Sonn­tags­ge­dan­ken: Gedan­ken zum Toten- oder Ewig­keits­sonn­tag am 20. November

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Hoch im wild­zer­klüf­te­ten Berg­land von Papua-Neu­gui­nea ent­springt der Fluß Kwa­ma. Von dort oben­aus sucht er sich sei­nen Weg zum Meer. Er wird tie­fer und schnel­ler, zwängt sich durch Schluch­ten, prallt gegen Fels­wän­de und ergießt sich schließ­lich in den Pazi­fik. Noch eine zeit lang sieht man sei­ne gelb­brau­nen Flu­ten, dann ver­schwin­den sie in der Wei­te des Oze­ans. So ergeht es auch uns Men­schen: Klein fan­gen wir an, neh­men zu an Kraft, hof­fent­lich auch an Weis­heit, schla­gen uns mit aller­lei Pro­ble­men her­um, dann kommt der Tod und nach einer gewis­sen Zeit sind wir vergessen.

Sol­len wir uns damit abfin­den? Sol­len wir ach­sel­zuckend zur Tages­ord­nung über­ge­hen, weil man ja eh nichts machen kann und es allen so ergeht?Wir Men­schen kön­nen tat­säch­lich nichts dage­gen machen,aber einer hat etwas dage­gen gemacht, näm­lich Gott. Wir kom­men nicht aus dem Lan­de Nir­gend­wo und lösen uns nicht im Meer der Ver­gäng­lich­keit auf, son­dern wir sind alle gleich wel­cher Ras­se und Geschlecht Stell­ver­tre­ter Got­tes auf Erden, durch unse­re Tau­fe sei­ne Kin­der und dür­fen alle zu ihm heim­keh­ren. Der Tod ist für uns Chri­sten kein schwar­zes Loch, son­dern das Tor zu Gott. Chri­stus ist uns auf die­sem Weg des Ver­trau­ens und der Freu­de vor­an­ge­gan­gen. Dar­um blicken wir am letz­ten Sonn­tag im Kir­chen­jahr zuver­sicht­lich auf die Wie­der­kehr Chri­sti. Er wird unse­re Toten, ja uns selbst auf­er­wecken und zum „ewi­gen Leben“ füh­ren. Wer dar­über spöt­tisch oder resi­gniert den Kopf schüt­telt, soll zuse­hen, ob er ange­sichts des mil­lio­nen­fa­chen, oft so sinn­lo­sen und grau­sa­men Todes nah und fern eine tröst­li­che­re Hoff­nung findet.

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de