Grün­dung eines Senio­ren-Netz­werks „Wir für uns“ in Heroldsbach

Unerwartete Resonanz

Uner­war­te­te Resonanz

„Wir für uns eG“ heißt die neue gemein­nüt­zi­ge Genos­sen­schaft mit Sitz in Herolds­bach, die in nun in den Gemein­de­be­rei­chen Herolds­bach und Hau­sen älte­ren Men­schen das häus­li­che Leben erleich­tern soll. Mit der über­wäl­ti­gen­den Anzahl von 50 Grün­dungs­mit­glie­dern wur­den die Erwar­tun­gen der Initia­to­ren weit über­trof­fen. Die Genos­sen­schaft ist ein Zusam­men­schluss von Per­so­nen, die sich dafür enga­gie­ren, dass Men­schen zuhau­se alt wer­den kön­nen – nicht in ein Heim müs­sen – und dabei gut ver­sorgt sind.

„Mit solch einer Reso­nanz auf unser Pro­jekt hät­ten wir nicht gerech­net; ich bin über­wäl­tigt“, sagt der neu gewähl­te Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­de der Genos­sen­schaft Mario Scordo als er ver­kün­de­te, dass ins­ge­samt über 60 Per­so­nen zur Grün­dungs­ver­samm­lung des neu­en Senioren­netz­wer­kes „Wir für uns eG“ ins Sport­heim der SpVgg DJK Heroldsbach/​Thurn gekom­men waren um bei der Neu­grün­dung der Genos­sen­schaft dabei zu sein. 50 Per­so­nen gaben an die­sem Abend auch ihre Bei­tritts­er­klä­run­gen, unter­schrie­ben auf der letz­ten Sei­te der Sat­zung und wur­den somit zu Grün­dungs­mit­glie­dern der neu­en Genossenschaft.

Zu den ersten Vor­stands­mit­glie­dern wur­den Mathi­as Abbé (64) und Jas­min Frank (44) vom Auf­sichts­rat bestimmt. Die bei­den Vor­stands­mit­glie­der Mathi­as Abbé und Jas­min Frank wis­sen genau, dass jetzt jede Men­ge Arbeit auf die Bei­den war­tet; gehen aber ihre neue Auf­ga­be mit gro­ßem Élan an.

„Mein per­sön­li­ches Ziel ist es, mög­lichst schnell alle Betrof­fe­nen zu errei­chen und sie zu über­zeu­gen Hil­fe anzu­neh­men“, so Abbé. Oft­mals haben wir wäh­rend den rund zwei­jäh­ri­gen Vor­be­rei­tun­gen auf die Genos­sen­schafts­grün­dung fest­ge­stellt, dass oft­mals der stolz der Betrof­fe­nen sehr groß ist“, so der 64jährige, der ver­hei­ra­tet ist, zwei erwach­se­ne Kin­der hat und seit 30 Jah­ren in Herolds­bach lebt. „Ich schaff des schon noch allei­ne“, sei oft­mals zu hören gewe­sen. „Wir hof­fen alle, dass die Hemm­schwel­len mög­lichst schnell abge­baut wer­den“, so der Rent­ner. „Wei­ter erhof­fen wir uns einen schnel­len Mitglieder‑, aber auch Hel­fer­zu­wachs“, so Abbé, der 26 Jah­re lang bei der Fir­ma Sie­mens arbei­te­te und davor sechs Jah­re lang. Bei einer dama­li­gen Umfra­ge im Gemein­de­ge­biet Herolds­bach sei­en ledig­lich 25 Rück­mel­dun­gen auf die über 800 aus­ge­teil­ten Fra­ge­bö­gen wie­der zurück­ge­kom­men. Abbé ist sich sicher, dass es hier einen weit­aus grö­ße­ren Bedarf gibt.

Jas­min Frank (44), Geschäfts­füh­re­rin eines Heiz­öl­ver­trie­bes, ver­hei­ra­tet, zwei Töch­ter, wünscht sich, dass die Zahl der Hel­fer schnell die Zahl der Hil­fe­su­chen­den über­steigt. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt schnell die Hel­fer­schu­lun­gen durch­zu­füh­ren, damit recht­zei­tig mit den Hil­fe­lei­stun­gen begon­nen wer­den kann. Außer­dem möch­te sich die Vor­stän­din um Spen­den und Spon­so­ren küm­mern. Das erste Start­ka­pi­tal hat sie selbst an die­sem Abend in die Genos­sen­schaft ein­ge­bracht. Die Fir­ma Heiz­öl Frank spen­de­te 500 Euro.

Die Wah­len für den Auf­sichts­rat erbrach­ten fol­gen­des Ergeb­nis: Her­mann Vort­mann, Mario Scordo und Mario Böge­lein. Vom Auf­sichts­rat wur­den Mathi­as Abbé und Jas­min Frank für den Vor­stand bestimmt. Fer­ner wur­de in der der Grün­dungs­ver­samm­lung an die­sem Abend fol­gen­den ersten Gene­ral­ver­samm­lung beschlos­sen, den Genos­sen­schafts­ver­band Bay­ern als Prü­fungs­ver­band aus­zu­wäh­len. Der Vor­stand wur­de von der Gene­ral­ver­samm­lung beauf­tragt die Ein­tra­gung der Genos­sen­schaft beim Amts­ge­richt Bam­berg vor­neh­men zu lassen.

Die näch­sten Schrit­te sind nun die Grün­dungs­prü­fung durch den Prü­fungs­ver­band zu ver­an­las­sen, die Ein­tra­gung ins Genos­sen­schafts­re­gi­ster vor­zu­neh­men, Hel­fer­schu­lun­gen vor­zu­be­rei­ten und durch­zu­füh­ren, eine Inter­net­sei­te ein­zu­rich­ten, sowie Ver­si­che­run­gen abschlie­ßen und mit dem Hel­fen begin­nen, sowie die Öffent­lich­keit und die Koope­ra­ti­ons­part­ner zu informieren.

Das Spek­trum der Genos­sen­schaft umfasst neben Besuchs- und Begleit­dien­sten auch die Unter­stüt­zung im Haus­halt (zum Bei­spiel Rei­ni­gung der Woh­nung), Repa­ra­tu­ren im Haus, Gar­ten­pfle­ge, Win­ter­dienst, Fahr- und Bring­dien­ste, Woh­nungs­be­treu­ung wäh­rend Kran­ken­haus- oder Kur­auf­ent­halt, sowie Bera­tung im außer­ge­wöhn­li­chen Lebens­si­tua­tio­nen. Bei Bedarf ver­mit­telt „Wir für uns“ kom­pe­ten­te Ansprech­part­ner für die alters­ge­rech­te Gestal­tung der Woh­nung oder stellt den Kon­takt zu einem Pfle­ge­dienst her.

Erreich­bar für Hel­fer und Hil­fe­lei­sten­de ist die Genos­sen­schaft momen­tan Mon­tag bis Frei­tag von neun Uhr bis zwölf Uhr unter 09190/929241. Für den Ein­satz der Hel­fe­rin­nen und Hel­fer wird je hal­ber Stun­de ein Betrag von vier Euro fäl­lig. Mehr auch im Inter­net unter www​.herolds​bach​.de/​a​k​t​u​e​l​les oder unter www​.hau​sen​.de

Unter­stüt­zung erhält das neue Baby auch von den poli­ti­schen Gemein­den aus Hau­sen und Herolds­bach. Sowohl Bür­ger­mei­ster Franz Ren­ker, als auch Bür­ger­mei­ster Edgar Bütt­ner sag­ten der Genos­sen­schaft die Unter­stüt­zung der Gemein­de im Rah­men ihrer Mög­lich­kei­ten zu.