Sonn­tags­ge­dan­ken: Zwei Gedich­te wei­sen den Weg

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

„Sieh, Ihr werkt vom dunk­len Morgen
bis der spä­te Tag verrinnt -
all umsonst! Wenn eure Sorgen
nicht vom HERRN geseg­net sind.

Was ver­mö­gen Sucht und Eile,
wenn nicht ER den Bogen spannt?
Fügt Euch! Und Ihr seid wie Pfeile
in des rech­ten Bogners Hand!“

stimmt das über­haupt? Klingt es nicht zu fromm, zu poe­tisch, irgend­wie zu glatt für unse­ren rau­hen All­tag? Erle­ben wir nicht auch das Gegen­teil, dass jemand sich eine Exi­stenz auf­baut, Kar­rie­re macht, mit sei­nem Part­ner glück­lich wird und das alles ganz ohne Gott, wie es zumin­dest scheint? Trotz­dem rüh­ren Bernt von Hei­se­l­ers Ver­se mein Herz an: Wir rackern uns oft ab, grü­beln und berech­nen, pla­nen und prü­fen, geben unser Bestes und doch schei­tern wir im Beruf, bei der Erzie­hung der Kin­der oder ein jähes Unglück durch­kreuzt unse­re hoch­flie­gen­den Plä­ne. Wer meint, alles aus eige­ner Kraft schaf­fen zu kön­nen, wird schnell hart und selbst­ge­recht oder stürzt, wenn sein Stern sinkt, in dump­fe Bit­ter­keit. Hei­se­l­er aber wuss­te, dass Gott uns in Dienst neh­men, uns zum rech­ten Ziel brin­gen will. Gott sei von Her­zen Dank! Wir haben einen Gott, der stär­ker ist als das Unglück, als mensch­li­che Dumm­heit , einen Gott, der mich ganz per­sön­lich lieb hat. So ermu­ti­ge ich Sie, den neu­en Tag anzu­packen mit einem Gedicht von Wer­ner Bergengruen:

„Gib Dich der ver­bor­ge­nen Hand,
die Dich angerührt.
Hebe Dich vom Grabenrand.
Geh! Du bist geführt.“

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de