Das geweihte Leben gehört zur Kirche wie das Amen
Ordenschristen sollen lebendiges Zeugnis für die Realität Gottes in unserer Welt ablegen
(bbk) Erzbischof Ludwig Schick hat die Ordensfrauen und Ordensmänner im Erzbistum Bamberg dazu aufgerufen, ein lebendiges Zeugnis für die Realität Gottes in unserer Welt abzulegen. „Die Menschen heute suchen das Echte bei uns. Wenn sie allzu große Unterschiede zwischen uns und unserem Leben zu den Idealen der Ordensgründer und zu Jesus Christus feststellen, dann sind sie verwirrt und enttäuscht“, sagte der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick anlässlich des Tags des geweihten Lebens am Mittwoch in Bamberg (01.02.12).
Das Ordensleben sei keine Eintagsfliege und habe kein Verfallsdatum. Es bestehe seit den Anfängen des Christentums und werde bis zur Wiederkunft des Herrn fortdauern, erinnerte Erzbischof Schick. Er danke allen Ordenschristen, besonders denen, „die seit 1000 Jahren im Erzbistum Bamberg in guten und schweren Zeiten gebetet und gearbeitet haben“. Ordensfrauen und –männer hätten die Erzdiözese vor 1000 Jahren aufgebaut und sie bis heute mitgetragen. Der Bamberger Oberhirte wünschte den Ordenschristen anlässlich des Tags des geweihten Lebens ein „demütiges Selbstbewusstsein.“
Das 1000-jährige Domjubiläum in diesem Jahr biete die Chance, nach vorne in das zweite Jahrtausend der Bistumsgeschichte zu blicken. Jubeljahre seien in der jüdisch-christlichen Tradition stets Jahre des Aufbruchs und Neubeginns gewesen. Sinn der Erneuerung sei, sich erneut aufzumachen, um mitzuarbeiten, dass „das Reich Gottes wie Sauerteig unsere heutige Welt durchdringt“. Es sei der besondere Auftrag der Ordenschristen „für Gerechtigkeit, Frieden und Freude für alle Menschen in der ganzen Welt zu wirken.“
Erzbischof Ludwig Schick ermunterte die Ordenschristen, das Evangelium in der Nachfolge Christi zu leben. Dazu sollten sie den Geist ihrer jeweiligen Ordensgründer leben und sich ihre Spiritualität aneignen. „Das ’aggiornamento‘ (die Erneuerung) des seligen Papst Johannes XXIII. darf“, laut Erzbischof Schick, „nicht falsch als das ‚Erfinden von Neuem’ verstanden werden, es bedeutet vielmehr ‚Erneuerung und Weitertragen des ursprünglichen Feuers’ in unserer Zeit“.
„Man muss bei Ordenschristen und ihren Instituten spüren, dass sie Franziskanerinnen und Franziskaner, Dominikanerinnen und Dominikaner, Karmelitinnen und Karmeliten, Benediktiner und Benediktinerinnen, Salesianerinnen und Salesianer, Jesuiten, Maria Ward- und Paulus-Schwestern oder Eucharistinerinnen sind“, sagte der Bamberger Oberhirte.
Er rief die Schwestern, Patres und Brüder dazu auf, sich von den Heiligen ihrer Kongregation leiten zu lassen. „Knüpfen Sie an Ihre Traditionen an, leben Sie vor allem den Geist Ihrer Ordensgründer in der heutigen Zeit“, sagte der Bamberger Erzbischof abschließend.
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