Insze­nie­rung der Kom­mö­die „Ein Som­mer­nachts­traum“ von Wil­liam Shake­speare im Bam­ber­ger Marionettentheater

Pre­miè­re im Bam­ber­ger Marionettentheater

Bamberger Marionettentheater

Bam­ber­ger Marionettentheater

Die Kom­mö­die hat am 23.10.2011 Pre­miè­re. Die Insze­nie­rung ist dem Geist und der Geschich­te des Thea­ters ent­pre­chend tra­di­tio­nell. Der Text, eine vom Münch­ner Som­mer­thea­ter behut­sam moder­ni­sier­te und ein­ge­spro­che­ne Fas­sung der Schle­gel­über­set­zung, wur­de auf das Mario­net­ten­thea­ter zuge­schnit­ten und auf die Spiel­dau­er von zwei Stun­den gekürzt.

Die Adap­ti­on des hand­lungs- und figu­ren­rei­chen Stücks an die klei­ne Büh­ne von 1821 war für die künst­le­ri­sche Lei­te­rin und Pup­pen­baue­rin, die Kulis­sen­ma­le­rin, die Beleuch­te­rin und das Ensem­ble eine gro­ße Herausforderung.

Unter­schied­li­che Wel­ten, Men­schen- und Feen­welt, in sich noch viel­fach gestuft, tref­fen auf­ein­an­der. Ihre durch den Lie­bes­wahn aus­ge­lö­sten teils komi­schen, teils tra­gi­schen Ver­strickun­gen sol­len für den Zuschau­er gut nach­voll­zieh­bar sein. Das geschieht durch Redu­zie­rung auf das wesent­li­che Gesche­hen, durch ein­deu­ti­ge Form- und Farb­ge­bung der Pup­pen­klei­der, durch geschick­te Per­so­nen­füh­rung und Gestik.

Das Bam­ber­ger Mario­net­ten­thea­ter hofft, die Zuschau­er von der Insze­nie­rung über­zeu­gen und begei­stern zu kön­nen, und zwar am 06.11., 13.11., 04.12.2011 jeweils 17.00 Uhr, und am 18.12.2011 bzw. am 13.01.2012 jeweils 19.00 Uhr.

Kar­ten­vor­ver­kauf bei bvd Kar­ten­ser­vice, Lan­ge Stra­ße 22 – 96047 Bam­berg, Tele­fon: (09 51) 9 80 82–20, E‑Mail: info@​bvd-​ticket.​de.

Son­der­vor­stel­lun­gen für Grup­pen bis 30 Per­so­nen unter Tel.-Nr. (0951) 67 600.

Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen zur Insze­nie­rung auf der Marionettenbühne

Suche nach einem Stück

Auf der Suche nach einem Stück, das die grund­le­gen­den mensch­li­chen Pro­ble­me wie Macht, Tod und Lie­be behan­delt, wel­che die Welt ver­wor­ren, unbe­re­chen­bar und chao­tisch machen, wähl­ten wir den „Som­mer­nachts­traum“. Denn im Unter­schied zu Shake­speares frü­he­ren Wer­ken, „wo die ver­wor­re­ne, wüste und wil­de Welt Rea­li­tät war“, wird im „Som­mer­nachts­traum“ „die ver­wirr­te Welt in einen Teil des mensch­li­chen Daseins, in die Vor­stel­lung und den Traum verlegt.“(Walter Nau­mann). Damit wird die­ser Welt das Schwe­re genommen.

Her­aus­for­de­rung

Aber wür­de es uns gelin­gen, dass der Zuschau­er die ver­wirr­te Welt auch in die­sem Traum erkennt und das Stück nicht nur als rein spaß­haf­te komö­di­an­ti­sche Welt emp­fin­det? Und wür­de außer­dem die­ses hand­lungs­schnel­le, text­ge­wal­ti­ge, figu­ren- und bil­der­rei­che Werk nicht unse­re klei­ne Büh­ne über­for­dem? Ein Wag­nis! Aber nach dem Mot­to „Wer wagt, gewinnt“ nah­men wir die Her­aus­for­de­rung an.

Text

Als Text fan­den wir eine pro­fes­sio­nell ein­ge­spro­che­ne Auf­nah­me des Münch­ner Som­mer­thea­ters aus dem Jah­re 2001. Der Text ist behut­sam moder­ni­siert, von jun­gen Stim­men gespro­chen und rhyth­misch gut gelun­gen. Die­ser Text nun wur­de wei­ter bear­bei­tet, d.h. auf unser Mario­net­ten­thea­ter zuge­schnit­ten mit der Maß­ga­be, dass der Hand­lungs­ab­lauf mit sei­nen span­nungs­ge­la­de­nen Höhe­punk­ten klar her­vor­tritt, ohne dass wich­ti­ge lyri­sche und sen­ten­zen­ar­ti­ge Pas­sa­gen ver­lo­ren gehen. Damit war die Grund­la­ge für die Insze­nie­rung geschaffen.

viel Arbeit

Aber um das Stück auf die Büh­ne zu brin­gen, waren noch vie­le Arbei­ten nötig, die zwei Jah­re dau­er­ten. Um dem histo­ri­schen Thea­ter von 1821 gerecht zu wer­den, such­ten wir für Figu­ren, Kulis­sen und Requi­si­ten nach Vor­la­gen, die das anti­ke Athen abbilden.

Figu­ren

50 Figu­ren waren für das Stück her­zu­stel­len. Beson­de­re Figu­ren wie der Löwe, der Esel und die Wand wur­den, wie Shake­speares Text­vor­la­ge es vor­sieht, als Halb­mas­ken ange­fer­tigt. Nach einem Ura­nia-Papier­thea­ter­bo­gen, der Figu­ren in athe­ni­schen Gewän­dern zum „Som­mer­nachts­traum“ dar­stellt, wur­den die Mario­net­ten beklei­det, wäh­rend wir die Akteu­re der Feen­welt nach eige­nen Ideen gestalteten.

Kulis­sen

Bei der Aus­wahl zur Her­stel­lung der Kulis­sen beriet uns ein Kunst­hi­sto­ri­ker. Vor­bild für die Fas­sa­de des Her­zogs­pa­la­stes wur­de der Ent­wurf Karl von Fischers Gar­ten­sa­lon für das Palais Asbeck, Vor­bild für den Innen­raum Raf­fa­el­lo San­tis Gemäl­de „Die Schu­le von Athen“ und der Taver­nen-Innen­hof wur­de Pira­ne­sis „ Vedu­te di Roma“ nach­emp­fun­den. Der Athe­ner Stadt­wald, ein Ort des Trau­mes und der Phan­ta­sie, ist ein Erfin­dung unse­rer bil­den­den Künst­le­rin. Alle Kulis­sen bestechen durch stim­mi­ge Farb­ge­bung und Tiefenwirkung.

Ver­satz­stücke und Requisiten

Ver­satz­stücke und Requi­si­ten ent­stan­den nach eige­nen Recher­chen und mit viel Lie­be zum Detail. Eine beson­de­re Her­aus­for­de­rung war es, eine Thea­ter­büh­ne für das Rüpel­spiel in die klei­ne Mario­net­ten­büh­ne zu integrieren.

Außer­dem gibt es eine der älte­sten Büh­nen­tech­ni­ken zu sehen: die Schlei­er­tech­nik. Mit einem Schlei­er wird das sicht­bar gemacht, was im Innern der Pup­pe vor sich geht.

Beleuch­tung

Die Beleuch­tung bringt die Figu­ren, Kulis­sen und Requi­si­ten gut zur Gel­tung und erzeugt die pas­sen­de Stim­mung. Im Palast herrscht ein­mal Mor­gen­stim­mung, ein­mal abend­li­che Thea­ter­at­mo­sphä­re; im Taver­nen-Innen­hof spürt man die Mit­tags­hit­ze; im Zau­ber­wald erlebt man die Voll­mond­nacht bzw. die begin­nen­de Mor­gen­rö­te. Vie­le Einstell‑, Beleuch­tungs- und Spiel­pro­ben waren nötig um die­ses Werk in die­ser Qua­li­tät auf die Büh­ne zu bringen.

Ein­la­dung

Unser Team freut sich, Ihnen unse­re Pro­duk­ti­on des „Som­mer­nachts­traum“ prä­sen­tie­ren zu kön­nen. Dazu laden wir Sie herz­lich ein.

Pre­miè­re im Bam­ber­ger Mario­net­ten­thea­ter am 23.10.2011, wei­te­re Vor­stel­lun­gen ent­neh­men Sie dem Spiel­plan im Inter­net unter www​.bam​ber​ger​-mario​net​ten​thea​ter​.de oder fol­gen Sie fol­gen­dem Link: http://​www​.bvd​-ticket​.de/​v​e​r​a​_​l​i​s​t​.​c​f​m​?​s​u​c​h​e​t​e​x​t​=​m​a​r​i​o​n​e​t​ten

Mit­wir­ken­de

  • Beleuch­tungs­kon­zept: Moni­ka Einwag
  • Büh­nen­bil­der, Deko­ra­tio­nen: Maria Sebald, Micha­el Sebald
  • Mario­net­ten, Ver­satz­stücke, Thea­ter­ma­schi­nen: Ire­ne Lei­ter, Bern­hard Leiter
  • Spie­le­rin­nen Sabi­ne Klee­feld, Gud­run Lüd­tke, Maria Sebald, Ire­ne Leiter
  • Beleuch­te­rin: Moni­ka Einwag
  • Insze­nie­rung, künst­le­ri­sche Gesamt­lei­tung: Ire­ne Leiter