Spitzensportler beim Fränkische Schweiz – Marathon am 4.9.2011

Katharina Rumpus (links) und Lokalmadatorin Katja Ulbrich treten wieder an

Katharina Rumpus (links) und Lokalmadatorin Katja Ulbrich treten wieder an

Beim Fränkische Schweiz – Marathon am kommenden Sonntag, werden wieder zahlreiche Spitzensportler an den Start gehen, teilte Landrat Reinhardt Glauber in einer Pressekonferenz mit, darunter mit Tim Tscharnke erstmals ein Olympiateilnehmer. Insgesamt rund 1900 Starter werden auf der gesperrten Bundesstraße 470 unterwegs sein und den Auftakt bilden zur zwölften Auflage des autofreien Sonntages.

Statistisch gesehen bewegt sich der Marathonlauf auf dem Niveau des Vorjahres, teilt Organisationsleiter Toni Eckert mit, der bundesweite Trend, wonach die meisten Läufe mit zehnprozentigen Einbußen bei den Starterzahlen rechnen müssen, traf hier nur zur Hälfe zu. „Der Trend geht bei den Läufern hin zu den Kurzstrecken und ultralangen Strecken. Bei den Skatern sieht er den Zenit als Trendsport schon überschritten, „was sich in ebenfalls rückläufigen Teilnehmerzahlen ausdrückt“. Trotzdem ist in diesem Bereich das hochklassigere Feld am Start. Unter den 334 Startern (die Veranstalter rechnen noch mit bis zu 150 Nachmeldungen) wird neben Tim Tscharnke, ein „gelernter“ Skilangläufer als Skater, er gewann zusammen mit Axel Teichmann, die Silbermedaille im Teamsprint bei den Olympischen Spielen in Vancouver 2010, auch der ehemalige Jugendeuropameister Stefan Rumpus sein. Außerdem haben sich angemeldet: der derzeit Führende im Bayern-Inline-Cup Paul Manstetten und Etienne Ramali, Deutscher Meister im 300 – Meter-Sprint. Anwärter auf den Sieg sind weiterhin Patrick Knopf, zweiter der süddeutschen Meisterschaft und Hubert Kreutz, der kürzlich die Österreichischen Meisterschaften gewonnen hat. Bei den Speedskater-Damen ist die Lokalmadatorin Katja Ulbrich von der Turnerschaft Bayreuth am Start. Die sechsmalige Gewinnerin des Fränkische Schweiz- Marathons und derzeit erstplazierte bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften muss gegen eine starke Mitkonkurrenz kämpfen. Darunter Katharina Rumpus, Siegerin in der Gesamtwertung der Deutschen Meisterschaft in Bayreuth. Melanie Bayrhof derzeit führende beim Bayern-Inline-Cup und Irene Raab, derzeit zweite beim Bayern-Inline-Cup.

Zum ersten Mal werden in der Fränkischen Schweiz die Deutschen Meisterschaften für sehbehinderte Skater ausgetragen und bei den „Handbikern“, den Rennrollstuhlfahrern wird erstmals ein Wertungslauf für die „National-Handbike-Circuit- (NHC) Rennserie“ hier ausgetragen. Weshalb auch in diesen beiden Disziplinen deutsche Spitzensportler am Start sind. Jörg von de Fenn, Leyla Nemati, Eugen Riske und Christine Fink sind vier sehbehinderte Skater, die schon deutsche Rekorde aufgestellt haben. Auch bei den Rennrollstuhlfahrern sind mit Max Hauch und Lilly Annggreny zwei Rekordfahrer am Start sowie der dreimalige Fränkische-Schweiz-Marathon-Gewinner Tobias Fiedler.

Bei den Marathonläufern sind ebenfalls schnelle Sportler am Start, darunter die Vorjahressieger Kerstin Steg und Oliver Greger, berichtete Lauftherapeut Michael Cipura. Mit Klaus Stübinger, Silke Bittel und Elke Richter sind drei weitere Kandidaten für den Sieg am Start. Die genannten Damen laufen allesamt unter drei Stunden, die Herren unter 2:30 Stunden. „Damit liegt der Schnitt im bundesweiten Mittelfeld“, meinte Cipura weiter. Nicht dabei sind wegen Verletzungen Sascha Burkhardt, der kürzlich am Knie operiert wurde und Markus Held. Wieder genesen und daher am Start: Klaus Wiesner und Johannes Schön von den Lauffreunden Gößweinstein. Als „Promisportler“ am Start ist Thorsten Glauber (MdL), Sohn des Forchheimer Landrates Reinhardt Glauber; er will die 42-km-Distanz laufen und Martin Grüning Langstreckenläufer und stellvertretender Chefredakteur der Zeitschriftt „Runnersworld“, der nach Einschätzung von Lauftherapeut Cipura „auf jeden Fall das Podium erklimmt“. Grüning startet mit Michael Beichele im Teamwettbewerb.

Ein sehr hochkarätiges Startfeld, findet auch Landrat Glauber, der dem Fränkische Schweiz- Marathon und dem anschließenden autofreien Sonntag „eine sehr gute Ausgangsbasis“, auch im Hinblick auf die Entwicklung des Landkreises Forchheim als „Sport- Kultur- und Gesundheitszentrum“ bescheinigt. „Ideale Wetterbedingungen für die Sportler“ erwartet Organisationsleiter Eckert auch alle anderen Zeichen stimmen positiv, „so dass einem gelungenen autofreien Sonntag eigentlich nichts im Wege steht“.

Sehbehinderte Skater:

Die meisten behinderten Skater fahren mit einem Begleitläufer. Der Skater und sein Begleitläufer müssen im gleichen Rhythmus hintereinander her skaten und vor allem bei Überholmanövern darauf achten, dass beide das überholte Duo nicht behindern. Eine Herausforderung für alle Beteiligten bei hoher Geschwindigkeit. Ohne die Begleitläufer wäre das Tempo wahrscheinlich nochmals höher, denn dem Rausch der Geschwindigkeit erlagen auch die sehbehinderten und blinden Skater. Ganz wichtig ist es, weitere leistungsfähige Begleitläufer zu finden, da die behinderten Läufer selbst nur so leistungsfähig sein können, wie es ihr Begleiter zulässt.

Die Skater starten in drei Kategorien:

  • B1 = vollständig blinde Sportler: Führung an der Hand
  • B2 = hochgradig sehbehinderte Sportler: Begleitläufer ohne Handführung
  • B3 = sehbehinderte Sportler: ohne Begleitläufer

Für die Klassifizierung der sehgeschädigten Sportler sind alle zwei Jahre die Vorlage des Schwerbehindertenausweises und eines augenärztlichen Befundes mit der Angabe des Restsehvermögens nach Korrektur notwendig.

Info Handbiker:

Der NHC ist die nationale Ableitung der europäischen Renn-Serie des European Handbike Circuit (EHC). Das ist die erste von Handbikern ins Leben gerufene internationale Rennserie weltweit. Unter dem Motto: Dabei sein ist alles, sind alle Handbiker, die ein handelsübliches Handbike oder Adaptiv-Bike benutzen eingeladen, an der deutschen Rennserie teilzunehmen. Sieben Rennen werden auf nationaler Ebene gefahren, in fünf „Divisionen“ wird gewertet. Eingeteilt werden die Sportler je nach Grad und Art der Behinderung und nach Alterklassen. Das heißt: für jeder Division gibt es einen Sieger in jedem Rennen und zusätzlich einen Gesamtsieger für die ganze Rennsaison.

In der Division A führt derzeit Torben Bröer das Feld an
In der Division B Tobias Knecht
In der Division C heißt der führende Max Hauch (angemeldet)
In der Division F führt Lilly Annggreny (angemeldet)

Der letzte Lauf (nach dem Fränkische Schweiz- Lauf) der Rennserie findet in Niederhall statt. Die Ergebnisse finden sich unter http://www.ehc-nhc.de/cms/