Plötzlich ein Pflegefall: Pflegeberatung und Pflegestützpunkte helfen betroffenen Familien weiter

Die Land- und forstwirtschaftliche Krankenkasse Franken und Oberbayern informiert

Der Vater war doch immer fit, hat immer mitgeholfen – solange, bis er beim Apfelernten von der Leiter gefallen ist. Keiner weiß, warum er bis ganz nach oben auf die Leiter gestiegen ist. Schwindlig sei ihm dann geworden und dann ist er zur Seite weggerutscht und konnte sich nimmer halten. Die Hüfte hat er sich gebrochen und jetzt verheilt es nicht mehr richtig. Jetzt liegt er im Bett, sitzt im Rollstuhl, hat völlig abgebaut, kann sich alleine nicht mehr helfen – ein Pflegefall mit 70 Jahren.

„Die Erfahrung, dass ein Mensch aufgrund von Krankheit oder aufgrund eines Unfalls von heute auf morgen pflegebedürftig wird und sich die ganze Familie darauf einstellen muss, machen immer mehr Menschen. Häufig sind es ältere Menschen, immer wieder trifft es aber auch junge Männer und Frauen. Mehr oder weniger hilflos und ahnungslos stehen die Angehörigen dann vor den neuen Anforderungen, die diese Situation mit sich bringt“, weiß  Werner Köhler, Leiter der Land- und forstwirtschaftlichen Pflegekasse Franken und Oberbayern (LPK). Um diese Familien nicht alleine zu lassen, haben die LPK und einige andere Krankenkassen bereits vor rund zwei Jahren einen Pflegeberatungsservice eingerichtet, der für die Versicherten kostenlos ist. „Die Pflegeberater/innen besuchen die Familien daheim und helfen ihren Versicherten, einen Weg zu finden, der sowohl dem kranken Menschen als auch den Pflegenden gerecht wird“, erklärt Köhler. Diese Beratung ist sehr stark auf die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Familie zugeschnitten.

Daneben gibt es noch den Pflegeservice Bayern, der von den gesetzlichen Krankenkassen gemeinsam getragen wird und der unter der Nummer 0800-7721111kostenlos telefonisch berät. Das Telefon ist Montag bis Freitag von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr besetzt.

Inzwischen gibt es auch einige örtliche Pflegestützpunkte. Dort können Pflegende hingehen und sich Rat und Unterstützung holen. Solche Stützpunkte gibt es derzeit in Oberbayern am Geriatriezentrum Neuburg, in Oberfranken in Coburg im Bürglaßschlösschen, in Mittelfranken in Nürnberg im Heilig-Geist-Haus/Seniorenratshaus und in Roth im Gesundheitszentrum, sowie in Unterfranken in Würzburg bei HALMA e.V., in der Stadtverwaltung von Schweinfurt, im Landratsamt Hassberge, sowie im Landratsamt Rhön-Grabfeld in Bad Neustadt/Saale. Eine Übersicht mit den genauen Anschriften sowie den Sprechzeiten finden Betroffenen auf der Homepage der LKK Franken und Oberbayern unter: www.fob.lsv.de im Bereich <<Leistungen <<Pflege <<individuelle Pflegeberatung.

Leistungen aus der Pflegekasse:

Von der Kranken- oder Pflegekasse erhalten Versicherte Leistungen wie zum Beispiel ambulante oder vollstationäre Pflege, Kurzzeit- oder Verhinderungspflege, Tages- und Nachtpflege sowie Pflegehilfsmittel und technische Hilfen. Daneben wird Pflegegeld gezahlt. Nähere Informationen und Infobroschüren finden Interessierte ebenfalls unter dem oben genannten Link im Internetauftritt der LKK Franken und Oberbayern.