Pilze kennen lernen und entdecken

BN-Pilzexperte Dr. Jochem Diederich (im Bild Mitte) hatte mit Leokatia Vogel (2.v.r.) vorab 45 Pilzarten in der Fränkischen gesammelt.

BN-Pilzexperte Dr. Jochem Diederich (mitte) hatte mit Leokatia Vogel (2.v.r.) vorab 45 Pilzarten in der Fränkischen gesammelt.

Warum im Kirchehrenbacher Wald immer weniger Pilze zu finden sein werden,  machte Jochem Diederich  beim Waldspaziergang des Bund Naturschutzes (BN): Pilze entdecken und kennenlernen, deutlich. Diederich: „Pilze sind aber für einen guten Wald sehr wichtig und ohne Pilze würde der Wald sehr schnell alt.“  Bäume und Pilze bilden eine Art Lebensgemeinschaft. Für den erfolgreichen Pilzesammler ist es daher wichtig zu wissen: Wo finde ich welche Pilze, das heißt ich muss wissen,  unter welchen Bäumen wachsen welche Pilze“ erklärt er an Ort und Stelle.

BN-Vorsitzender Heinrich Kattenbeck dankte in seinem Grußwort dem aus Leidenschaft am Pilze sammeln, zum Pilz-Experten gewordenen Dr. Jochem Diederich für seinen fachlichen Rat auf der knapp zweistündigen Pilzewanderung.

Auch wenn es im Kirchehrenbacher Wald nichts zu finden gab, mußte trotzdem keiner mit leerem Korb nach Hause gehen. Jochem Diederich und seine Sammelexpertin Leokatia Vogel aus Morschreuth hatten  45 verschiedene Pilze in der Fränkischen Schweiz vorgesammelt. Sie wurden auf die zwölf Teilnehmer aufgeteilt. Dabei galt es kennen lernen und auszuwählen nach Speise-, ungenießbaren und Giftpilzen.

Fragen wurden geklärt: Hat der Mond Einfluss auf das Wachstum der Pilze? Wie ist die Witterung für das Wachstum entscheidend? Welche Rolle haben die Pilze für die Natur?  Ohne Pilze würde der Wald schneller altern? Bäume und Pilze brauchen einander? Viele Pilze leben in einer Art Lebensgemeinschaft mit bestimmten Bäumen.

Was die Pilzesammler erschreckte und worauf Jochem Diederich an Ort und Stelle aufmerksam machen konnte: „Kirchehrenbachs Wald wird für die nächsten 10 Jahre  kein Eldorado für Pilzesammler sein, so wie er es früher einmal war“, bedauerte der  Pilzexperte Jochem Diederich. Der Grund: die empfindlichen Waldbewohner können nicht schnell genug auf die Holzausbeutung des Waldes und der damit verbundenen Veränderung des Waldes sich einstellen.