Sonn­tags­ge­dan­ken: Der rech­te Augenblick

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Die Grie­chen ver­ehr­ten einen Gott namens Kai­ros, der als her­um­ren­nen­der Jun­ge bild­haft dar­ge­stellt wur­de. Der klei­ne Kai­ros hat­te nur einen Haar­schopf. Wenn man ihn dar­an nicht pack­te, ent­wisch­te er. Kai­ros bedeu­tet auf Deutsch: „rech­ter Augen­blick“ oder „gün­sti­ge Gele­gen­heit“ und wir ken­nen noch heu­te das Sprich­wort: „Die Gele­gen­heit beim Schopf packen“. Aber wel­che Gelegenheit?

Nicht nur die Chan­ce, ein bil­li­ges Schnäpp­chen zu erha­schen erst recht nicht die Gele­gen­heit für einen klei­nen Sei­ten­sprung zu nüt­zen. Der ent­schei­den­de Kai­ros unse­res Lebens ist der Punkt wo das Evan­ge­li­um uns begeg­net, die Fro­he Bot­schaft, dass Gott uns unbe­dingt liebt, dass er ja zu uns sagt, auch wenn ande­re sich von uns abwen­den. So ein Kai­ros könn­te die­se klei­ne Andacht sein oder die Begeg­nung mit einem Chri­sten, der sei­nen Glau­ben auch bewusst, über­zeu­gend vorlebt.

Ich bin über­zeugt, dass Gott in das Leben eines jeden ein­greift, mit jedem Men­schen Kon­takt sucht. Aber oft stecken wir so tief drin in unse­rem All­tags­trott, in unse­ren Sor­gen, wohl auch in unse­ren Wün­schen, dass wir sei­ne Stim­me nicht hören, sei­ne Nähe nicht spü­ren. Nun gibt es aber auch Leu­te, die Got­tes Lie­be bewusst zurück­wei­sen. Die­se Men­schen las­sen sich dem Lot­to­spie­ler ver­glei­chen, der auf sei­nen Haupt­ge­winn ver­zich­tet mit der Begrün­dung: Bis­her sei er ohne die Mil­lio­nen aus­ge­kom­men und brau­che sie auch jetzt nicht.

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de