Bay­reuth und Tekir­d­ag rei­chen sich die Hand

Stadt­rat Bay­reuth gibt grü­nes Licht für neue Part­ner­schaft mit der auf­stre­ben­den tür­ki­schen Hafenstadt

Die Stadt Bay­reuth inten­si­viert ihre inter­na­tio­na­len Kon­tak­te: In sei­ner jüng­sten Sit­zung hat der Bay­reu­ther Stadt­rat jetzt grü­nes Licht für eine Städ­te­part­ner­schaft mit der tür­ki­schen Stadt Tekir­d­ag gegeben.

Bay­reuth pflegt zu Tekir­d­ag bereits seit län­ge­rem freund­schaft­li­che Bezie­hun­gen. Bei­de Kom­mu­nen haben im Janu­ar 2010 eine Absichts­er­klä­rung unter­zeich­net, wonach die bestehen­den gemein­schaft­li­chen Bezie­hun­gen hin einer offi­zi­el­len Städ­te­part­ner­schaft aus­ge­baut wer­den sol­len. Die­sen Schritt hat der Bay­reu­ther Stadt­rat jetzt voll­zo­gen, auch in Tekir­d­ag haben die städ­ti­schen Gre­mi­en und in Anka­ra die tür­ki­sche Zen­tral­re­gie­rung der Koope­ra­ti­on bereits zuge­stimmt. Im Vor­feld hat­ten in bei­den Städ­ten Infor­ma­ti­ons­be­su­che der jewei­li­gen Ober­bür­ger­mei­ster stattgefunden.

„Es geht dar­um, Men­schen ver­schie­de­ner Spra­chen und aus unter­schied­li­chen Kul­tur­krei­sen zusam­men zu füh­ren, damit die­se sich ken­nen und ver­ste­hen ler­nen und somit zu Frei­heit und Tole­ranz bei­tra­gen“, so Bay­reuths Ober­bür­ger­mei­ster Dr. Micha­el Hohl. Städ­te­part­ner­schaf­ten sei­en hier­für ein beson­ders wich­ti­ges Instru­ment an der kom­mu­na­len Basis. „Mit Tekir­d­ag haben wir bei die­sem Pro­jekt einen attrak­ti­ven Part­ner an unse­rer Seite.“

Die neue Städ­te-Ehe soll im kom­men­den Juni in Tekir­d­ag und anläss­lich des Bay­reu­ther Bür­ger­fe­stes Anfang Juli in Bay­reuth offi­zi­ell besie­gelt werden.

Die tür­ki­sche Stadt Tekir­d­ag liegt am Mar­ma­ra­meer in Thra­ki­en, ist Haupt­stadt der gleich­na­mi­gen Pro­vinz und bekannt unter ande­rem für ihre Köf­te-Loka­le sowie die Anis­schnaps­pro­duk­ti­on. Tekir­d­ag erlebt der­zeit eine äußerst dyna­mi­sche wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung, die ein­her­geht mit einem mas­si­ven Ein­woh­ner­zu­wachs. Der­zeit leben 140.000 Men­schen in der Stadt.

Die neue Städ­te­part­ner­schaft will sich vor allem der Berei­che Kul­tur, Wis­sen­schaft und Wirt­schaft anneh­men. Durch die Ver­la­ge­rung des Ins­ta­bu­ler Con­tai­ner­ha­fens nach Tekir­d­ag ver­spricht man sich auf tür­ki­scher Sei­te eine wei­ter wach­sen­de Bedeu­tung als Hafen­stadt. Außer­dem ist die Metro­po­le bekannt für eine gan­ze Rei­he kuli­na­ri­scher Köst­lich­kei­ten. Hier erwar­ten sich bei­de Sei­ten Anknüp­fungs­punk­te mit der Genuss­re­gi­on Ober­fran­ken. Tekir­d­ag ist eben­so wie Bay­reuth Sitz einer noch jun­gen Uni­ver­si­tät. Sie zählt der­zeit 20.000 Stu­die­ren­de und hat sechs Fakul­tä­ten. Mög­lich­kei­ten der Zusam­men­ar­beit sehen bei­de Hoch­schu­len unter ande­rem in den Berei­chen der Rechts- und Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten, der Geo­wis­sen­schaf­ten und der inter­kul­tu­rel­len Germanistik.

Knapp 1.500 tür­ki­sche Mit­bür­ge­rin­nen und Mit­bür­ger leben der­zeit in der 73.000 Ein­woh­ner zäh­len­den Stadt Bay­reuth. Bei der inter­kul­tu­rel­len Zusam­men­ar­beit soll die neue Part­ner­schaft mit einer tür­ki­schen Kom­mu­ne für eine spür­ba­re Berei­che­rung sorgen.

Bay­reuths Städtepartnerschaften

Die Stadt Bay­reuth pflegt bereits seit Jahr­zehn­ten inter­na­tio­na­le Kon­tak­te in alle Rich­tun­gen. Erfolg­rei­che Städ­te­part­ner­schaf­ten, die eine Viel­zahl von Kon­tak­ten initi­iert haben, gibt es mit Annecy/​Frankreich (seit 1966), La Spezia/​Italien (1999), Rudolstadt/​Thüringen (1990), dem 6. Pra­ger Stadt­be­zirk (2008) und im Rah­men einer Kul­tur­part­ner­schaft mit dem öster­rei­chi­schen Bur­gen­land (1990).