Bil­den­de Kunst in Bam­berg: rapid art 1 – CIVIC VIR­TUE II

Aus­stel­lung der Stadt­ga­le­rie Bam­berg – Vil­la Des­sau­er in Zusam­men­ar­beit mit dem Inter­na­tio­na­len Künst­ler­haus Vil­la Concordia

„Ästhe­tik kann als die Mög­lich­keit gese­hen wer­den, Türen zu alter­na­ti­ven Zukünf­ten zu öff­nen, eben­so wie sie das erneu­er­te Ver­ste­hen all des­sen sein kann, was vor dem heu­ti­gen Tag gesche­hen ist.“ – CIVIC VIR­TUE Manifest

Vom Wesen der Zeit in sei­ner Histo­ri­schen Dimension

Die islän­di­sche Bil­den­de Künst­le­rin Geir­th­ru­dur Finn­bo­ga­dottir Hjor­var wird gemein­sam mit befreun­de­ten Künst­lern an aus­ge­wähl­ten Tagen im Sep­tem­ber und Okto­ber Ein­blicke in ihr Schaf­fen und das theo­re­ti­sche Gedan­ken­ge­bäu­de ihrer Kunst gewäh­ren. Die dies­jäh­ri­ge Sti­pen­dia­tin des Inter­na­tio­na­len Künst­ler­hau­ses Vil­la Con­cor­dia zeigt fil­mi­sche und raum­grei­fen­de Instal­la­tio­nen und Objek­te im Rah­men eines Pro­jekts, über­schrie­ben mit dem her­aus­for­dern­den Titel „Civic Vir­tue“ (frei: bür­ger­li­che Tugend).

Geir­th­ru­dur Finn­bo­ga­dottir Hjor­var, Gijs­bert Wou­ter Wahl, Ruch­a­ma Noor­da, Bri­an Mcken­na und James Beckett tref­fen sich in Bam­berg, um CIVIC VIR­TUE II ins Leben zu rufen. Das erwei­ter­te Aus­stel­lungs­pro­jekt wird Expe­ri­men­ten Raum geben, die sich mit dem Wesen der Zeit in sei­ner histo­ri­schen Dimen­si­on aus­ein­an­der­set­zen. Finn­bo­ga­dottir Hjor­var ist eine außer­ge­wöhn­li­che, intel­lek­tu­el­le Künst­le­rin, deren ori­gi­nel­le Welt­be­trach­tun­gen hier in den Dis­kurs Epo­chen über­span­nen­der Kunst­de­bat­te Ein­zug hal­ten. Wie sich Humor, Lako­nie, sozia­ler und per­spek­ti­vi­scher Wan­del sowie Phi­lo­so­phie ver­bin­den, kön­nen sie am 23., 24., 25. und 30. Sep­tem­ber sowie am 1., 2. und 3. Okto­ber von jeweils 14 bis 20 Uhr in der Stadt­ga­le­rie Bam­berg – Vil­la Des­sau­er erleben.

rapid art 1

CIVIC VIR­TUE II ist die erste Kurz­aus­stel­lung der von den Muse­en der Stadt Bam­berg neu geschaf­fe­nen Rei­he „rapid art“. „Ich freue mich sehr, dass wir damit eine Mög­lich­keit bie­ten kön­nen, ‚schnel­le Kunst’ – also rela­tiv spon­ta­ne und kurz­fri­sti­ge Pro­jek­te zu rea­li­sie­ren“, betont Dr. Regi­na Hane­mann, Direk­to­rin der Muse­en der Stadt Bam­berg. „rapid art“ ver­steht sich als Gele­gen­heit, vor­wie­gend für moder­ne Kunst und jun­ge Künst­ler, das ver­blei­ben­de knapp bemes­se­ne Zeit­fen­ster zwi­schen zwei grö­ße­ren Son­der­aus­stel­lun­gen z.B. in der Stadt­ga­le­rie Bam­berg – Vil­la Des­sau­er zu nut­zen. „rapid art“ will aus die­ser Not eine Tugend machen. Das Pro­zess­haf­te bei der in der „rapid art“-Reihe zu sehen­den Kunst wird damit selbst zum The­ma. Denn Kunst für „rapid art“ ent­steht in kur­zer Zeit und ist nur für kur­ze Zeit zu sehen – sie ist ver­gäng­li­che, eph­eme­re Kunst. Die­ser kon­zep­tio­nel­le Ansatz des nicht dau­er­haf­ten ist das zen­tra­le Motiv der neu­ent­ste­hen­den Serie von rapid art – Ver­an­stal­tun­gen. „Ich bin gespannt, was uns Geir­th­ru­dur und ihre Freun­de zei­gen wer­den.“ Ori­gi­nal-State­ment der Künst­le­rin Geir­th­ru­dur Finn­bo­ga­dottir Hjor­var zum Projekt

CIVIC VIR­TUE II

„The exhi­bi­ti­on at the Vil­la Des­sau­er in Bam­berg – CIVIC VIR­TUE II – will host a plat­form for expe­ri­ments, which will explo­re the natu­re of time in its histo­ric dimen­si­ons. The Infla­tio­na­ry Epoch and The Grand Uni­fi­ca­ti­on Epoch (which both took place within a frac­tion of a second), Recom­bi­na­ti­on, Age of Rea­son, the Neo­li­thic, The Roman Repu­blic, The Empire of Sumar / Baby­lo­nia, Roco­co, The Sci­en­ti­fic Revo­lu­ti­on, Neo­clas­si­cism, The Roman­tic Era and The Baro­que will be repre­sen­ted in vary­ing degrees, con­se­cu­tively and in no par­ti­cu­lar order. The­se sub­di­vi­si­ons may last any­whe­re bet­ween frac­tions of a micro­se­cond to eras coun­ted in the mil­li­ons of years.

CIVIC VIR­TUE implies a revi­val of the neo­clas­sic desi­re to recon­sider dif­fe­rent peri­ods within the past. As if por­tray­ing the phan­tom limb of the Enligh­ten­ment, it may indi­ca­te how time could not exist in the self-enc­lo­sed logic of its own medi­um, but in the trans­gres­si­ve natu­re of revol­ving moti­ons within the world. It stands in oppo­si­ti­on to non­sen­si­cal supersti­ti­on that adhe­res to the sad retro­s­pec­ti­ve logic of sup­pres­sed poten­ti­al. It the ima­gi­na­ti­on urging for an insur­rec­ting against a future, which may turn out to be as pitiful as what we per­cei­ve to be the past, were it not to reco­gnize its­elf in the mir­ror of all that had gone on befo­re. As sta­ted in the mani­festo of CIVIC VIR­TUE: “Aes­the­tics may be seen as the way to unlock doors of alter­na­ti­ve futures just as it may be a rene­wed under­stan­ding of ever­ything that has gone on befo­re the pre­sent day.”

  • Stadt­ga­le­rie Bam­berg – Vil­la Des­sau­er, Hain­str. 4 a, 96047 Bamberg
  • Eröff­nung am 22. Sep­tem­ber 2011 um 19:00 Uhr
  • Öff­nungs­ta­ge: 23., 24., 25. und 30. Sep­tem­ber sowie am 1., 2. und 3. Okto­ber von jeweils 14 bis 20 Uhr