Fort­set­zungs­ro­man: “Mamas rosa Schlüp­fer” von Joa­chim Kort­ner, Teil 39

Mamas Rosa Schlüpfer

Mamas Rosa Schlüpfer

Der sacht nischt

Im näch­sten Früh­jahr sah man Hans schon auf dem gro­ßen Lei­ter­wa­gen vom Lettau ste­hen. Der Drei­zehn­jäh­ri­ge hielt die speckig glän­zen­den Leder­rie­men der Zügel in den Hän­den und lenk­te Lettaus gan­zen Stolz, die größ­ten und stärk­sten Zug­och­sen des Dorfes.

Mill stieg von hin­ten unbe­merkt auf das lan­ge Fuhr­werk, ließ sich über das Pfla­ster rum­peln. Dann sah er, wie sein Bru­der den Pflug vom alten Lettau in den Acker­bo­den drück­te und hör­te, wie er den schwarz-weiß gefleck­ten Gigan­ten die Arbeits­be­feh­le zurief, die sonst nur aus dem Mund vom Bau­ern gekom­men waren.

„Wenn Vat­ta dem Hans die Ochsn jibt, dett will watt heißn. Der sacht nischt, aba ick weeß jenau, dett Vat­ta een Herz für ihm hat.“

Die Bau­ern­toch­ter nick­te Hed­wig zu und schob dabei aner­ken­nend ihre Unter­lip­pe vor.