„Ver­ant­wor­tung in der Gesell­schaft“: Kol­ping­werk Diö­ze­san­ver­band Bam­berg schließt Pro­jekt­kam­pa­gne ab

Miteinander der Generationen

Mit­ein­an­der der Generationen

Unter dem Mot­to „Für eine men­schen­wür­di­ge Zukunft“ star­te­te das Bam­ber­ger Kol­ping­werk Anfang 2010 eine Kam­pa­gne unter dem Titel „Für eine men­schen­wür­di­ge Zukunft“. Diö­ze­san­vor­sit­zen­der Rudolf Weiß­mann beschrieb, dass Ten­den­zen in Wirt­schaft und Gesell­schaft erkenn­bar sei­en, die den Grund­an­lie­gen im Leit­bild des Kol­ping­wer­kes Deutsch­land ent­ge­gen­stün­den. Ein katho­li­scher Sozi­al­ver­band müs­se Seis­mo­graf sein, der sol­che Ent­wick­lun­gen auf­zei­ge. Durch die­se Ver­ant­wor­tung ent­stand die Idee zu der Kam­pa­gne, so Weißmann.

„Ziel der Pro­jek­te und Aktio­nen ist, auf die grö­ßer wer­den­de Kluft zwi­schen Arm und Reich in der Gesell­schaft hin­zu­wei­sen und vor allem den Aus­gren­zungs­ten­den­zen ent­ge­gen zu wir­ken. Neben der öko­no­misch beding­ten Armut gäbe es auch ande­re For­men von Armut in unse­rer Gesell­schaft wie man­geln­de Ein­bin­dung in gesell­schaft­li­che oder fami­liä­re Struk­tu­ren, Ver­ein­sa­mung meist älte­rer Men­schen“, fasst Bernd Riedl, Geschäfts­füh­rer des Kol­ping­wer­kes, zusam­men. Der Zuspruch aus den „Kol­pings­fa­mi­li­en“ genann­ten Orts­grup­pen war groß. Bernd Riedl stell­te fest, dass es zum Beginn der Kam­pa­gne auf der Diö­ze­san­ver­samm­lung 2010 in Vier­zehn­hei­li­gen eine über­wäl­ti­gen­de Zustim­mung gab.

Die Ver­tre­ter der ein­zel­nen Kol­pings­fa­mi­li­en hat­ten nach einer Ana­ly­se der jewei­li­gen fami­liä­ren, sozia­len und wirt­schaft­li­chen Situa­ti­on vor Ort zunächst Pro­jekt­ideen gesam­melt, die sich an den Kern­aus­sa­gen des Leit­bil­des aus­rich­ten. Anschlie­ßend konn­ten die Ver­ant­wort­li­chen über drei­ßig Blät­ter sam­meln, auf denen die ein­zel­nen Kol­pings­fa­mi­li­en ihre Pro­jek­te in Form einer Ver­ein­ba­rung fest­hiel­ten. Die­se setz­ten das gemein­sa­me Mot­to in den The­men­be­rei­chen „Eine Welt“, „Fami­lie“ und „Arbeit und Beruf“ um.

Vie­le zum Teil sehr enga­gier­te Ideen konn­ten so rea­li­siert wer­den. In Ans­bach luden die Kol­pin­g­er zu einem Fähig­kei­ten­par­cour zur Berufs­ori­en­tie­rung, in Forch­heim spen­de­ten Kol­ping­mit­glie­der, die Geschäf­te oder Fir­men füh­ren, Preis­nach­läs­se für Kol­pin­g­er an ver­schie­de­ne Aktio­nen, in Amlings­tadt war die Offe­ne Behin­der­ten­ar­beit der Lebens­hil­fe Bam­berg zu Besuch, die Grund­schu­le Erlan­gen- Büchen­bach erhielt von Kol­pin­g­ern gefer­tig­te Kreu­ze für die Klas­sen­räu­me. Es gab Mit­ar­beit in Pfar­rei­en, ein Mit­ein­an­der von Gene­ra­tio­nen, Spen­den­ak­tio­nen für die Nürn­ber­ger Stadt­mis­si­on, Floh­märk­te, außer­dem initi­ier­ten Kol­pin­g­er etwa Sozi­al­pro­jek­te in Rumänien.

Der Diö­ze­san­ver­band selbst unter­stütz­te die Kol­pings­fa­mi­li­en durch Pro­jekt­be­glei­tung und tat­kräf­ti­ge Hil­fen sowie mit zwei eige­nen Schwer­punk­ten. Eine Arbeits­hil­fe mit dem Titel „Gemein­sam gegen Armut“ gab Ein­füh­rung, Anre­gun­gen und prak­ti­sche Anlei­tung zum The­ma „Armut in unse­rer Gesell­schaft“. Außer­dem stand auch bei die­ser Kam­pa­gne die Adolph-Kol­ping-Schu­le in Nica­ra­gua im Fokus, die schon seit län­ge­rem vom Kol­ping­werk Bam­berg unter­stützt wird.

Auch die Jugend des Kol­ping­wer­kes hat sich erfolg­reich an der Kam­pa­gne betei­ligt: Mit ihrem Film­pro­jekt „Film 4 Job“ konn­te sie sogar den bun­des­weit ver­ge­be­nen Kol­ping­ju­gend­preis 2010 gewin­nen. Bei die­sem Koope­ra­ti­ons­pro­jekt stel­len in einem Inter­net­por­tal gesam­mel­te Fil­me ver­schie­de­ne Aus­bil­dungs­be­ru­fe vor.

Diö­ze­san­tag am 13. November

Ein Diö­ze­san­tag am 13. Novem­ber 2011 beschließt die Pro­jekt­kam­pa­gne und prä­sen­tiert die Höhe­punkt der ver­schie­de­nen Aktio­nen. Eine umfang­rei­che Doku­men­ta­ti­on sam­melt alle Pro­jek­te der Kol­pings­fa­mi­li­en und gibt eben­so wie eine Aus­stel­lung Aus­kunft über die Viel­falt der Akti­vi­tä­ten in den ver­gan­ge­nen Mona­ten und über das gro­ße Enga­ge­ment der Mitglieder.

Msgr. Ott­mar Dil­len­burg, Bun­des- und Gene­ral­prä­ses von Kol­ping Deutsch­land und Kol­ping Inter­na­tio­nal, wür­digt nach der Vor­stel­lung der Ergeb­nis­se den sozia­len und gesell­schaft­li­chen Bei­trag des Kol­ping­wer­kes Bam­berg und die Ver­ant­wor­tung sei­ner Mit­glie­der. Jo Jas­pers gestal­tet das musi­ka­li­sche Rah­men­pro­gramm des Diö­ze­san­ta­ges. Höhe­punkt und Abschluss ist der fei­er­li­che Got­tes­dienst in St. Urban, den Erz­bi­schof Dr. Lud­wig Schick, der Bun­des- und Gene­ral­prä­ses Msgr. Ott­mar Dil­len­burg und Diö­ze­san­prä­ses Pfr. Wil­fried Witt­mann zele­brie­ren werden.

Kol­ping­werk Bamberg

Das Kol­ping­werk Diö­ze­san­ver­band Bam­berg ver­steht sich als gene­ra­ti­ons­über­grei­fen­de Gemein­schaft. die im Gei­ste der katho­li­schen Sozi­al­leh­re die Gesell­schaft mit­ge­stal­tet. Jedes Mit­glied ist in eine fami­li­en­haf­te Gemein­schaft – in eine Kol­pings­fa­mi­lie – inte­griert. Das Kol­ping­werk Bam­berg umfasst der­zeit in der Erz­diö­ze­se Bam­berg etwa 40 Kol­pings­fa­mi­li­en mit rund 5100 Mit­glie­dern. Die The­men des Kol­ping­wer­kes sind viel­fäl­tig und glie­dern sich in die Schwer­punk­te „Kir­che und Glau­be“, „Gesell­schaft und Arbeits­welt“, „Eine Welt“ und „Fami­lie“.