Richard-Wag­ner-Muse­um erhält wert­vol­le Zustif­tung von Mr. & Mrs. Jef­frey K. Brink, New York

Zustiftung von Mr. & Mrs. Jeffrey K. Brink

Zustif­tung von Mr. & Mrs. Jef­frey K. Brink

Das Natio­nal­ar­chiv der Richard-Wag­ner-Stif­tung freut sich über die wert­vol­le Zustif­tung von kost­ba­ren Auto­gra­phen und Doku­men­ten aus der Pri­vat­samm­lung Mr. & Mrs. Jef­frey K. Brin­ck, New York, und dankt den groß­zü­gi­gen Stif­tern herz­lich. Hier­bei han­delt es sich vor allem um Hand­schrif­ten aus der soge­nann­ten „Bur­rell-Samm­lung“, von der bereits 1978 ein gro­ßer Teil für das Natio­nal­ar­chiv der Richard-Wag­ner-Stif­tung erwor­ben wer­den konnte.

Mary Bur­rell, Toch­ter des bedeu­ten­den Dub­li­ner Phy­si­kers Sir John Banks, war eine der bedeu­tend­sten eng­li­schen Wag­ner-Anhän­ge­rin­nen und Fest­spiel-Besu­che­rin der ersten Stun­de in Bay­reuth. Aller­dings berei­te­te ihr der nach Wag­ners Tod von sei­ner Wit­we Cosi­ma betrie­be­ne Ver­göt­te­rung des „Mei­sters“ und das Trei­ben des „Bay­reu­ther Krei­ses“, vor allem in Form der Wag­ner-Hagio­gra­phie Carl Fried­rich v. Gla­sen­apps, gro­ßes Unbe­ha­gen. So begann sie dank ihres beträcht­li­chen Ver­mö­gens mit einer umfang­rei­chen und hart­näcki­gen Samm­ler-Tätig­keit für eine eige­ne Wag­ner-Bio­gra­phie, die aber mit ihrem Tod 1898 Frag­ment blieb, das lei­der kaum über Wag­ners Schul­zeit hin­aus gekom­men war.

Hoch bedeu­tend dage­gen blieb ihre 840 Doku­men­te umfas­sen­de Samm­lung, die vor allem Quel­len sicher­te, die für Wahn­fried und Cosi­ma uner­reich­bar blie­ben. Dar­un­ter waren vor allem Auto­gra­phe aus dem Nach­lass von Richard Wag­ners erster Ehe­frau Min­na und somit Doku­men­te aus Wag­ners erster Lebens­hälf­te. Die­se waren nach Min­nas Tod 1866 in den Besitz ihrer außer­ehe­li­chen Toch­ter Nata­lie Bilz-Pla­ner gelangt, die von ihrer Mut­ter stets als deren Schwe­ster aus­ge­ge­ben wor­den war. Nata­lie stand Bay­reuth und vor allem Cosi­ma begreif­li­cher Wei­se äußerst reser­viert und miß­trau­isch gegen­über, so dass Mary Bur­rell in ihr die wich­tig­ste Ver­bün­de­te fand, die ihr den Nach­lass ihrer Mut­ter Min­na schließ­lich verkaufte.

Dar­in befan­den sich in der Haupt­sa­che 128 Brie­fe Richard Wag­ners an Min­na, aber auch der berühm­te Brief Richard Wag­ners an Mat­hil­de Wesen­donck vom 7. April 1858, die soge­nann­te „Mor­gen­beich­te“, der ja von Min­na abge­fan­gen wor­den war, womit Wag­ners Ver­hält­nis zur Emp­fän­ge­rin auf­flog. Die­ser ist dadurch der ein­zi­ge erhal­te­ne Brief Wag­ners an Mat­hil­de Wesen­donck, nach­dem Cosi­ma alle ande­ren von ihr zurück­ge­for­dert, auch erhal­ten und spä­ter eben­so wie vie­le ande­re, dar­un­ter ihren eige­nen Brief­wech­sel mit Wag­ner, ver­brannt hat. Die Zustif­tung aus der Samm­lung Mr. & Mrs. Jef­frey K. Brin­ck umfasst vor allem Brie­fe an Mary Bur­rell, im wesent­li­chen aus den 1890er Jah­ren. Die mei­sten Brie­fe stam­men von Nata­lie Bilz-Pla­ner, ein­zel­ne von Wag­ners Nich­te Johan­na Jach­mann-Wag­ner sowie Wag­ners Schwe­stern Otti­lie Brock­haus und Cla­ra Wolfram.

Ins­ge­samt han­delt es sich um 42 Doku­men­te, unter denen sich u.a. auch die Geburts­ur­kun­de und eine Foto­gra­fie von Nata­lie Bilz-Pla­ner, ihre Memoi­ren und Auf­zeich­nun­gen über die gemein­sa­me Flucht mit Wag­ner aus Riga 1839, eine Skiz­ze der Woh­nung Wag­ners Rue du Hal­der, Paris 1841, Auf­zeich­nun­gen über die Bezie­hung Wag­ners zu sei­ner Schwe­ster Cäci­lie Ave­na­ri­us sowie ein Notiz­buch Mary Bur­rells befinden.

Mit die­ser Zustif­tung kann der bereits im Natio­nal­ar­chiv der Richard-Wag­ner-Stif­tung befind­li­che wesent­li­che Teil der „Bur­rell-Samm­lung“ um eini­ge bedeu­ten­de und für die Wag­ner-Bio­gra­phie wich­ti­ge Doku­men­te erwei­tert werden.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter www​.wag​ner​mu​se​um​.de