30 Jah­re „Forch­hemer Brettla“

Jubiläumsaufführung

Jubi­lä­ums­auf­füh­rung

„Mir Drei halt´n zamm“ lau­te­te der Titel der Komö­die, den das Forch­hei­mer Brett­la anläss­lich ihres 30. Geburts­ta­ges am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de im Pfarr­zen­trum von Ver­klä­rung Chri­sti auf die Büh­ne brachte.

Das Forch­hei­mer Brett­la berei­chert nun seit 30 Jah­ren die Kul­tur­sze­ne in Forch­heim und lädt Jahr für Jahr zu Thea­ter­auf­füh­run­gen „Made in Forch­heim“ ein. Wer beim Forch­hei­mer Brett­la bil­dungs­ori­en­tier­tes und hoch­tra­ben­des Thea­ter erwar­tet, der ist bei den Auf­füh­run­gen des Brettla´s fehl am Platz. Aber genau das erwar­ten ja die zahl­rei­chen Gäste, die Jahr für Jahr die Auf­füh­run­gen – in den mei­sten Fäl­len sind es Komö­di­en – der Forch­hei­mer Thea­ter­grup­pe besu­chen, auch gar nicht.

Die Besu­cher möch­ten ein­fach gut unter­hal­ten wer­den. Ein­fach die See­le bau­meln las­sen, die Auf­füh­rung genie­ßen und nach Her­zens­lust lachen. Genau hier­für ist das Forch­hei­mer Brett­la ein Garant. Die Hand­lun­gen der Auf­füh­run­gen sind meist dem bür­ger­li­chen All­tag ent­nom­men. Im Volks­thea­ter, wie es auch das Brett­la seit 30 Jah­ren auf die Büh­ne bringt, geht es um der­be Spä­ße, mit einem Sprit­zer Rühr­se­lig­kei­ten, Schein­hei­lig­keit und bil­li­ge Sexua­li­tät. Die Bösen wer­den bestraft und die Guten hei­ra­ten. Oft­mals haben sol­che Volks­thea­ter auch einen hohen Wie­der­erken­nungs­wert. Die Lai­en­schau­spie­ler hal­ten ihrem Publi­kum oft­mals den berühm­ten Eulen­spie­gel vor.

Auch der Inhalt des neue­sten Jubi­lä­ums­thea­ter­stückes geht wie­der in die­se Rich­tung. Die drei Bewoh­ne­rin­nen eines Miets­hau­ses Fran­zi Nüt­zel (gespielt von Git­ta Buch­fel­der-End­res), Moni Krug­ma­cher (Sil­via Dorn­heim) und Hei­di Erl­wein (Anja Hans) erhal­ten Post von der Woh­nungs­bau­ge­sell­schaft in der alle drei Mie­te­rin­nen die Nach­richt erhal­ten, dass das Miets­haus ver­kauft wer­den soll. Die drei Freun­din­nen sehen sich bereits schon „vor die Türe gesetzt“ und beschlie­ßen nun gegen die – ihrer Mei­nung nach – bevor­ste­hen­de Kün­di­gung anzukämpfen.

Dabei ist den drei Damen jedes Mit­tel recht um zum Erfolg zu kom­men. Egal ob die „Arme-Leu­te-Num­mer“, oder die Täu­schungs­hand­lung in dem die Woh­nungs­wän­de mit Was­ser begos­sen wer­den um einen Feuch­tig­keits­scha­den vor­zu­täu­schen und so dem neu­en Eigen­tü­mer das Objekt viel­leicht doch noch madig zu machen; die Frau­en sind in die­ser Hin­sicht sehr krea­tiv. Hei­di Erl­wein geht sogar soweit, den ahnungs­lo­sen Mak­ler Bern­hard „Ber­ni“ Brum­mer (Tho­mas Hub­rich) im sexy Out­fit zu ver­füh­ren um sich gegen den dro­hen­den Ver­kauf des Miets­hau­ses zu stem­men. Die bei­den ande­ren Freun­din­nen woll­ten hier­zu die Beweis­fo­tos schießen.

Doch dann kommt alles anders; die „Schmie­ren-Komö­die“ platzt als der heim­li­che Freund von Hei­di, Flo­ri­an „Flo­ri“ Nüt­zel, die Bei­den sozu­sa­gen in Fla­gran­ti erwischt und sich eine hef­ti­ge Schlä­ge­rei mit dem Mak­ler als ver­meint­li­chen Neben­buh­ler lie­fert. Am Ende klärt sich schließ­lich alles wie­der auf und es kommt – wie bei Komö­di­en so üblich – zu einem Hap­py­end. Die drei Freun­din­nen müs­sen nicht aus ihren Woh­nun­gen aus­zie­hen, Hei­di und Flo­ri geste­hen Mut­ter Fran­zi ihr jun­ges Lie­bes­glück und alle haben sich wie­der lieb.

Aus der guten schau­spie­le­ri­schen Gesamt­lei­stung des fünf­köp­fi­gen Ensem­bles, die Regie bei die­sem Stück führ­te in bewähr­ter Wei­se „Brett­la-Urge­stein“ Wal­bur­ga Heger stach dies­mal beson­ders Anja Hans als Hei­di Erl­wein mit einer sehr guten schau­spie­le­ri­schen Lei­stung her­vor. Fazit: Wie­der mal eine sehens­wer­te Komö­die der Forch­hei­mer Lai­en­spiel­grup­pe, die nach einem gemäch­li­chen ersten Teil, nach der Pau­se kräf­tig an Fahrt gewon­nen hat­te. In die­sem Sin­ne: „Auf die näch­sten 30 Jah­re; Hap­py Birthday“.