Rasen mähen oder Ein­kau­fen statt Mie­te – Inno­va­ti­ves Wohn­pro­jekt in Bamberg

Suche Zim­mer, bie­te Hilfe

Seit über eine Woche läuft an der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät die Ein­schrei­bung für das Win­ter­se­me­ster. Zahl­rei­che Stu­den­ten suchen der­zeit in und um Bam­berg eine Unter­kunft. Um die Woh­nungs­not zu lin­dern, haben Stadt Bam­berg und das Stu­den­ten­werk Würz­burg Ende Mai das Pro­jekt „Woh­nen für Hil­fe“ gestartet.

Die Idee ist ein­fach: Älte­re Men­schen, Fami­li­en oder Behin­der­te stel­len Stu­den­ten oder voll­jäh­ri­gen Aus­zu­bil­den­den kosten­los oder zu gün­sti­gen Prei­sen Wohn­raum zur Ver­fü­gung und bekom­men dafür Hilfs­lei­stun­gen. Als Faust­re­gel gel­ten eine Stun­de Arbeit im Monat für einen Qua­drat­me­ter Wohn­raum. Hin­zu kom­men noch antei­li­ge Neben­ko­sten. Ziel von Stadt und Stu­den­ten­werk ist es, bin­nen zwei Jah­ren min­de­stens 100 Wohn­part­ner­schaf­ten zu schaffen.

„Das Inter­es­se der Stu­den­ten an die­sem Pro­jekt ist groß. Aller­dings man­gelt es der­zeit noch an Ange­bo­ten“, berich­tet Lisa Distler von Wohn­be­ra­tungs­stel­le der Stadt Bam­berg. Sie ist sich aber sicher, dass es zahl­rei­che Men­schen gibt, die als Ver­mie­ter in Fra­ge kom­men und von dem Pro­jekt pro­fi­tie­ren wür­den. „In vie­len Häu­sern gibt es unge­nütz­te Zim­mer. Ande­rer­seits könn­ten die Eigen­tü­mer durch­aus Unter­stüt­zung gebrau­chen, z.B. bei der Gar­ten­ar­beit, beim Ein­kauf oder bei Fami­li­en bei der Kin­der­be­treu­ung.“ Der Zeit­auf­wand pro Monat für der­ar­ti­ge Tätig­kei­ten, für die die Mie­te ent­spre­chend redu­ziert wird, könn­te genau fest­ge­legt werden.

Distler appel­liert an alle poten­zi­el­len Ver­mie­ter, sich unver­bind­lich bei der Wohn­be­ra­tungs­stel­le zu mel­den, die die Wohn­part­ner­schaf­ten ver­mit­telt und dau­er­haft betreut. „Nie­mand muss Angst haben, einen Mie­ter ein­fach ‚zuge­teilt’ zu bekom­men“, betont sie. „Wir stel­len den Kon­takt her und emp­feh­len bei­den Sei­ten aus­drück­lich, sich erst­mal Ken­nen­zu­ler­nen, bevor in einem Miet­ver­trag die gegen­sei­ti­gen Ver­ein­ba­run­gen fest­ge­hal­ten werden.“

Ober­bür­ger­mei­ster Star­ke, der Geschäfts­füh­rer des Stu­den­ten­werks, Micha­el Ull­rich, und Uni-Prä­si­dent Gode­hard Rup­pert wün­schen sich, dass „Woh­nen für Hil­fe“ ein Erfolg wird. „Bei die­sem Pro­jekt gibt es nur Gewin­ner: Es schafft Wohn­raum für jun­ge Leu­te, sorgt für Fami­li­en­freund­lich­keit und unter­stützt älte­re Mit­bür­ger, die dadurch län­ger in ihrer gewohn­ten Umge­bung blei­ben kön­nen“, betont Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Starke.