Invasive Neophyten unaufhaltsam im Vormarsch?

Bund Naturschutz (BN) in großer Sorge

Impatiens glandulifera

Impatiens glandulifera

Das drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) fällt unangenehm auf, sowohl an Masse, Höhe und Geschwindigkeit der Verbreitung, als auch durch ihre  leuchtende, purpurrote, rosa oder weiße Farbe. Das indische, manche nennen es auch das japanische Springkraut, hat sich extrem stark im Landkreis vermehrt. Tendenz steigend. Die meterhohen Pflanzen (bis zu 2 Meter hoch) auch  mit rötlich violetten Blüten drängen sich hauptsächlich am Ufer der Wiesent, an Bachläufen, trockenen Wiesen und Waldpartieen. BN-Kreisvorsitzender Kattenbeck: „Die Zunahme in Waldbereichen, entlang der Flußufer, Bachläufen und in Feuchtgebieten ist sehr besorgnisserregend.“

Er sieht die Erhaltung der biologischen Vielfalt im Stadt- und Landkreis Forchheim  gefährdet. Der BN wünscht sich deshalb, dass möglichst rasch ein Massnahmeplan in Zusammenarbeit mit Fachleuten, Behörden, Eigentümern und Bewirtschaftern erstellt wird, um dem ungehinderten Ausbreiten der Neophyten Einhalt zu gebieten.

BN-Vorsitzender: „Es gilt zu klären welche Veränderungen ruft das extreme Ausbreiten des indischen Springkrautes in der Region aus? Wie groß ist die Fläche im Landkreis Forchheim, die von wie vielen Neophyten befallen sind. Soll die weitere Ausbreitung der Problempflanzen verhindert oder kann der Bestand der artfremden nicht heimischen Pflanzen sogar beseitigt werden? Es soll möglichst bald geprüft werden und da das Problem der Neophyten uns alle betrifft, und sicher vielen von uns eine intakte und vielfältige Natur am Herzen liegt, sollte umgehend mit der Zusammenarbeit und dem Maßnahmekatalolg begonnen werden,“ fordert der BN-Chef.

Beim Bund Naturschutz häufen sich inzwischen die Anrufe mit den Fragen: „Was kann man gegen das „Japanische Springkraut“ machen?“ „Ist es giftig?“ Heißt es indisches oder japanisches Springkraut?“ und vieles andere mehr. Invasive Neophyten sind aus fremdem Gebiet eingeführte Pflanzen, die sich auf Kosten einheimischer Arten massiv ausbreiten. Warum das so ist, ist noch nicht geklärt. Fest steht aber, dass artspezifische Schädlinge fehlen und die Vermehrungsstrategie das Ausschleudern der Kapselfrüchte ist, wenn sie reif sind. Und das geschieht auf kleinstem Druck. Schon ein Regentropfen reicht aus um den Schleudermechanismus auszulösen. Eine Pflanze produziert etwa 1.600 bis 4.300 Samen. Die Keimfähigkeit bleibt mehrere Jahre erhalten. Durch Hochwasser abgerissene Pflanzenteilen können nach der Anlandung im Boden wurzeln und neue Pflanzen bilden. Deshalb findet die Pflanze in Überschwemmungsgebieten und entlang von Bachläufen optimale Wachstumsbedingungen.