24 neue Silos für Weyermann ® Braugerstenlager in Leesau

Die Bamberger Malzfabrik Weyermann® hat im Thurnauer Ortsteil Leesau investiert. Die Landwirte freut es, dass damit weiterhin die Möglichkeit besteht, ihr Getreide auf kurzem Weg abzuliefern.

(kniend): Sabine Weyermann und Thomas Kraus-Weyermann, Geschäftsleitung Weyermann® Malz vierte Generation, bei der Grundsteinlegung für die neuen Weyermann® Silos in Leesau.

Grundsteinlegung für die neuen Weyermann® Silos in Leesau

Die Bamberger Malzfabrik Weyermann® investiert in ein Großprojekt für die Braugersten-Lagerung dreieinhalb Millionen Euro. Wie Geschäftsführer Thomas Kraus-Weyermann dazu erläuterte, habe die Firma im Jahre 2004 damit begonnen, insbesondere die „im Zentrum des Braugerstenanbaues“ – das ist die Region um den Thurnauer Ortsteil Leesau – erzeugte Gerste in Lagersilos aufzunehmen. Nachdem diese Strategie bisher „sehr gut funktioniert“ habe, sei die Überlegung nahe liegend, die vorhandenen Lagerkapazitäten entsprechend zu vergrößern. Die bisher vorhandene Lagermöglichkeit habe bei 15 000 Tonnen gelegen, mit dem Neubau sollen zusätzlich 30 000 Tonnen Getreide gelagert werden können. Etwa 80 Prozent der verarbeiteten Menge entfallen auf Sommerbraugerste, der Rest auf Brauweizen, Dinkel und Roggen sowie auf Getreide für Bio-Bier-Erzeugung.

Kurze Wege für die Bauern

Einerseits werde mit dem angefangenen Projekt die Rohstoffbasis für die Malzherstellung verbessert, andererseits hätten die Landwirte in der Region die Möglichkeit, ihre erzeugte Ware auf kurzen Wegen direkt anzuliefern. Die Firma Weyermann® sei keine Malzfabrik im klassischen Sinne, sondern habe sich auf die Herstellung von Spezialmalzen in den Bereichen Brau-, Röst- und Caramelmalzen weltweit etabliert. Zu den Kunden zählten auch viele Brauereien in der hiesigen Region.

Karl-Heinz Bottler, der ausführende Architekt, erläuterte das Bauvorhaben: Acht freistehende Großsilos mit einem Fassungsvermögen von je 2000 Tonnen und 16 Kleinsilos mit je 450 Tonnen Aufnahmevermögen werden in einer Reihe angeordnet sein und zentral aus der schon vorhandenen Annahmestelle beschickt werden können. In zwei Bauabschnitten werde man das Projekt fertig stellen.

In eine Kiste im Fundament wurden einige Zeitdokumente eingebracht: Sabine Weyermann hinterlegte eine Weyermann® Historie, die Thurnauer Chronik hatte Bürgermeister Dietmar Hofmann mitgebracht, eine Getreideprobe, die kurz zuvor Hans Lauterbach gezogen hatte, kam ebenso hinein wie die Tagesausgabe der „Bayerischen Rundschau“, die Nachbar Helmut Mittelberger mitgebracht hatte.

Landwirt Frank Prüfer aus Leesau freut sich, dass durch das Projekt die Getreideabliefermöglichkeit im Ort auch künftig gesichert sei. Für ihn zählen als Positiv-Posten die kurzen Anfahrtswege sowie die Möglichkeit, noch spät abends und auch samstags und sonntags Getreide anliefern zu können.

Reinhold Roß aus Fesselsdorf im Landkreis Lichtenfels ist Nebenerwerbslandwirt und „Braugerstenanbauer aus Leidenschaft“. Für ihn ist es wichtig, dass er auch künftig sein „Qualitätserzeugnis Braugerste“ verkaufen kann. Allerdings stelle er sich mit einem verschmitzten Grinsen schon die Frage, ob die „riesige Investitionssumme“ nicht eventuell Nachteile für den späteren Braugerstenpreis haben könnte.

Quelle: Bayerische Rundschau
Text und Foto: Hans Fürst