Die Som­mer Oper Bam­berg und die ersten wei­te­ren Erfol­ge für die Teilnehmer

Sommer Oper Bamberg

Som­mer Oper Bamberg

Am 12. Okto­ber ist der letz­te Vor­hang zur dies­jäh­ri­gen Som­mer Oper Bam­berg mit der Insze­nie­rung „Le noz­ze di figa­ro“ im Bam­ber­ger E.T.A.-Hoffmann-Theater gefal­len. Der begei­ster­te Bei­fall galt vor allem den jun­gen hoch­be­gab­ten Sän­gern und Orche­ster­mu­si­kern, die aus ganz Euro­pa ange­reist waren, um in drei Wochen eine kom­plet­te Opern­pro­duk­ti­on auf die Büh­ne zu brin­gen. Der Applaus galt aber auch dem Pro­jekt­in­itia­tor Till Fabi­an Weser, der die jun­gen Künst­ler musi­ka­lisch sicher und moti­vie­rend durch die ins­ge­samt sechs Opern­aben­de lei­te­te sowie dem Inten­dan­ten des Hau­ses und Regis­seur Rai­ner Lewan­dow­s­ki, der in einer amü­san­ten Insze­nie­rung, das jun­ge, im schau­spie­le­ri­schen noch wenig erfah­re­ne Gesangs-Ensem­ble auch zu schau­spie­le­ri­schen Höchst­lei­stun­gen brachte.

Die neu­en Pro­jekt­part­ner 2011 wie die Ber­li­ner Künst­ler­agen­tur arti­sta inter­na­tio­nal, das Main­fran­ken Thea­ter Würz­burg wie auch der von Beginn an koope­rie­ren­den Richard- Wag­ner-Ver­band Bam­berg haben direkt im Anschluss an die Som­mer Oper Bam­berg ihre Aus­wahl bekannt gege­ben: So nimmt Fran­zis­ka Hun­ke, Inha­be­rin der Künst­ler­agen­tur arti­sta inter­na­tio­nal, sowohl Iri­na Mari­nas (Sopran), die in der Som­mer Oper Bam­berg die Rol­le der Susan­na sang, als auch Son­ja Šaric (Sopran), die die Rol­le der Cont­essa besetz­te, unter Ver­trag. Und auch beim Richard-Wag­ner-Ver­band Bam­berg steht die Sti­pen­di­en­ver­ga­be schon fest: in die­sem Jahr wer­den es gleich zwei Sti­pen­di­en aus dem Pool der Som­mer Oper Bam­berg sein. So erhält sowohl die 25 jäh­ri­ge Gei­ge­rin und mehr­ma­li­ge Gewin­ne­rin des Bun­des­wett­be­wer­bes von Jugend musi­ziert, Mona Gan­sc­zyk, aus Frei­burg, wie auch der noch in Wien stu­die­ren­de Chri­stoph Seidl (Bass), der in der Neben­rol­le des bos­haf­ten und wun­der­bar trot­te­li­gen Gärt­ners Anto­nio zu hören war, ein Sti­pen­di­um. Der Inten­dant des Main­fran­ken Thea­ters wird eine Sän­ge­rin oder einen Sän­ger der Som­mer Oper Bam­berg für eine Rol­le an sei­nem Haus enga­gie­ren. Die Aus­wahl wird Ende Novem­ber bekannt gege­ben. Auch die inter­na­tio­na­len Pro­jekt­part­ner, die Musik­hoch­schu­len und –kon­ser­va­to­ri­en aus Linz, Vicen­za und Sala­man­ca, sind für 2013 an der Fort­füh­rung der neu ent­wickel­ten Zusam­men­ar­beit interessiert.

Dass die alle zwei Jah­re statt­fin­den­de Som­mer Oper Bam­berg beim Publi­kum sehr beliebt ist und nicht nur inner­halb einer klei­nen Opern­sze­ne Beach­tung fin­det, zei­gen die nahe­zu alle­samt aus­ver­kauf­ten Auf­füh­run­gen. Der Applaus und das vol­le Haus bestä­tig­te auch das enor­me Bür­ger­en­ga­ge­ment vie­ler Bam­ber­ger wie auch den För­der­ver­ein der Som­mer Oper Bam­berg, der nun seit 2005 die finan­zi­el­le Basis für das Pro­jekt mit erbringt. Umso mehr, als sich nach ersten Anschub­fi­nan­zie­run­gen der Frei­staat nicht mehr zustän­dig sieht. „Doch auch lang­fri­stig betrach­tet ist ein solch ange­leg­tes Pro­jekt auf die Unter­stüt­zung der staat­li­chen und euro­päi­schen Kul­tur­fonds ange­wie­sen“, so Dr. Tho­mas Gop­pel, Staats­mi­ni­ster a. D. und Vor­sit­zen­der des För­der­ver­eins der Som­mer Oper Bamberg.

Zusätz­li­che Instru­men­ta­ri­en sol­len zukünf­tig ergänzt wer­den, wie ein beglei­ten­des Fach- Sym­po­si­um in Koope­ra­ti­on mit RESEO, dem Euro­päi­schen Netz­werk für Oper und Tan­zer­zie­hung, das die­ses Mal wegen feh­len­der För­der­mit­tel abge­sagt wer­den muss­te. „Eine sol­che Fach­ta­gung hät­te dem Nach­wuchs­pro­jekt ver­stärkt wei­te­re inter­na­tio­na­le Beach­tung ein­ge­bracht und den Teil­neh­mern der Som­mer Oper Bam­berg auch vie­le wei­te­re Mög­lich­kei­ten eröff­net, ent­deckt zu wer­den. Ent­schei­der eini­ger euro­päi­scher Opern­häu­ser hat­ten bereits ihr Inter­es­se signa­li­siert“, so Till Fabi­an Weser.

Im Hin­blick auf 2013 zitiert der Ver­ein Kathe­ri­ne Heid, RESEO Mana­ge­rin des in Brüs­sel ansäs­si­gen Euro­pean Net­work for Ope­ra and Dance Edu­ca­ti­on, die zur Absa­ge des Sym­po­si­ums schrift­lich mit­teil­te: „Wir hof­fen sehr, dass der För­der­wert der Som­mer Oper Bam­berg in den kom­men­den Jah­ren neu ein­ge­stuft wird und dass es Mög­lich­kei­ten geben wird, sich der euro­päi­schen Opern­sze­ne in ihren Bemü­hun­gen zur Nach­hal­tig­keit und Qua­li­tät der Opern­aus­bil­dung anzu­schlie­ßen: sowohl für die Kün­ste als auch für unse­re Gesellschaft.“

Zita­te eini­ger Teil­neh­mer der Som­mer Oper Bam­berg 2011:

Kate­ri­na Rous­sou, Grie­chen­land (Mar­cel­li­na)

„Ich schät­ze das hohe Niveau der Som­mer Oper Bam­berg sehr. Ich dach­te zuerst, es wäre für Stu­den­ten und muss­te dann fest­stel­len wie pro­fes­sio­nell das Trai­ning ist.“

Son­ja Šaric, Ser­bi­en (Cont­essa des Loren­zo Ensembles)

„Jeder wur­de als Künst­ler vom musi­ka­li­schen Lei­ter wahr­ge­nom­men. Die Som­mer Oper Bam­berg ist mit 21 Jah­ren mein Debüt. Das ist wie ein Gewinn im Lotto.“

Yoshia­ki Kimu­ra, Japan (Figa­ro des Loren­zo Ensembles)

„Durch die Som­mer Oper Bam­berg habe ich einen Per­sön­lich­keits­schub erfah­ren und mit dem Mei­ster­kurs Ange­li­ka Kirch­schla­ger habe ich viel neu­es über den Aus­druck im Gesang erfahren.“

Mar­tin Js. Ohu, Süd-Korea (Bar­to­lo)

„Ich schätz­te die hohe Moti­va­ti­on aller hier und die Unter­stüt­zung der Kol­le­gen unter­ein­an­der. Die Syn­er­gie­ef­fek­ten sind unglaub­lich. Man konn­te von ande­ren ler­nen und gleich­zei­tig sehen wie die Künst­ler im Pro­jekt geför­dert werden.“

Marei­ke Braun, Deutsch­land (Che­ru­bi­no des Loren­zo Ensembles)

„Ich habe die kur­ze Pro­be­zeit als sehr lehr­reich emp­fun­den und habe gelernt, wie wich­tig es ist, einen genau­en Plan von der Rol­le zu haben. Ich habe durch den Mei­ster­kurs Ange­li­ka Kirch­schla­ger eine neue Dimen­si­on der Figur des Che­ru­bi­no erfasst“

Vero­ni­ka Trax­ler, Öster­reich (Kon­zert­mei­ste­rin, Violine)

„Mich hat die Mischung aus Oper, Kam­mer­mu­sik und Pro­be­spiel­trai­ning begei­stert sowie das Rein­schnup­pern in die Alte Musik. Auch die Offen­heit des künst­le­ri­schen Lei­ters gegen­über den Musi­kern, ohne die klas­si­schen Hier­ar­chien. Es war wirk­lich ein gemein­sa­mes Projekt.“

Fran­zis­ka Rees, Deutsch­land (Cel­lo)

Till F. Weser kann unheim­lich moti­vie­ren und ermu­ti­gen. Außer­dem hat mir das Pro­jekt auch gezeigt, wie wich­tig das Orche­ster ist – ohne das Orche­ster ist die Oper nix.“