Fach­ta­gung an der Uni Bay­reuth zum The­ma „Pla­gia­te, Wis­sen­schafts­ethik und Gei­sti­ges Eigentum“

„Pla­gi­at – oder nicht?“ heißt es am 25./ 26. Novem­ber 2011

Durch die Affä­re zu Gut­ten­berg und ähn­li­che Fäl­le an ande­ren Uni­ver­si­tä­ten ist das The­ma „Pla­gi­at“ in die all­ge­mei­ne Auf­merk­sam­keit gerückt. Die­se Vor­komm­nis­se geben nicht nur in Bay­reuth Anlass zu einer wis­sen­schaft­li­chen Aus­ein­an­der­set­zung mit Fra­gen der aka­de­mi­schen Red­lich­keit. In Zei­ten von Inter­net und Copy&Paste ste­hen die ethi­schen und recht­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen auf dem Prüf­stand. Wo beginnt das wis­sen­schaft­li­che Fehl­ver­hal­ten? Was kön­nen wir aus den bis­he­ri­gen Fäl­len ler­nen? Wel­che Mög­lich­kei­ten der Abhil­fe gibt es?

Die Bay­reu­ther Kom­mis­si­on „Selbst­kon­trol­le in der Wis­sen­schaft“ emp­fiehlt in ihrem Bericht vom 5. Mai 2011 unter ande­rem die Durch­füh­rung einer Fach­ta­gung zu den ethi­schen und recht­li­chen Fra­gen des wis­sen­schaft­li­chen Arbei­tens. Die­se Anre­gung nimmt das DFG-Gra­du­ier­ten­kol­leg „Gei­sti­ges Eigen­tum und Gemein­frei­heit“ in Zusam­men­ar­beit mit dem Zen­trum für ange­wand­te Rechts­wis­sen­schaf­ten des Karls­ru­her Insti­tuts für Tech­no­lo­gie auf und rich­tet am 25. und 26. Novem­ber 2011 eine Fach­ta­gung zum The­ma „Pla­gia­te, Wis­sen­schafts­ethik und Gei­sti­ges Eigen­tum“ aus. Ziel ist eine Bestands­auf­nah­me der Erschei­nungs­for­men des Pla­gi­ats und ande­rer For­men des wis­sen­schaft­li­chen Fehl­ver­hal­tens in einer Zeit, in dem das „Cut&Paste“ in digi­ta­len Medi­en immer stär­ker zur Norm wird, eine Ana­ly­se der hoch­schul­recht­li­chen, urhe­ber­recht­li­chen und straf­recht­li­chen Sank­ti­ons- und Prä­ven­ti­ons­me­cha­nis­men im In- und Aus­land und ein Blick auf außer­recht­li­che Maß­nah­men wie die tech­ni­sche Pla­gi­ats­kon­trol­le und das Ein­üben guter wis­sen­schaft­li­cher Pra­xis in der Ausbildung.

Mit einem Grund­la­gen­vor­trag wird Pro­fes­sor Dr. Peter Slo­ter­di­jk (Karls­ru­he) das Pro­gramm begin­nen, bevor ein Blick auf Fra­gen des wis­sen­schaft­li­chen Fehl­ver­hal­tens in den Natur­und Lebens­wis­sen­schaf­ten gewor­fen wird. Erschei­nungs­for­men des Pla­gi­ats aus juri­sti­scher Sicht und das hoch­schul­recht­li­che Instru­men­ta­ri­um beleuch­ten Pro­fes­sor Dr. Vol­ker Rieb­le (Mün­chen), Pro­fes­sor Dr. Löwer (Bonn) und Nicho­las Bam­forth, der als Proc­tor an der Uni­ver­si­tät Oxford für die Über­wa­chung wis­sen­schaft­li­chen Fehl­ver­hal­tens zustän­dig war. Zum The­ma „Cut&Paste zwi­schen Pla­gi­at und Kul­tur­tech­nik – Leh­ren aus der Ver­gan­gen­heit, Per­spek­ti­ven für die Zukunft“ wer­den unter der Lei­tung des ARD­Rechts­exper­ten Dr. Frank Bräu­ti­gam (SWR), Pro­fes­sor Dr. Jochen Trö­ger, ehe­ma­li­ger Pro­rek­tor der Uni­ver­si­tät Hei­del­berg und Con­stan­ze Kurz vom Cha­os Com­pu­ter Club mit den Bay­reu­ther Pro­fes­so­ren Lep­si­us, Rixen und Rösch dis­ku­tie­ren. Der zwei­te Tag der Tagung ist zunächst dem Recht des gei­sti­gen Eigen­tums gewid­met. Pro­fes­sor Dr. Hai­mo Schack (Kiel) wird Mög­lich­kei­ten und Gren­zen des Urhe­ber­rechts ana­ly­sie­ren, Pro­fes­sor Dr. Axel Metz­ger unter­sucht die Zuläs­sig­keit und Wirk­sam­keit von Ghostwriter-Abreden.

Straf­recht­li­che Sank­ti­ons- und Prä­ven­ti­ons­me­cha­nis­men sind Gegen­stand des Refe­rats von Pro­fes­sor Dr. Hans Kud­lich (Erlan­gen), bevor Pro­fes­sor Dr. Debo­ra Weber-Wulff (Ber­lin) tech­ni­sche Mög­lich­kei­ten der Auf­deckung von Pla­gia­ten dar­stellt. Abschlie­ßend wer­den die Orga­ni­sa­to­ren, Pro­fes­sor Dr. Tho­mas Drei­er (Karls­ru­he) und Pro­fes­sor Dr. Ans­gar Ohly (Bay­reuth), ein Fazit zie­hen und einen Blick auf künf­ti­ge For­men guter Gover­nan­ce im Wis­sen­schafts­be­reich werfen.

Die Anmel­dung zur Tagung ist ab sofort auf der Web­site www​.gkrw​.uni​-bay​reuth​.de mög­lich. Die Teil­nah­me ist kostenlos.