Regionalkonferenz der Wirtschaftsregion Bamberg-Forchheim 2011

Kulturfaktor als Zugpferd der Personalakquise

Dr. Hans Hoffmann

Dr. Hans Hoffmann

„Standortfaktoren sind es, die oftmals für die Standortwahl von Unternehmen – und damit für unsere Attraktivität – entscheidend sind.“ Mit diesen Worten leitete Herr Oberbürgermeister Andreas Starke die diesjährige Regionalkonferenz der Wirtschaftsregion Bamberg-Forchheim (kurz WiR) ein. Über 100 Gäste aus Politik und Wirtschaft haben sich vergangene Woche in der Konzert- und Kongresshalle eingefunden um gemeinsam mit der WiR, nicht nur die erfolgreiche Arbeit des vergangenen Jahres Revue passieren zu lassen, sondern angesichts des festlichen Ambientes die kulturellen Vorzüge der Region zu beleuchten. Das Hornquartett der Bamberger Symphoniker gab der Regionalkonferenz einen ganz besonderen musikalischen Glanz.

Die Wirtschaftsregion Bamberg-Forchheim hat neben den kulturellen Höhepunkten auch wirtschaftlich viel zu bieten. Gerade deshalb ist die Region für internationale Unternehmen und Fachkräfte interessant. Dies verdeutlichten die beiden Referenten Herr Wolfgang Fink, Intendant und Stiftungsvorstand der Bamberger Symphoniker und Herr Dr. Hans Hoffmann, kaufmännischer Leiter der Robert Bosch GmbH Bamberg, in ihren interessanten Vorträgen zum Thema Kultur als Standortfaktor für die Personalakquise.

„Wir brauchen internationale Fachkräfte um den Bestand des Standortes und den Kompetenzvorsprung zu sichern“ so Herr Dr. Hans Hoffmann in seinem Vortrag „Bosch Bamberg – Internationale Talente willkommen“. Drei Prozent der Führungskräfte kommen aus dem Ausland. Eine Entsendung muss gut vorbereitet werden. So werden Mitarbeiter beispielsweise bei der Organisation des Umzugs sowie der Beantragung der Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis durch die Personalabteilung unterstützt. Kollegen, welche zum Arbeiten nach Deutschland entsendet werden, kommen oftmals mit der ganzen Familie. Ganzheitliches Denken ist hier gefragt. Deutschunterricht, Stammtische und die Anmeldung im Kindergarten sollen die Integration in der neuen Umgebung erleichtern, denn die  Umstellung für die einzelnen Familienmitglieder gestaltet sich oftmals schwieriger als für den bzw. die Angestellte. Gemeinsame Feste, Besichtigungen von Sehenswürdigkeiten mit der ganzen Familie tragen zusätzlich zum Wohlfühlen in der neuen Region bei.

Die Wirtschaftsregion ist kulturell gut aufgestellt. Die Bamberger Symphoniker tragen einen großen Teil dazu bei. „Marketingtechnisch hat nicht nur die Region, sondern Deutschland gesamt ein Alleinstellungsmerkmal, denn Deutschland ist Weltmachtführer in Sachen klassische Musik“, veranschaulichte Wolfgang Fink. Die Bamberger Symphoniker zählen zu den führenden Orchestern in Deutschland und sind als Kulturbotschafter Bambergs und der Region in der Welt ein Magnet für alle Musikliebhaber. „Die Vermittlung von klassischer Musik an Kinder und Jugendliche dient als herausragende Aufgabe zur Zukunftssicherung“, so der Referent. „Wir gehen aktiv auf die jungen Leute zu, denn wir wollen die besten jungen Musiker nach Bamberg holen“.

Christian Wonka, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Bamberg-Forchheim, betonte in seiner Rede, wie wichtig die gemeinsame Arbeit mit den einzelnen Unternehmen für die Attraktivität der Region sei. Über 21 Projekte wurden von der WiR inzwischen – in der Region für die Region – umgesetzt. In Zukunft wird der Standortfaktor „Arbeitskräftepotential“, angesichts des demografischen Wandels, noch mehr an Bedeutung gewinnen. Deshalb nimmt die Wirtschaftsregion Bamberg-Forchheim die Sicherung des Arbeitskräftepotentials als eine Herausforderung an und widmet sich in Zukunft verstärkt diesem Thema.