Warnung der Polizei: Schadprogramm legt Computer lahm

Symbolbild Polizei

Unbekannte fordern 100 Euro „Lösegeld“

Wie bereits am 20.04.2011 mit Meldung 715 mitgeteilt, verursachte eine neuartige Schadsoftware in den vergangenen Monaten das Lahmlegen von Computern nach dem Surfen im Internet. Nun kam es erneut zur Infizierung von Rechnern in Westmittelfranken (Anm. d. Red.: auch bei uns in der Region). Allein seit der vergangenen Woche wurden knapp ein Dutzend Computer im Zuständigkeitsbereich der Kriminalpolizeiinspektion Ansbach Ziel der Internetattacken.

Das Neuartige an dem Schadprogramm ist, dass es Computer durch das bloße Surfen im Internet infiziert (Drive-by-Infektion). So lädt sich die Schadsoftware nach dem Besuchen infizierter Internetseiten (für den Nutzer nicht erkennbar) selbstständig und unbemerkt auf den Rechner und generiert ein bildschirmfüllendes so genanntes „Pop-Up-Fenster“. In diesem erscheint dann u.a. das Logo der Bundespolizei und des Bundeskriminalamts sowie diverser Softwarefirmen. Die Verfasser behaupten hierin, dass der betreffende Computer zu strafbaren Handlungen genutzt worden sein soll. Insbesondere führen sie hier die angebliche Verbreitung von kinderpornografischem Material sowie den Versand von E-Mails mit terroristischem Hintergrund an. Um die Seriosität dieser Anschuldigung zu bestätigen, werden noch diverse Angaben über den betroffenen Computer, so das aktuell verwendete Betriebssystem, die IP-Adresse und der Internetdienstleister (Provider) angegeben.

Das Schadprogramm „friert“ so den Computer des Nutzers ein und macht eine Eingabe z. B. über die Tastatur völlig unmöglich. Um diese Sperrung aufzuheben, fordern die Unbekannten dazu auf, hundert Euro binnen 24 Stunden zu zahlen, andernfalls werde die Festplatte komplett gelöscht. Die Kriminalbeamten der Markgrafenstadt raten, auf keinen Fall den dort gestellten Zahlungsaufforderungen nachzukommen. Generell kann empfohlen werden, den Update-Status und die Antivirensoftware immer auf neuestem Stand zu halten.

Hilfe und weitere Informationen gibt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Das BSI-Servicecenter ist unter der Telefonnummer 01805/ 274100 sowie per E-Mail unter mail@bsi-fuer-buerger.de erreichbar.

Das Fachkommissariat der Kriminalpolizeiinspektion Ansbach leitete nun Strafverfahren wegen versuchter Erpressung und Datenveränderung ein.