Leser­brief zum Arti­kel: Erz­bi­schof Schick for­dert.…. vom 20.07.

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Erz­bi­schof Schick for­dert, das w i r Anstren­gun­gen unter­neh­men müs­sen, um die Mil­le­ni­ums­zie­le zu errei­chen. Wenn nur wir uns anstren­gen sol­len wer­den die Zie­le nie erreicht. Bei der Ver­ab­schie­dung der Zie­le im Sep­tem­ber 2000 konn­te weder gute Regie­rungs­füh­rung noch die Ach­tung der Men­schen­rech­te durch­ge­setzt wer­den. Des­halb war für alle Exper­ten in den Län­dern abseh­bar, dass die Zie­le bis 2015 weit­ge­hend ver­fehlt werden.

Das hängt auch mit der fast unum­schränk­ten Macht­fül­le afri­ka­ni­scher Staats­chefs und einem Ver­ständ­nis von Staat, das die­sen als rei­ne Ein­nah­me­quel­le der herr­schen­den Volks­grup­pe begreift, zusam­men. Das Wort Gemein­wohl ist in Afri­ka bis heu­te so gut wie unbe­kannt. Macht­er­halt um jeden Preis, und sei es ein grau­sa­mer Bür­ger­krieg-wie zuletzt in Kenia und in der Elfen­bein­kü­ste, gehö­ren lei­der zu den Kon­stan­ten in der Poli­tik in zahl­rei­chen afri­ka­ni­schen Län­dern. Die Bereit­schaft, Nie­der­la­gen bei demo­kra­ti­schen Ent­schei­dun­gen hin­zu­neh­men, scheint vie­ler­orts wenig ent­wickelt zu sein. In eini­gen Län­dern gilt die Devi­se von Che Gue­va­ra nach­dem es “unver­zeih­lich ist, sich nur auf Wah­len zu ver­las­sen. Viel­mehr müss­ten auch alle ande­ren Metho­den des Macht­er­halts in Betracht gezo­gen werden”

Allein 2008 expor­tier­te Afri­ka Öl und Mine­ra­li­en im Wert von ca. 280 Mil­li­ar­den Euro. Afri­kas Mil­lio­nä­re sit­zen auf 700 Mil­li­ar­den Dol­lar. Wei­te­re 400 Mil­li­ar­den sind außer­halb des Kon­ti­nents geparkt.

Armut zahlt sich aus ‑jeden­falls für die ton­an­ge­ben­den Eli­ten. Die­se Eli­ten-die einen opu­len­ten Lebens­stil pfle­gen- könn­ten durch­aus wett­be­werbs­fä­hi­ge Unter­neh­men auf­bau­en und drin­gend not­we­ni­ge Arbeits­plät­ze schaffen.

Vol­ker Seitz, Autor „Afri­ka wird arm­re­giert“ 2011