DLRG Bam­berg ‑Gau­stadt ver­mit­telt Grund­schul­kin­dern die Eisregeln

Rettungsübung

Ret­tungs­übung

Die Anstren­gung steht der aus­ge­bil­de­ten Ret­tungs­schwim­me­rin ins Gesicht geschrie­ben: Lie­gend, um nicht selbst ein­zu­bre­chen, hat sie dem vor Käl­te star­ren Leon ihren Schal zuge­wor­fen und ver­sucht, ihn aus dem Eis­loch im Syl­va­ner­see zu ziehen.

Zum Glück han­delt es sich nur um eine Übung in der Aula der Gau­stadter Grund­schu­le. In Zusam­men­ar­beit mit dem För­der­ver­ein der Schu­le hat­te der Orts­ver­band Bam­berg – Gau­stadt der Deut­schen Lebens-Ret­tungs-Gesell­schaft die Schü­le­rin­nen und Schü­ler der zwei­ten Klas­sen ein­ge­la­den, siche­res Ver­hal­ten am und auf dem Eis zu üben.

Wenn­gleich der Herbst mit vie­len war­men Tagen auf­war­te­te, steht der Win­ter vor der Tür. Soll­te es rich­tig kalt wer­den, locken zuge­fro­re­ne Tei­che und Seen zum Eis­lauf. Doch das gefro­re­ne Nass zeigt nicht nur im Ver­kehr sei­ne Tücken. Viel zu häu­fig über­schät­zen Schlitt­schuh­fans die Trag­fä­hig­keit und ver­ges­sen, dass die Eis­dicke an ver­schie­de­nen Stel­len unter­schied­lich sein kann.

Schul­lei­ter Pac­zul­la hat­te es sich trotz wei­te­rer Ver­pflich­tun­gen nicht neh­men las­sen, vor Beginn her­ein­zu­schau­en, und unter­strich durch sei­nen Besuch die Wich­tig­keit der vor­beu­gen­den Arbeit, wel­che die DLRG leistet.

Zu Beginn stell­te Rita Stadter-Bönig die DLRG vor. Mit­ge­brach­te Bild­fo­li­en deu­te­ten das brei­te Akti­ons­feld an, wel­ches die ehren­amt­lich Akti­ven beset­zen: Strand- und Bad­wa­che, Ret­tungs­schwim­men und ‑tau­chen, Schwimm­aus­bil­dung, Gefah­ren­auf­klä­rung und die Eisrettung.

Das anschlie­ßen­de Fra­ge-Ant­wort-Spiel ließ die DLRG­ler nicht schlecht stau­nen: Die grund­le­gen­den Regeln waren den Sie­ben- bis Acht­jäh­ri­gen durch­aus ver­traut: So wuss­ten sie bereits, wie dick das Eis auf einem ste­hen­den Gewäs­ser sein muss, damit es sicher trägt: 15 cm, wie Señor DeLaR­Go, der cle­ve­re Eis­bär aus den Wei­ten der Ark­tis, mit sei­nen Freun­den demon­strier­te (auf Fließ­ge­wäs­sern müs­sen es min­de­stens 20 cm sein). Sogar, dass sie die amt­li­che Frei­ga­be abwar­ten müs­sen, bevor sie die Tei­che und Seen betre­ten dür­fen, war ihnen nicht neu.

Vor die­sem Hin­ter­grund lag der wei­te­re Schwer­punkt auf Ver­tie­fung und Ergän­zung des Wis­sens. Grund­le­gen­de Ret­tungs­tech­ni­ken wur­den ange­spro­chen. Wert leg­te Rita Stadter-Bönig dar­auf, dass Kin­der allen­falls selbst Ret­tungs­ver­su­che unter­neh­men soll­ten, wenn die­se vom Ufer aus erfol­gen kön­nen. Auf das Eis dür­fen nur Erwach­se­ne, die sich hier­zu ent­spre­chen­der Hilfs­mit­tel bedie­nen – oder sich zumin­dest flach hin­le­gen – müs­sen, um nicht selbst ein­zu­bre­chen. Denn sich selbst aus dem Eis­loch zu befrei­en, ist nahe­zu unmöglich.

Ganz wich­tig: Hil­fe holen, not­falls durch lau­tes Schrei­en! Nach der Ret­tung muss der / die Ver­un­glück­te so warm und wind­ge­schützt wie mög­lich ver­sorgt wer­den. Und immer – immer ist der Not­arzt zu ver­stän­di­gen. Denn eine Unter­küh­lung ist in jedem Fall lebensgefährlich.

Da zwei Stun­den Kon­zen­tra­ti­on am Stück ein wenig viel gewe­sen wären, hal­fen die zwei Eis­re­gel­me­mo­ries und das Mal­buch zum glei­chen The­ma, den Vor­mit­tag auf­zu­lockern. Letz­te­res konn­ten die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer nach dem Kurs mit­neh­men, so dass sie ihr Wis­sen immer wie­der auf­fri­schen können.