Weltkulturerbe "Metropolis" am 2.11. in Bayreuth

Parallel zum deutschen Expressionismus in der Bildenden Kunst entstand in Deutschland in der Stummfilmzeit (vor allem in den Berliner UfA-Studios) auch der expressionistische Film mit „ver-rückten“ Perspektiven, verzerrten Kulissen und expressiver Beleuchtung und mit ungewöhnlichen Spezialeffekten, die ihrer Zeit weit voraus waren.

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Metropolis ist eine Literaturverfilmung, ein sozialkritisches Melodram, natürlich eine ergreifende Liebesgeschichte und zugleich der erster Science-Fiction Film, eigentlich der Film des Expressionismus, Futurismus und Surrealismus.

Fritz Lang drehte Metropolis in den Jahren 1925 bis 1926. Schauplatz ist eine futuristische Großstadt mit ausgeprägter Zweiklassengesellschaft.

Metropolis war einer der teuersten Filme der damaligen Zeit und zählt zu den bedeutendsten Werken der Filmgeschichte. Nicht umsonst wurde er als erster Film überhaupt zum „Weltkulturerbe“ erklärt. Er zeigt in frühen Rollen bekannte Schauspieler wie Brigitte Helm, Gustav Fröhlich oder Heinrich George – und mit Fritz Rasp, einen Schüler des Bayreuther Gymnasium Christian Ernestinum!

Die 1927 präsentierte, etwa zweieinhalbstündige Premierenfassung wurde aus kommerziellen Gründen für den amerikanischen Verleih auf knapp zwei Stunden verkürzt. Seit 1961 wurden mehrfach Versuche unternommen, die Originalfassung wiederherzustellen. Eine Rekonstruktion von Enno Patalas aus dem Jahr 2001 ersetzte mit Standbildern und Kommentartexte fehlendes Material. In dieser Form wurde der Film ins Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommen.

Dank einer 2008 in Buenos Aires gefundenen Kopie gelang es, die früheren Lücken weitgehend zu füllen. Die restaurierte Fassung der Murnau-Stiftung feierte im Februar 2010 bei der Berlinale im Friedrichstadtpalast und in der Alten Oper Frankfurt ihre Premiere.

Nun wird diese vollständig restaurierte Fassung erstmals in Bayreuth zu sehen sein.

Am Mittwoch, dem 2.11. um 19:30 Uhr zeigt das Cineplex in der Reihe „Delikatessen“ in Kooperation mit dem Evangelischen Bildungswerk, dem Gymnasium Christian Ernestinum und dem Kunstmuseum Bayreuth Rahmen der Ausstellung „Max Pechstein“ wird dieser Film erstmals den ganzen Film Metropolis. Im Anschluss an die Aufführung wird Dr. Marina von Assel in die in Geschichte des Films und in seine expressionistische Ästhetik einführen.