Bamberger Bistumshaus zeigt Bilder über "China – Reich ohne Mitte"

Einblicke in ein verschlossenes Land

Die Fotografen Marion Krüger-Hundrup (rechts) und Siegfried Grillmeyer (3. von rechts) erläutern ihre Bilder Erzbischof Ludwig Schick sowie Erhard Schraudolph, Geschäftsführer und pädagogischer Leiter der Erwachsenenbildung Bamberg Stadt (links), sowie Regens Martin Emge (2. von links).

"China – Reich ohne Mitte"

(bbk) Facetten eines der unzugänglichsten und geheimnisvollsten Länder der Erde sind momentan im Bamberger Bistumshaus St. Heinrich zu sehen. „China – Reich ohne Mitte“, so lautet der Titel einer Fotoausstellung, die am Montag (26. September 2011) durch Erzbischof Ludwig Schick eröffnet wurde. Geografisch sei China zwar das „Reich der Mitte“, erläuterte der Bamberger Oberhirte, in Wirklichkeit sei es aber ein „verschlossenes“ Reich und es sei gut, wenn es über Fotos “aufgeschlossen“ würde.

Die 26 Aufnahmen der Journalisten Marion Krüger-Hundrup und des Direktors der Diözesanakademie Caritas-Pirckheimer-Haus in Nürnberg, Dr. Siegfried Grillmeyer, versuchen den Betrachtern das Riesenreich von 1,2 Milliarden Menschen aufzuschließen und zu erschließen. Sie sind entstanden während zweier Chinafahrten 2007 und 2010 und erzählen „einfache Geschichten von einfachen Leuten“, so Krüger-Hundrup. Zwar sind mitunter auch klassische touristische Motive zu sehen, aber im Mittelpunkt stehen Bilder von – zumeist christlichen – Sozialinstitutionen mit ihren Bewohnern und Mitarbeitern.

Fotos von übervollen Kirchen belegen, dass die gespaltene Kirche in China sich regen Zuspruchs erfreut. Und: wegen ihres Einsatzes für kranke und behinderte Menschen gewinnt sie auch allgemein an  Anerkennung. Für Grillmeyer keine Randnotiz, denn: „gelebtes Christentum verändert die Gesellschaft.“ Vielleicht kann so die Kirche in China zukünftig zu einem Bindeglied werden –  in einer Gesellschaft, in der gegenwärtig das Establishment sich von der Masse der Menschen immer weiter zu entfernen scheint. Mit dieser Ausstellung stellt sich das Bistumshaus St. Otto jedenfalls der Problematik des Riesenreiches, betonte der Hausherr, Regens Martin Emge in seiner Begrüßung.

Dabei hat die alte Kulturnation China nach wie vor der Weltgemeinschaft viel zu geben, wie Erzbischof Schick erläuterte. Etwa im Bereich der Tradition der Religionen, der Medizin und der Kunst. Einen guten Eindruck davon vermittelte bei der Eröffnung Huan Huan Wang, die mit ihrer Zherg – eine chinesische Harfe – die Zuhörer in ihren Bann zog. Es bleibt zu hoffen, dass sich China wieder zu einem „Reich der Mitte“ entwickelt und sich für Europa und die restliche Welt weiter öffnet. Die Fotos von Marion Krüger-Hundrup und Siegfried Grillmeyer sind ein kleiner Vorgeschmack darauf.

China – Reich ohne Mitte.
Fotoausstellung im Bistumshaus St. Otto, Bamberg Heinrichsdamm 32
27. September – 20. November 2011