ADFC erar­bei­tet ehren­amt­lich neu­es Rad­we­ge­kon­zept für Forchheim

Jürgen Moser (l) und Frank Wessels vom ADFC bei der Präsentation des neuen Radwegekonzeptes

Jür­gen Moser (l) und Frank Wes­sels vom ADFC bei der Prä­sen­ta­ti­on des neu­en Radwegekonzeptes

„Es ist voll­bracht“: Der erste Vor­sit­zen­de des All­ge­mei­nen Deut­schen Fahr­rad Clubs, (ADFC) Forch­heim, Jür­gen Moser und sein Team sind zu recht stolz auf das Geschaf­fe­ne. Inner­halb von zwei Jah­ren wur­de ein knapp 100-sei­ti­ges Rad­we­ge­kon­zept für Forch­heim erstellt. Jetzt muss das aus­ge­ar­bei­te­te Skript nur noch durch die Stadt Forch­heim umge­setzt werden.

„Die an vie­len Rad­we­gen vor­han­de­nen Weg­wei­sun­gen sind meist unein­heit­lich und beschrän­ken sich oft­mals auf das Gebiet einer Gemein­de, eines Land­krei­ses, oder einer Frem­den­ver­kehrs­re­gi­on. Der­ar­ti­ge Gren­zen ent­spre­chen nicht den Bedürf­nis­sen der Rad­fah­rer. Unter­schied­li­che For­men, Far­ben und Inhal­te der Fahr­rad­weg­wei­sun­gen sind benut­zer­un­freund­lich. Ziel muss es daher sein, die Fahr­rad­weg­wei­ser ein­heit­lich zu gestal­ten“, so zitiert der erste Vor­sit­zen­de des ADFC Forch­heim, Jür­gen Moser, Pas­sa­gen aus dem weg­wei­sen­den Beschil­de­rungs­kon­zept für Rad­we­ge in Bayern.

„Auch in Forch­heim sieht der Schil­der­wald kei­nes­wegs anders aus“, so Moser. „Forch­heim liegt gleich an vier über­re­gio­na­len Rad­we­gen“, so der ADFC-Vor­sit­zen­de. Durch Forch­heim füh­ren die Bier­kel­ler­tour, die Fürst­bi­schöf­li­che Tour, der Reg­nitz­rad­weg (Tal­rou­te), sowie der Reg­nitz­rad­weg (Kanal­rou­te). „Die Weg­wei­ser der aus­ge­schil­der­ten Rad­rou­ten wei­sen nur auf Zie­le (Nah- und Fern­zie­le) hin, die auf der Rou­te lie­gen, wei­te­re Zie­le in der Umge­bung Forch­heims und auch in Forch­heim sind nicht aus­ge­schil­dert“, stellt Moser fest.

„Was fehlt ist ein durch­gän­gi­ges und in sich schlüs­si­ges Rad­we­ge­netz­kon­zept für Forch­heim“, so der Vor­stand. Die­ses soll­te sei­ner Mei­nung nach die häu­fig benutz­ten Rad­tou­ren ent­hal­ten und es Rad­tou­ri­sten ermög­li­chen, sich auf­grund der Aus­schil­de­rung durch Forch­heim fin­den zu kön­nen, ohne zwin­gend eine Kar­te für die Ori­en­tie­rung benut­zen zu müssen.

Spe­zi­ell in Forch­heim exi­stiert jetzt noch ein zusätz­li­ches Beschil­de­rungs­sy­stem für Rad­fah­rer. Die­ses besteht aus klei­nen gel­ben Schil­dern, die auf ver­schie­de­ne Stadt­tei­le oder nahe­ge­le­ge­ne Orte hin­wei­sen. „Die­ses aus den 80er Jah­ren stam­men­de Beschil­de­rungs­sy­stem ist nicht durch­gän­gig und wird auch nicht gepflegt“, moniert Moser. Es kön­ne also leicht pas­sie­ren, dass man dem Schild fol­gend an der näch­sten Abzwei­gung kei­ne Schil­der mehr vor­fin­det und damit eine Odys­see durch Forch­heim star­tet. „Ein­mal eine sol­che Erfah­rung gemacht, wird die­ser Rad­tou­rist Forch­heim in Zukunft wohl eher mei­den“, meint Moser. Ein wei­te­res Man­ko die­ser alten Beschil­de­rung sei die gerin­ge Schil­der­grö­ße in Zusam­men­hang mit der gel­ben Far­be. „Sie fal­len ein­fach nicht auf“, moniert der ADFC-Vor­sit­zen­de wei­ter. Außer­dem sei die Far­be „gelb“ bereits für Hin­weis­schil­der für den Auto­ver­kehr vergeben.

Der von Jür­gen Moser und sei­nem Team in mühe­sa­mer Kleinst­ar­beit erar­bei­te­te Kon­zept­vor­schlag für ein durch­gän­gi­ges und schlüs­si­ges Rad­we­ge­netz für Forch­heim ist ange­lehnt an das vom Baye­ri­schen Innen­mi­ni­ste­ri­um vor­ge­schla­ge­ne und bewor­be­ne System. Das Bay­ern­mo­dell ist durch sei­ne Farb­ge­bung ein­deu­tig dem Fahr­rad­ver­kehr zuge­ord­net und die Schil­der­grö­ße erlaubt ein schnel­les Erken­nen auch bei Rad­fah­rern in Bewegung.

In mühe­sa­mer Kleinst­ar­beit wur­de jetzt in einem Zeit­raum von zwei Jah­ren das lücken­haf­te Forch­hei­mer Rad­we­ge­netz durch Jür­gen Moser und sei­nem Team neu über­ar­bei­tet. Abkür­zun­gen wur­den ein­ge­baut, Kno­ten­punk­te gebil­det, Schil­der­stand­or­te gesucht, die­se doku­men­tiert und schließ­lich bebil­dert mit Fotos. Man habe es den Behör­den leicht gemacht und sogar sor­tiert nach Zustän­dig­kei­ten, näm­lich Stadt Forch­heim und Stra­ßen­bau­amt Bam­berg. Ein umset­zungs­fä­hi­ges Kon­zept liegt der Stadt Forch­heim jetzt vor. „Damit hat sich die Kom­mu­ne sehr viel Geld erspart“, so Moser, denn allei­ne für die Pla­nungs­ko­sten hät­te die Stadt Forch­heim tief in die Tasche grei­fen müs­sen; so hat der ADFC dies in ehren­amt­li­cher Arbeit geleistet.

Jetzt geht es an die Umset­zung: „Nach unse­rer Kosten­schät­zung muss die Stadt Forch­heim jetzt 10.000 Euro an Mate­ri­al­ko­sten für die Schil­der und 10.000 Euro für das Anbrin­gen in die Hand neh­men“, so Moser. „Wir haben rich­tig viel Gehirn­schmal und Arbeit in die Aus­ar­bei­tung des Kon­zep­tes inve­stiert“, so der über­zeug­te Fahr­rad­fah­rer, der hofft, dass das knapp 100-sei­ti­ge Kon­zept jetzt nicht in irgend­ei­ner Schreib­tisch­schub­la­de ver­schwin­det, son­dern auch an die Umset­zung gegan­gen wird, damit die zahl­lo­sen ehren­amt­li­chen Arbeits­stun­den der letz­ten Jah­re nicht umsonst gewe­sen sind.