Eine neue Kro­ne für den hei­li­gen Hein­rich – Nach­bil­dung der Hein­rich­skro­ne übergeben

Erz­bi­schof Schick: „Beson­de­rer Tag der Freu­de und des Dan­kes für das Erzbistum“

Domkapitular Norbert Jung, Bezirkstagspräsident Günther Denzler, Erzbischof Ludwig Schick, Regierungspräsident Wilhelm Wenning, Oberbürgermeister Andreas Starke, Bürgermeister Werner Hipelius sowie Gold- und Silberschmiedemeister Friedemann Haertl.

Dom­ka­pi­tu­lar Nor­bert Jung, Bezirks­tags­prä­si­dent Gün­ther Denz­ler, Erz­bi­schof Lud­wig Schick, Regie­rungs­prä­si­dent Wil­helm Wen­ning, Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke, Bür­ger­mei­ster Wer­ner Hipe­li­us sowie Gold- und Sil­ber­schmie­de­mei­ster Frie­de­mann Haertl.

(bbk) Erz­bi­schof Lud­wig Schick und der Lei­ter des Diö­ze­san­mu­se­ums, Dom­ka­pi­tu­lar Nor­bert Jung, haben gestern (14.02.12) eine Nach­bil­dung der Hein­rich­skro­ne ent­ge­gen genom­men. „Mit der neu­en Hein­rich­skro­ne kön­nen wir unse­ren hei­li­gen Grün­der des Erz­bis­tums Bam­berg ehren. Des­halb ist der heu­ti­ge Tag für die gan­ze Diö­ze­se des hei­li­gen Hein­richs und beson­ders für mich, ein Tag der Freu­de und des Dan­kes“, sag­te Erz­bi­schof Schick.

Die nun vor­lie­gen­de Nach­bil­dung sei ein eige­nes Kunst­werk. „Mit der Über­ga­be und Über­nah­me wird kei­ne Geschichts­glät­tung vor­ge­nom­men.“ Die Säku­la­ri­sa­ti­on, Anfang des 19. Jahr­hun­derts, als das Ori­gi­nal der Hein­rich­skro­ne nach Mün­chen gebracht wur­de, was wir bedau­ern, hat statt­ge­fun­den. „Geschicht­li­che Ereig­nis­se blei­ben Fak­ten“, beton­te der Bam­ber­ger Oberhirte.

Erz­bi­schof Schick ver­wies auf die Bedeu­tung des hei­li­gen Kai­sers Hein­rich. „Er hat mit sei­ner Frau Kuni­gun­de für die Stadt Bam­berg und für das Bis­tum Bam­berg in all den Jahr­hun­der­ten viel Segen gebracht.“ Bam­berg habe sich aus­brei­ten kön­nen und sei groß, schön und edel gewor­den. „Die Kro­ne in Mün­chen und auch die Nach­bil­dung in Bam­berg sol­len uns in Dank­bar­keit dar­an erin­nern. Dann haben bei­de Kro­nen Sinn, weil sie Anlass und Ansporn sind das Werk Hein­richs und Kuni­gun­des fortzusetzen.“

Dom­ka­pi­tu­lar Nor­bert Jung, der Lei­ter des Diö­ze­san­mu­se­ums wies dar­auf hin, dass das eigent­li­che Ori­gi­nal der Hein­rich­skro­ne nie zu Leb­zei­ten von Hein­rich exi­stier­te, son­dern auch erst im Lau­fe des 13. Jahr­hun­derts geschaf­fen wurde.

Der im Jahr 1146 hei­lig­ge­spro­che­ne Hein­rich fühl­te sich von Gott in sei­ne Posi­ti­on beru­fen, gleich­zei­tig habe er sich aber auch dem Him­mel gegen­über ver­ant­wort­lich gefühlt, erläu­ter­te Dom­ka­pi­tu­lar Jung. Mit der nun ange­fer­tig­ten Nach­bil­dung der Hein­rich­skro­ne kön­ne „die leben­di­ge Ver­eh­rung unse­res Bis­tums­grün­ders ver­tieft und bes­ser ver­stan­den wer­den“, sag­te Dom­ka­pi­tu­lar Jung.

Er dan­ke außer­or­dent­lich der Ober­fran­ken­stif­tung, die die Nach­bil­dung der Hein­rich­skro­ne finan­ziert habe und dem Diö­ze­san­mu­se­um als Dau­er­leih­ga­be zur Ver­fü­gung stelle.

Es sei ihm eine gro­ße Freu­de, dass eine Nach­bil­dung der Hein­rich­skro­ne an das Diö­ze­san­mu­se­um über­ge­ben zu kön­nen, sag­te Regie­rungs­prä­si­dent Wil­helm Wen­ning als Ver­tre­ter der Ober­fran­ken­stif­tung. „Wie­der wird ein Stück regio­na­ler Geschich­te in der Regi­on ding­lich gegenwärtig.“

Wen­ning erin­ner­te dar­an, dass die Hein­rich­skro­ne im Zuge der Säku­la­ri­sa­ti­on zu Beginn des 19. Jahr­hun­derts nach Mün­chen kam. „Aber wenn schon auf kur­ze und mitt­le­re Frist am Sta­tus quo nichts zu ändern ist, dann ist ein qua­li­tät­vol­le Kopie bes­ser als nichts, bes­ser als bei­spiels­wei­se nur ein Foto.“ Regie­rungs­prä­si­dent Wen­ning brach­te aller­dings auch sei­ne Hoff­nung zum Aus­druck, dass eines Tages doch das Ori­gi­nal der Hein­rich­skro­ne nach Bam­berg zurück­keh­ren kann. „Dann geben wir die Kopie ger­ne nach München.“

Bam­bergs Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke sprach von einem „bemer­kens­wer­ten Ereig­nis“. Es sei kein Pla­gi­at ent­stan­den, son­dern ein „eige­nes Mei­ster­werk“. Er dank­te aus­drück­lich dem Schöp­fer die­ses Kunst­werks, Frie­de­mann Haertl, der rund 2500 Arbeits­stun­den dafür gelei­stet hatte.

Die Nach­bil­dung der Hein­rich­skro­ne besteht nach Aus­sa­gen von Frie­de­mann Haertl aus rund 1280 Ein­zel­tei­len, die in mehr­jäh­ri­ger Arbeit zusam­men­ge­setzt wur­den. Ins­ge­samt gebe es rund 1400 Löt­stel­len. „Mein Ziel war es, dem Ori­gi­nal gerecht zu wer­den“, sag­te Haertl.

Die Kopie der Hein­rich­skro­ne ist im Rah­men der Son­der­aus­stel­lung des Diö­ze­san­mu­se­um „Dem Him­mel ent­ge­gen“ vom 4. Mai bis zum 31. Okto­ber zu besich­ti­gen. Zudem besteht bereits in die­ser Woche vom 15. bis 17. Febru­ar die Mög­lich­keit die Hein­rich­skro­ne im Diö­ze­san­mu­se­um wäh­rend der Öff­nungs­zei­ten von 10 bis 17 Uhr zu betrachten.