BN – Stel­lung­nah­me zur „Blu­men­wie­se – Rats­sit­zung“ Neun­kir­chen vom 18.01.2012

Wie die ver­schie­de­nen regio­na­len Tages­zei­tun­gen berich­te­ten hat­te der Gemein­de­rat in Neun­kir­chen gleich zu Jah­res­be­ginn eine vol­le Tages­ord­nung mit vie­len Punk­ten aus dem alten Jahr und auch dem Neu­bau­ge­biet Gal­gen­an­ger. Dort soll, um Bau­grund im Gebiet zu ver­meh­ren, das zuge­hö­ri­ge Regen­rück­hal­te­becken in eine west­li­che gele­ge­nen Tal­mul­de gebaut wer­den. Lei­der hat­ten die Pla­ner und der Markt, wie berich­tet, Unkennt­nis von einer dort vor­han­de­nen Blu­men­wie­se, die dem Lebens­raum­typ 6510 (Mage­re Flach­land-Mäh­wie­se) der FFH-Richt­li­nie ent­spricht. Der Bund Natur­schutz Bay­ern e.V., Orts­grup­pe Neun­kir­chen am Brand und Umge­bung (BN), hat­te, wie berich­tet, hier­auf auf­merk­sam gemacht.

In der Rats­sit­zung am 18.01.2012 wur­de auch über die­se Wie­se gespro­chen. Auf­grund von Aus­sa­gen von Rats­mit­glie­dern in der Sit­zung, nach denen mit dem Zuzug des 1. Vor­sit­zen­den der BN-Orts­grup­pe, Herrn Bern­hard Birn­feld, nach Neun­kir­chen im Jahr 1977 Lebens­raum ana­log der auf der Blu­men­wie­se im Grie­s­tal vor­ge­fun­de­nen fau­ni­sti­schen und flo­ri­sti­schen Arten durch den Bau sei­nes Haus zer­stört wor­den sei, sieht sich der BN genö­tigt, die­ser Dar­stel­lung ent­schie­den zu wider­spre­chen. Der frag­li­che Bau­grund bestand ledig­lich aus einem unbe­wirt­schaf­te­ten Erdbeerfeld.

Hät­te das Rats­mit­glied, das die­se Anschul­di­gun­gen vor­ge­bracht hat, damals eine der­ar­ti­ge Beob­ach­tung gemacht, wäre es der Sache dien­li­cher gewe­sen unver­züg­lich etwas dage­gen zu unter­neh­men und nicht mehr als 35 Jah­re schwei­gen sol­len. Dar­über jetzt eine Dis­kus­si­on zu ent­fa­chen noch dazu mit einer fal­schen Behaup­tung ist in ihrer Lächer­lich­keit nicht zu über­tref­fen und eines Gemein­de­rats unwürdig.
Wir sind der Über­zeu­gung, dass Fair­ness im Umgang mit­ein­an­der nicht erst ein­ge­for­dert wer­den muss, son­dern eine Selbst­ver­ständ­lich­keit ist, auch oder gera­de dann, wenn bei diver­sen Pro­jek­ten unter­schied­li­che Mei­nun­gen herrschen.

Die Arbeit des BN ist grund­sätz­lich ehren­amt­lich und nicht auf Belan­ge oder Bevor­tei­lung ein­zel­ner Per­so­nen aus­ge­rich­tet. Die Zie­le und Auf­ga­ben des BN gemäß sei­ner Sat­zung sind, die natür­li­chen Lebens­grund­la­gen von Men­schen, Tie­ren und Pflan­zen vor wei­te­rer Zer­stö­rung zu bewah­ren und wie­der­her­zu­stel­len. In die­sem Sinn set­zen sich die im BN Ver­ant­wort­li­chen, im gesell­schaft­li­chen und poli­ti­schen Raum, für einen umfas­sen­den und nach­hal­ti­gen Natur- und Umwelt­schutz ein.

Wer außer den Natur­schutz­ver­bän­den weist die in Poli­tik, Ver­wal­tung und im Umwelt­be­reich Ver­ant­wort­li­chen und die Öffent­lich­keit auf Miss­stän­de zur Erhal­tung der Natur hin?

Der BN erhebt umwelt­po­li­ti­sche For­de­run­gen und betei­ligt sich qua­li­fi­ziert und sach­lich als gesetz­lich aner­kann­ter Natur­schutz­ver­band an Pla­nungs­ver­fah­ren und drängt auf den Voll­zug und Ein­hal­tung der ein­schlä­gi­gen Gesetze.

Im vor­lie­gen­den Fall kann sich der Markt Neun­kir­chen am Brand glück­lich schät­zen, ein der­ar­ti­ges – bun­des­weit sel­te­nes – Klein­od zu besit­zen. Dass Mit­glie­der des BN hier auf den Wert sol­cher inzwi­schen lei­der sel­ten gewor­de­nen Land­schafts­be­rei­che spek­ta­ku­lär auf­merk­sam machen müs­sen, zeigt die Ent­frem­dung der Men­schen von ihrem Lebens­um­feld. Per­sön­li­che Angrif­fe auf BN-Mit­glie­der sind abso­lut fehl am Platz.

BN-Kreis­grup­pe Forchheim,
1. Vor­sit­zen­der Hein­rich Kattenbeck