sei­nen Gelü­sten nach­gibt, endet im Frust.“ Das Ziel jedes Chri­sten müs­se sein, die sie­ben Wur­zel­sün­den zu beherr­schen, um „frei zu wer­den für ein Leben vor Gott mit Jesus Chri­stus zum Wohl der Nächsten“.

Jeder ein­zel­ne Christ und die gesam­te Kir­che tra­ge das Leben Jesu Chri­sti, das Leben Got­tes in Fül­le in sich. „Wer das erkannt hat, der wird in Freu­de und Frei­heit das Evan­ge­li­um leben in der Nach­fol­ge Chri­sti.“ Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof rief dazu auf, ernst zu machen mit einem Leben aus dem Evan­ge­li­um. „So wird Kir­che erneu­ert, so tut Kir­che ihren Dienst, so ist Kir­che auch attrak­tiv für unse­re Mitmenschen.“