Ver­an­stal­tun­gen zum 15 jäh­ri­gen Jubi­lä­um des Hos­piz­ver­eins für den Land­kreis Forchheim

Der Hos­piz­ver­ein für den Land­kreis Forch­heim fei­ert in die­sem Jahr sein 15-jäh­ri­ges Bestehen. „Men­schen­wür­dig leben, bis zuletzt“ das hat sich der Ver­ein als Leit­satz gewählt und unter die­sem Mot­to beglei­ten ehren­amt­li­che Hel­fer und Hel­fe­rin­nen Schwerst­kran­ke und Ster­ben­de auf der letz­ten Strecke ihres Lebens­we­ges. Gleich­zei­tig unter­stüt­zen die ehren­amt­li­chen Hos­piz­be­glei­ter deren Ange­hö­ri­ge bei ihrer schwie­ri­gen Betreu­ung zu Hau­se, im Heim oder in ande­ren Einrichtungen.

Außer­dem bie­ten sie an, Trau­ern­de in ihrem Leid nicht allein zu las­sen. Wei­te­re Auf­ga­ben, denen sich der Hos­piz­ver­ein stellt, umfas­sen auch Gesprä­che mit Betrof­fe­nen und den Ange­hö­ri­gen, Infor­ma­tio­nen in Schu­len, die Aus- und Wei­ter­bil­dung der Hos­piz­hel­fer sowie die fach­kun­di­ge Bera­tung beim Erstel­len von Patientenverfügungen.

In Rah­men des Jubi­lä­ums will der Hos­piz­ver­ein beson­ders auf sich auf­merk­sam machen, wenn er sei­ne Akti­vi­tä­ten beim Umgang mit Schwerst­kran­ken und Ster­ben­den öffent­lich bekannt macht und Ster­ben und Tod in unse­rer schnelllebi­gen Gesell­schaft nicht tabuisiert.

Am Anfang des Jubi­lä­ums­zy­klus steht ein Vor­trag über Bestat­tungs­ri­tua­le und ihre Bedeu­tung am Über­gang vom Leben und Tod. Hier­für konn­te Herr Pro­fes­sor Sör­ries, der Theo­lo­ge und Kunst­hi­sto­ri­ker ist und in Erlan­gen an der Uni­ver­si­tät lehrt, gewon­nen wer­den. Er ist Lei­ter des Sepul­kral­kul­tur – Muse­ums in Kas­sel und aus­ge­wie­se­ner Exper­te auf dem Gebiet der Bestat­tungs­kul­tur. Die­se The­ma­tik ist für vie­le von gro­ßem Inter­es­se, denn in zuneh­men­dem Maße ent­fer­nen sich immer mehr Men­schen in der abend­län­di­schen Kul­tur­welt von den alt­her­ge­brach­ten Tra­di­tio­nen. Die Men­schen beschäf­ti­gen sich heu­te schon zu Leb­zei­ten inten­siv mit ihrer eige­nen Beer­di­gung und gehen oft neue Wege, wenn sie sich gegen die her­kömm­li­che Art der Bei­set­zung ent­schei­den und nach alter­na­ti­ven Lösun­gen suchen. Die­ser Vor­trag soll hel­fen, die per­sön­li­che Mei­nungs­bil­dung zu erleichtern.

Beson­ders freu­en wir uns auf das Bene­fiz­kon­zert, das die Band „Les Quat­re Baguettes“ zu Gun­sten des Hos­piz­ver­eins in der „Testa Ros­sa Café-Bar“ der Spar­kas­se Forch­heim geben wird. Hier­bei soll auf eine ganz ande­re, char­man­te Art mit Musik und Chan­sons Anre­gung einer­seits zur Nach­denk­lich­keit und ande­rer­seits zur Lebens­freu­de gebo­ten wer­den. Die sehr krea­ti­ven Künst­ler tre­ten mit einem umfang­rei­chen Reper­toire unter­schied­li­cher Kom­po­si­tio­nen und auch mit eige­nen Tex­ten in unse­rer Regi­on häu­fig auf und haben einen her­vor­ra­gen­den Ruf erworben.

Auf eine fas­zi­nie­ren­den Art wird in dem Kino­film „Das Ende ist mein Anfang“ mit dem The­ma Ster­ben und dem Bewusst­sein des „bald Ster­ben Müs­sens“ umge­gan­gen. Der Film, mit dem bekann­ten Film­schau­spie­ler Bru­no Ganz in der Haupt­rol­le, ent­stand nach dem auto­bio­gra­phi­schen Best­sel­ler von Fol­co Ter­za­ni. Der Vater des Buch­au­tors lädt dar­in sei­nen Sohn in sein Haus in der Tos­ka­na ein, um dort als Schwer­kran­ker mit ihm über sein Leben zu spre­chen und die Zeit als Jour­na­list zu reflek­tie­ren. Bei­de bege­ben sich auf eine Rei­se durch Erin­ne­run­gen des Ster­ben­den in die Ver­gan­gen­heit und ver­su­chen auf die Fra­gen nach Tod und Leid eine Ant­wort zu fin­den. Gera­de weil der Film in sei­ner Auf­ma­chung umstrit­ten ist, soll dar­über anschlie­ßend dis­ku­tiert werden.

Im Novem­ber ste­hen mit dem Infor­ma­ti­ons­abend über die Ver­sor­gungs­struk­tu­ren im Land­kreis Forch­heim wich­ti­ge Aspek­te der sozia­len Betreu­ung zur Dis­kus­si­on. In die­sem Zusam­men­hang soll von kom­pe­ten­ter, sach­kun­di­ger Sei­te auf­ge­zeigt wer­den, wie der Hos­piz­ge­dan­ke aktiv mit Leben erfüllt, gestal­tet und für alle erreich­bar umge­setzt wer­den kann. Eben­so ent­schei­dend für die Bevöl­ke­rung ist das Wis­sen um die Mög­lich­kei­ten der Pal­lia­tiv­me­di­zin, die sich vor allem mit dem akti­ven, ganz­heit­li­chen Umgang mit Schwerst­kran­ken und deren begrenz­ter Lebens­er­war­tung aus­ein­an­der­setzt und zuneh­mend an Stel­len­wert gewinnt. Durch die Bereit­schaft der Refe­ren­ten, sich an einer anschlie­ßen­den Dis­kus­si­on zu betei­li­gen, sol­len Zukunfts­per­spek­ti­ven für not­wen­di­ge Struk­tu­ren und die poten­ti­el­len Rea­li­sie­rungs­mög­lich­kei­ten im Land­kreis Forch­heim erar­bei­tet wer­den. Gera­de in die­sem Zusam­men­hang ist das sozia­le aber auch das poli­ti­sche Umfeld gefragt. Alle hof­fen für die Zukunft auf die rich­ti­ge Weichenstellung.

Mit einem öku­me­ni­schen Got­tes­dienst und der anschie­ßen­den Ehrung der Grün­dungs­mit­glie­der und dem Dank an alle Hos­piz­be­glei­ter für ihren uner­müd­li­chen Ein­satz­wil­len wer­den die Jubi­lä­ums­fei­er­lich­kei­ten abge­run­det und beendet.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum Hos­piz­ver­ein für den Land­kreis Forch­heim erhal­ten Sie im Hos­piz­bü­ro, Haupt­stra­ße 20 in 91301 Forch­heim bzw. unter Tel.: 09191/702626 und unter www​.hos​piz​ver​ein​-forch​heim​.de