Abzug der US-Army in Bam­berg: „Eine Epo­che geht zu Ende“

OB Star­ke: Ver­hält­nis zu Ame­ri­ka­nern war von Freund­schaft geprägt

Zur Ent­schei­dung der ame­ri­ka­ni­schen Regie­rung den US-Stand­ort Bam­berg kom­plett auf­zu­lö­sen, hat Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke sein Bedau­ern aus­ge­drückt. Gleich­zei­tig hat das Stadt­ober­haupt aber auch auf die gro­ßen Chan­cen für die wei­te­re Stadt­ent­wick­lung Bam­bergs hin­ge­wie­sen. Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke kom­men­tier­te den Beschluss, der ihm am Don­ners­tag­abend in einem Gespräch mit dem Ober­kom­man­die­ren­den der ame­ri­ka­ni­schen Streit­kräf­te in Euro­pa, Gene­ral­leut­nant Mark Hert­ling, in Ans­bach mit­ge­teilt wur­de, folgendermaßen:

„Eine Epo­che geht zu Ende. Die Ame­ri­ka­ner wer­den in spä­te­stens drei Jah­ren den Stand­ort in Bam­berg kom­plett auf­ge­ben. Das wur­de uns vom füh­ren­den Kom­man­dan­ten in Euro­pa mit­ge­teilt. Der Pro­zess wird bereits in eini­gen Wochen begin­nen. Nach den Gerüch­ten der letz­ten Tage war das nicht ganz über­ra­schend. Den­noch bedaue­re ich die­se Ent­wick­lung. Denn das Ver­hält­nis zwi­schen den Ame­ri­ka­nern und Bam­berg war und ist von Freund­schaft und Ver­trau­en geprägt. Nun gilt es den Blick nach vor­ne zu rich­ten und die­se Ent­wick­lung als Chan­ce für eine städ­te­bau­li­che Wei­ter­ent­wick­lung in Bam­berg zu begrei­fen. Die frei wer­den­den Flä­chen bie­ten Raum für Woh­nen, Leben und Arbei­ten, für Stu­die­ren­de und Fami­li­en. Unse­re erste Sor­ge gilt nun den zivi­len Beschäf­tig­ten für die gemein­sam gute Lösun­gen gefun­den wer­den müssen.“

Bereits vor acht Jah­ren wur­de inner­halb der Stadt­ver­wal­tung eine Arbeits­grup­pe „Kon­ver­si­on“ gebil­det, damit im Fall der Fäl­le not­wen­di­ge Maß­nah­men ziel­ge­rich­tet und ohne Zeit­ver­zug gelei­stet wer­den kön­nen. „Auf der Basis die­ser Vor­ar­bei­ten wer­den wir nun zügig wei­ter­ar­bei­ten, ins­be­son­de­re in Sachen Wohn­raum­ent­wick­lung und Ansied­lung von Gewer­be“, kün­dig­te Star­ke an.

Der US-Stand­ort in Bam­berg umfasst eine Flä­che von rund 440 Hekt­ar. Der­zeit sind dort rund 3.500 Sol­da­ten sta­tio­niert. Zusam­men mit ihren Ange­hö­ri­gen sowie den Ange­stell­ten leben und arbei­ten rund 8.000 Men­schen in den „War­ner Bar­r­acks“. Dar­un­ter auch 500 zivi­le Arbeit­neh­mer, davon sind etwa 370 deut­sche Staats­bür­ger. Die Wirt­schafts­kraft, die auf die Anwe­sen­heit der US-Trup­pen zurück­zu­füh­ren ist, wird auf rund 40 Mil­lio­nen Euro geschätzt.