Prof. Dr. Ste­fan Sei­fert ist Inha­ber des neu­en Lehr­stuhls für Tech­no­lo­gie- und Inno­va­ti­ons­ma­nage­ment an der Uni­ver­si­tät Bayreuth

Grund­la­gen­kom­pe­ten­zen für unter­neh­me­ri­sche Geschäftsstrategien

Universitätspräsident Prof. Dr. Rüdiger Bormann und Prof. Dr. Stefan Seifert

Uni­ver­si­täts­prä­si­dent Prof. Dr. Rüdi­ger Bor­mann und Prof. Dr. Ste­fan Seifert

Seit zwei Jah­ren lockt der neue Stu­di­en­gang „Wirt­schafts­in­ge­nieur­we­sen (Bache­lor of Sci­ence)“ eine wach­sen­de Zahl von Stu­di­en­an­fän­gern an die Uni­ver­si­tät Bay­reuth. Ab dem Win­ter­se­me­ster 2011 / 2012 wird die­ses erfolg­rei­che Stu­di­en­an­ge­bot durch den neu­en Lehr­stuhl für Tech­no­lo­gie- und Inno­va­ti­ons­ma­nage­ment ver­stärkt, der sich in For­schung und Leh­re vor allem mit Manage­ment­auf­ga­ben in Tech­no­lo­gie­un­ter­neh­men befas­sen wird.

Inha­ber des neu­en Lehr­stuhls ist Prof. Dr. Ste­fan Sei­fert, der aus den Hän­den von Uni­ver­si­täts­prä­si­dent Prof. Dr. Rüdi­ger Bor­mann jetzt sei­ne Ernen­nungs­ur­kun­de erhielt. Mit sei­nen beson­de­ren Kom­pe­ten­zen in der Betriebs­wirt­schafts­leh­re, sei­nen Erfah­run­gen als Unter­neh­mens­be­ra­ter sowie sei­nem zusätz­li­chen Hin­ter­grund in der Mikro­öko­no­mie sowie der Wirt­schafts­in­for­ma­tik wird Sei­fert das inter­dis­zi­pli­nä­re Pro­fil der Rechts- und Wirt­schafts­wis­sen­schaft­li­chen Fakul­tät wei­ter ver­stär­ken. Ins­be­son­de­re wird er dabei den Stu­di­en­gang „Wirt­schafts­in­ge­nieur­we­sen“ wesent­lich mit­ge­stal­ten und vor­aus­sicht­lich auch die Mode­ra­ti­on die­ses Stu­di­en­pro­gramms übernehmen.

Prof. Dr. Ste­fan Sei­fert war bis­her als Juni­or­pro­fes­sor am Karls­ru­her Insti­tut für Tech­no­lo­gie (KIT) tätig, das 2006 aus einer Fusi­on der Uni­ver­si­tät Karls­ru­he (TH) mit dem For­schungs­zen­trum Karls­ru­he her­vor­ge­gan­gen ist. Mehr als drei Jah­re lang hat er dort die For­schungs­grup­pe „Indu­strie­öko­no­mie in der Tele­kom­mu­ni­ka­ti­on“ am Insti­tut für Infor­ma­ti­ons­wirt­schaft und ‑manage­ment gelei­tet. Dabei inter­es­sier­te er sich in sei­nen For­schungs­ar­bei­ten ins­be­son­de­re für Geschäfts­stra­te­gien in der Tele­kom­mu­ni­ka­ti­on und ande­ren netz­werk­ba­sier­ten Indu­strie­zwei­gen, vor allem in den Berei­chen Ener­gie und Ver­kehr: Wie wir­ken sich bei­spiels­wei­se staat­li­che Regu­lie­run­gen auf die Inno­va­ti­ons­tä­tig­keit von Unter­neh­men aus, wie beein­flus­sen sie die Dyna­mik von Märk­ten? Wie soll­te die Regu­lie­rungs­po­li­tik sei­tens des Gesetz­ge­bers aus­se­hen und was sind erfolg­rei­che Geschäfts­stra­te­gien für Unter­neh­men? Mit sol­chen grundsätzlichen
Fra­gen will sich Sei­fert künf­tig auch an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth befassen.

Ein wei­te­rer Arbeits­schwer­punkt liegt im Bereich der Auk­tio­nen, die Sei­fert sowohl mit spiel­theo­re­ti­schen Kon­zep­ten als auch mit empi­ri­schen Metho­den unter­sucht. In einem Karls­ru­her Labor hat er zusam­men mit sei­nen Mit­ar­bei­tern Groß­auk­tio­nen simu­liert und das Ver­hal­ten von Ver­suchs­per­so­nen gete­stet. Sei­ne For­schungs­pro­jek­te beschäf­tig­ten sich unter ande­rem mit der Ver­stei­ge­rung von Mobil­funk­fre­quen­zen in Deutsch­land, oder dem Han­del mit CO2-Emis­si­ons-rech­ten und kosten­gün­sti­gen Stra­te­gien zur Ver­mei­dung von Emis­sio­nen in Unter­neh­men in Euro­pa und Austra­li­en. Bereits in sei­ner Dis­ser­ta­ti­on hat­te Sei­fert sowohl theo­re­tisch als auch in Expe­ri­men­ten die „Sofort Kaufen“-Option ana­ly­siert, die von eini­gen Markt­plät­zen im Inter­net als zusätz­li­ches Fea­ture ihrer Auk­tio­nen ange­bo­ten wird.

Prof. Dr. Ste­fan Sei­fert hat an der Uni­ver­si­tät Karls­ru­he (TH) Wirt­schafts­in­ge­nieur­we­sen stu­diert. Nach sei­nem Diplom im Jahr 1998 mach­te er sich zunächst mit einer eige­nen Bera­tungs­fir­ma selb­stän­dig. Stra­te­gie- und Auk­ti­ons­be­ra­tung für Indu­strie und Poli­tik waren die haupt­säch­li­chen Geschäfts­fel­der sei­nes Unter­neh­mens. Mit sei­nen dabei gewon­ne­nen Erfah­run­gen kehr­te Sei­fert an die Uni­ver­si­tät Karls­ru­he zurück, wo er 2005 pro­mo­viert wur­de. Anschlie­ßend arbei­te­te er dort als Post­dok­to­rand im Gra­du­ier­ten­kol­leg „Infor­ma­ti­on Manage­ment and Mar­ket Engi­nee­ring“. Seit 2006 hat er einen Lehr­auf­trag an der Uni­ver­si­tät Koblenz-Land­au zum CO2-Emis­si­ons­rech­te-han­del; 2007 ver­brach­te er einen For­schungs­auf­ent­halt in Syd­ney an der Uni­ver­si­ty of New South Wales. 2008 über­nahm Sei­fert an der Uni­ver­si­tät Karls­ru­he eine Juni­or­pro­fes­sor, mit der die Lei­tung der For­schungs­grup­pe „Indu­strie­öko­no­mie in der Tele­kom­mu­ni­ka­ti­on“ ver­bun­den war. Par­al­lel dazu war er auch als Gast­do­zent am For­schungs­zen­trum Infor­ma­tik (FZI) in Karls­ru­he tätig.