Pres­se­mit­tei­lung der Kreis­tags­frak­ti­on der Jun­gen Bür­ger Forchheim

Schei­tert an den Medi­zi­ni­schen Ver­sor­gungs­zen­tren der Sozi­al­stif­tung die Regi­on? Jun­ge Bür­ger stel­len Wirt­schafts­re­gi­on Bam­berg Forch­heim in Frage

Das Auf­kau­fen von Arzt­pra­xen und die dar­aus her­vor­ge­hen­den Medi­zi­ni­schen Ver­sor­gungs­zen­tren (MVZs) ist für die Kreis­rä­te der Jun­gen Bür­ger ein unver­hoh­le­ner feind­li­cher Akt der Sozi­al­stif­tung gegen die bei­den Kli­ni­ken im Land­kreis Forch­heim. Es kön­ne nicht im Inter­es­se des Land­krei­ses sein, wenn Bam­bergs SPD-Ober­bür­ger­mei­ster Star­ke sei­ne Kolo­ni­al­her­ren­po­li­tik fort­setzt. Ein Ver­ein unter Betei­li­gung von Pri­vat­per­so­nen, der den ein­ge­schla­ge­nen Weg Star­kes fort­set­zen soll, wur­de bereits gegründet.

Als Gegen­ent­wurf dazu spre­chen sich die Kreis­rä­te der Jun­gen Bür­ger für die Grün­dung einer GmbH der Kli­ni­ken in der Wirt­schafts­re­gi­on Bam­berg-Forch­heim aus. „Bei unse­rer Ent­schei­dung müs­sen wir als Kreis­rä­te die grund­sätz­li­che medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung im Land­kreis im Blick haben und gleich­zei­tig dar­auf ach­ten, dass die Kli­nik Frän­ki­sche Schweiz im Wett­be­werb nicht ins Hin­ter­tref­fen gerät“, so Kreis­rat Ste­fan Lang (Bärn­fels), Mit­glied im Auf­sichts­rat der Eber­mann­stadter Klinik.

In der GmbH soll durch Veto­rech­te und wir­kungs­vol­le Stra­fen die jeweils im Gebiet betrof­fe­ne Kli­nik den wei­te­ren Auf­bau so genann­ter MVZs ver­hin­dern kön­nen. Die Jun­gen Bür­ger sind über­zeugt, dass so die Sozi­al­stif­tung gebremst wer­den kön­ne. Sie for­dern daher Land­rat Glau­ber und Ober­bür­ger­mei­ster Stumpf auf, in die­ser Sache an einem Strang zu zie­hen und in der Sache hart mit Star­ke zu ver­han­deln. Die Über­nah­me der bestehen­den MVZs in die GmbH dür­fe nicht zu finan­zi­el­len Wag­nis­sen für Kli­ni­ken und Men­schen des Land­krei­ses führen.

Im Fal­le eines Schei­terns hält JB- Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der Micha­el Hof­mann (Neu­ses) auch das Ende der Zusam­men­ar­beit in der Wirt­schafts­re­gi­on für denk­bar. Die Moti­va­ti­on für die­se sieht er in histo­risch-kul­tu­rel­len und poli­ti­schen Gemein­sam­kei­ten sowie in gegen­sei­ti­gen wirt­schaft­li­chen Impul­sen. Dass es wir­kungs­vol­le Impul­se gebe, von denen die Unter­neh­mer pro­fi­tier­ten, wer­de viel­fach in Fra­ge gestellt. Kommt kei­ne gemein­sa­me Lösung, wäre dies für Hof­mann ein end­gül­ti­ger Bruch in einem wesent­li­chen Poli­tik­feld. „Ich war bis­her über­zeug­ter Ver­fech­ter der Wirt­schafts­re­gi­on Bam­berg-Forch­heim, aber wenn die poli­ti­sche Grund­hal­tung des gemein­sa­men Vor­ge­hens auf­ge­kün­digt wird, macht eine wei­te­re Zusam­men­ar­beit wenig Sinn. Dann soll­ten wir uns umorientieren!“.

Als Super-Gau bezeich­net es Hof­mann, wür­den Forch­heim und Eber­mann­stadt unter­schied­li­che Ent­schei­dun­gen in der Fra­ge eines Bei­tritts zur gemein­sa­men GmbH tref­fen. Damit wür­den die Kli­ni­ken, statt Mög­lich­kei­ten einer Zusam­men­ar­beit vor­an­zu­trei­ben, eine kri­ti­sche Pha­se der Kon­kur­renz zuein­an­der ein­lei­ten. Das müs­se unter allen Umstän­den ver­hin­dert wer­den, sind sich die Jun­gen Bür­ger-Kreis­rä­te einig.

Der­zeit set­zen die Jun­gen Bür­ger ganz auf die kom­men­den Ver­hand­lungs­run­den der Ober­bür­ger­mei­ster und Land­rä­te. Bam­bergs OB Star­ke sehen sie dabei beson­ders in der Pflicht. „Die Regie­rung von Ober­fran­ken hat fest­ge­stellt, dass das bis­he­ri­ge Vor­ge­hen der Sozi­al­stif­tung rechts­wid­rig war.“, so Kreis­rat Ste­fan Lang. Star­ke müs­se nun als poli­tisch Ver­ant­wort­li­cher für die Situa­ti­on ein über­zeu­gen­des Ange­bot auf den Tisch legen, das auch doku­men­tiert, dass Part­ner einen ande­ren Umgang mit­ein­an­der pflegen.

Soll­te es zu einer Betei­li­gung an der GmbH kom­men, spre­chen sich die Jun­gen Bür­ger dafür aus, wei­te­re MVZs im Land­kreis Forch­heim nur in Aus­nah­me­fäl­len in Betracht zu zie­hen. „Die bis­he­ri­ge Stra­te­gie der Kli­nik Frän­ki­sche Schweiz im Umgang mit den nie­der­ge­las­se­nen Ärz­ten hat sich bewährt“, stellt Auf­sichts­rat Ste­fan Lang fest. Ein sol­cher Aus­nah­me­fall kön­ne aber zum Bei­spiel ein­tre­ten, wenn die medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung in Tei­len des Land­krei­ses lei­den wür­de, ins­be­son­de­re wenn die Auf­ga­be von Arzt­pra­xen ohne Nach­fol­ge dro­he und dadurch gan­ze Land­stri­che medi­zi­nisch unter­ver­sorgt würden.