Effel­tri­cher Fosanocht­ver­ein hielt Prunksitzung

Die Effel­tri­cher Nar­ren des Fosa­na­ochts-Ver­eins All­a­mo­schee ver­sprüh­ten am ver­gan­ge­nen Sams­tag­abend mit ihrer dies­jäh­ri­gen Prunk­sit­zung in der bis auf den letz­ten Platz gefüll­ten Effel­tri­cher Schul­turn­hal­le jede Men­ge Humor und gute Laune.

„Was war das wie­der für ein tur­bu­len­tes Jahr!“, resü­mier­te Sit­zungs­prä­si­dent und „Juwel des Fosanochts­ver­eins“, Ulli Wer­ner, ein­gangs der dies­jäh­ri­gen Prunk­sit­zung des Effel­tri­cher Fosanochts­ver­eins All­a­mo­schee, die am ver­gan­ge­nen Sams­tag­abend in der voll besetz­ten Schul­turn­hal­le statt­fand. „Grie­chen­land plei­te; Geor­gi­os Papan­dre­ou weg, Ita­li­en plei­te, Ber­lus­co­ni weg; Effel­trich plei­te – nur der Wei­ser harrt aus wie eine Zeck“, gemeint war damit Bür­ger­mei­ster Richard Schmitt, scherz­te Werner.

Dies war nicht der ein­zi­ge poli­ti­sche Sei­ten­hieb an die­sem Abend, aber das „Poli­ti­ker der­blecken“ gehört halt mal zum Fasching wie das „Salz in der Sup­pe“. Bei der anwe­sen­den Vor­stel­lung der anwe­sen­den Lokal­po­li­ti­ker – und es war dies­mal wirk­lich wie­der ein poli­ti­sches Schau­lau­fen – ange­fan­gen vom Gemein­de­rat, über Bür­ger­mei­ster, Land­rat bis hin zum Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten waren zahl­rei­che Volks­ver­tre­ter an die­sem Abend als Gäste mit dabei, stell­te er die Lokal­po­lit­pro­mi­nenz mit einer klei­nen Quiz­show vor. Fal­sche Ant­wort: „Fünf Euro für den Bau eines neu­en Effel­tri­cher Kin­der­gar­tens“. Wer­ner zock­te die Poli­ti­ker an die­sem Abend so rich­tig ab und sam­mel­te so eine schö­ne Spen­den­sum­me und mach­te auch vor Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Edu­ard Nöth und Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Tho­mas Sil­ber­horn nicht halt. Bür­ger­mei­ster Richard Schmitt gab auf die Fra­ge „Wie lang ist der Effel­tri­cher Bür­ger­mei­ster noch im Amt? „15 Jah­re, 16 Jah­re, zu lan­ge, oder nim­mer lan­ge“ auch die fal­sche Ant­wort und muss­te fünf Euro löh­nen. „Ich arbei­te schon mal an einem aus­ge­gli­che­nen Haus­halt, wenn ich 2014 das Bür­ger­mei­ster­amt über­neh­me“, scherz­te Werner.

Mit dabei in der Prunk­sit­zung nicht nur die hohe Pol­tik­pro­mi­nenz, son­dern auch Auf­trit­te von Show­grö­ßen aus dem Veits­höch­hei­mer Fern­seh­fa­sching. Mit dabei unter ande­rem Ver­wand­lungs­künst­ler Wolf­gang Dürin­ger aus Gochs­heim, der in sei­ner Bütt in die Rol­le der Klot­hil­de, einer hydro­tech­ni­schen Fach­an­ge­stell­ten im Öffent­li­chen Dienst, also sprich in eine Klo­frau schlüpf­te. „Ich bin gleich nach der Schu­le ans Thea­ter gegan­gen und habe da schon die Rol­len ver­teilt“, wit­zel­te ein an die­sem Abend zur Hoch­form auf­lau­fen­der Dürin­ger. Sein Wer­de­gang: „Erst eine Schnup­per­leh­re im Klär­werk, dann ein Prak­ti­kum in Darm­stadt, dann das gro­ße Lati­num in Pforz­heim“. Sei­ne Büt­ten­re­de rich­te­te sich nicht nur an alle Men­schen – mit „Por­zel­lan-Man­gel-Syn­drom“, also an Leu­te die nicht alle Tas­sen im Schrank haben – son­dern er stra­pa­zier­te mit viel Wort­witz die Lach­mus­keln sei­nes Publikums.

Nicht nur den Lip­pen­stift, son­dern auch sonst „dick auf­ge­tra­gen“ hat­te an die­sem Abend „Flo­ri­na“ mit ihrer Kin­der­bütt von den Besen­bin­dern aus Röt­ten­bach. Der quir­li­ge Wir­bel­wind nahm in ihrer Bütt nicht nur das bestehen­de Schul­sy­stem aufs Korn, son­dern über­zeu­ge ein­mal mehr mit einer humor­vol­len und gran­di­os vor­ge­tra­ge­nen Büt­ten­re­de mit einem Sprit­zer Sar­kas­mus. Unter dem Mot­to „Cool ich bin end­lich ein Teen­ager“, scherz­te Flo­ri­na, dass ihre Eltern jedes Jahr an ihrem Geburts­tag in den Zoo gin­gen und den Storch mit Stei­nen bewer­fen würden.

Aber auch die ande­ren Büt­ten­re­de und Wort­bei­trä­ge waren gespickt mit viel Wort­witz. So ver­such­te die fre­che Bauch­red­ner­pup­pe Hund Oskar sein Herr­chen Mar­ce­li­ni mit der Frau von Land­rat Rein­hardt Glau­ber zu ver­kup­peln und Fosanochts­ur­ge­stein Hei­di Wolf, vom Effel­tri­cher Fosanochts­ver­ein, hielt eine mit spit­zer Feder geschrie­be­ne, nicht nur komi­sche, son­dern auch sozi­al­kri­ti­sche Büt­ten­re­de, in der sie in die Rol­le einer Pun­ke­rin schlüpf­te und mit die­ser Rede ein kla­res Zei­chen gegen Ras­sis­mus setzte.

Aber nicht nur für die Ohren, son­dern auch für die Augen gab es an die­sem Abend etwas. Jugend­gar­de, die Zwet­scher­la und die Akti­ven­gar­de zeig­ten, was sie teil­wei­se seit Ostern letz­ten Jah­res ein­stu­diert hat­ten. Mit ihren Gar­de- und Show­tanz­ko­stü­men sorg­ten sie für einen opti­schen Höhe­punkt an die­sem Abend. Die bei­den Tanz­ma­rie­chen Michel­le Wil­lert und Sophia Möl­k­ner gaben eben­falls ihr bestes und wir­bel­ten anmu­tig und gra­zil über die Tanz­flä­che. Letz­te­re erhielt für ihre Lei­stung sogar den Gesell­schafts­or­den des Fast­nachts­ver­ban­des Fran­ken über­reicht. Ein wei­te­rer Gesell­schafts­or­den des Fast­nachts­ver­ban­des ging an die­sem Abend an Aktiv­po­sten Roland Schmitt, der nicht nur für die Grün­dung des Män­ner­bal­letts, son­dern auch für vie­le ande­re Din­ge im Fosanochts­ver­ein ver­ant­wort­lich zeichnet.

Die jun­gen, wil­den sin­gen­den Bäue­rin­nen – die mit ihrem Auf­tritt noch eine gehö­ri­ge Por­ti­on Lokal­ko­lo­rit in die Prunk­sit­zung brach­ten, Come­di­an Klaus Karl Kraus und der Tanz des Män­ner­bal­letts waren wei­te­re Pro­gramm­punk­te der dies­jäh­ri­gen Prunk­sit­zung. Vie­le Lacher hat­te auch Ulli Wer­ner bei sei­ner Andrea Berg-Par­odie auf sei­ner Sei­te. Er sang das von Andrea Berg abge­lei­te­te Lied: „Unse­re Bür­ger haben Schwei­ge­pflicht wenn wir was wol­len sol­len wir aufs Gericht“; was natür­lich im Zusam­men­hang mit der Grün­dung der Bür­ger­initia­ti­ve in Effel­trich wegen der The­ma­tik „Super­markt“ stand.

Alles in allem eine gelun­ge­ne Ver­an­stal­tung. „Nach der Prunk­sit­zung ist bekannt­lich auch wie­der vor der Prunk­sit­zung und so kön­nen sich die Effel­tri­cher Nar­ren schon auf das näch­ste Jahr wie­der freu­en und dür­fen gespannt sein, was sich Wer­ner & Co. im näch­sten Jahr wie­der ein­fal­len lassen.