Psy­chisch erkrank­te und gesun­de Men­schen gestal­ten gemein­sam beein­drucken­de Weihnachtsfeier

Der begnadete Cello Solist Daniel Lysy vom Haus Helen Keller spielte 3 Sätze Nr. 1 in G-Dur von Johann Sebastian Bach.

Der begna­de­te Cel­lo Solist Dani­el Lysy vom Haus Helen Keller

Ein­an­der den Wege erhel­len in einer ver-rück­ten Welt zum Weih­nachts­ge­sche­hen war die Weih­nachts­bot­schaft des Odi­lia-Vor­sit­zen­den Hein­rich Kat­ten­beck im weih­nacht­lich fest­lich geschmück­ten Pfarr­heim in Kirch­eh­ren­bach. Gesun­de und psy­chisch erkrank­te Men­schen konn­ten für fast drei Stun­den ihre See­le bau­meln las­sen und sich am abwechs­lungs­rei­chen Pro­gramm erfreu­en. Musi­ka­lisch umrahm­te das Trio der Ker­s­ba­cher Sai­ten­mu­sik mit Eber­hard Hof­mann (Zither und Akkor­de­on), Ula Krau­se (Hack­brett) und Alfred Saam (Gitar­re) die Odi­lia-Weih­nachts­fei­er, die begei­stern­den Applaus für ihre Musik­stücke erhielten.

150 Gäste konn­te Kat­ten­beck zur Fami­li­en-Gemein­schafts­fei­er der sozi­al-the­ra­peu­ti­schen Wohn-und Arbeits­ge­mei­schaft, der Lang­zeit­ein­rich­tung für psy­schisch erkrank­te Men­schen begrü­ßen. Unter ihnen beson­ders Bür­ger­mei­ste­rin Anja Geb­hardt, Spar­kas­sen­lei­ter Hart­mut Klein, Ver­tre­ter der Gemein­de und der ört­li­chen Ver­ei­ne. Sein beson­de­rer Dank galt auch den Kirch­eh­ren­ba­cher Geschäf­ten, hier beson­ders Han­ne­lo­re Traut­ner von der Metz­ge­rei Traut­ner, die seit Jahr­zehn­ten Haus Odi­ia auch wäh­rend des Jah­res tat­kräf­tig unterstützen.

Weih­nachts­bot­schaft für ver-rück­te Weihnachten

Als ver-rück­te Advents­zeit sah der Odi­lia-Vor­sit­zen­de den viel zu frü­hen Beginn der Vor­weih­nachts­zeit mit schril­lem Lich­ter­glanz und den viel­fäl­ti­gen Lock­an­ge­bo­ten von Weih­nachts­ge­bäck durch den vor­zei­ti­gen Ver­kaufs­be­ginn bereits ab Sep­tem­ber. Ver-rück­te Weih­nach­ten sieht Kat­ten­beck auch immer mehr dar­in, dass, wenn am Hei­li­gen Abend die Geschäf­te schlie­ßen, für vie­le Weih­nach­ten schon wie­der gelau­fen ist, obwohl es doch noch gar nicht begon­nen hat. In sei­ner Weih­nachts­bot­schaft mach­te er deut­lich, dass ein ver–rücken vom Ursprung des Weih­nachts­ge­scheh­nis­ses, wo Gott aus Lie­be zu uns, Mensch gewor­den ist weil wir ver-rück­ten Men­schen und die­se Welt ihm nicht gleich­zül­tig sind, immer mehr bei vie­len Men­schen ver­schwin­det. Er konn­te mit sei­ner Weih­nachts­bot­schaft zu recht rücken, dass Weih­nach­ten der Anfang von der Lie­be unter­ein­an­der, im bestän­di­gen Ver­ste­hen zu ein­an­der, im für ein­an­der dasein, im ein­an­der den Weg des irdi­schen Daseins erhel­len, sein soll­te. Was müs­sen wir ver-rücken, um ein­an­der den Weg zu erhel­len? Er zeig­te dies an vie­len prak­ti­schen Bei­spie­len unse­res irdi­schen Lebens­wan­dels auf und kam zu dem Schluss: Ein­an­der den Weg erhel­len heißt auf­ein­an­der zuge­hen, in Lie­be und Frie­den ein­an­der begeg­nen und für­ei­an­der dasein, wenn der ande­re in Not und Bedräng­nis ist, weil er das ver-rück­te Leben nicht mehr allein mei­stern kann.

Der begna­de­te Cel­list Dani­el Lysy vom Haus Helen Kel­ler begei­ster­te und fand musi­ka­lisch die Ant­wort: für ein­an­der den Weg erhel­len, mit sei­nem Cel­lo Solo Nr. 1 in G‑Dur von Johann Seba­sti­an Bach im Prä­lu­di­um-Alle­man­de-Cou­ran­te. Kath­rin Knau­er berühr­te alle mit ihrer Weih­nachts­ge­schich­te und Heim­bei­rats­spre­cher Lothar Wie­si­an mit sei­nen bei­den Gedichten.

Bür­ger­mei­ste­rin Anja Geb­hardt, Odi­lia-Geschäfts­lei­tung und die Odi­lia-Vor­stän­de beschenk­ten alle Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner vom Haus Odi­lia und Haus Helen Kel­ler, alle Haupt­be­ruf­li­chen im Tag- und Nacht­dienst, alle Akti­ven vor und hin­ter den Kulis­sen bei der Aus­rich­tung der Weih­nachts­fei­er und alle Ehren­amt­li­chen, die sich für Haus Odi­lia stets und das seit meh­re­ren Jahr­zehn­ten, sich per­sön­lich einbringen.