Ergeb­nis­se des Bezirks­ent­schei­des 2011 im 24. Bun­des­wett­be­werb „Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schö­ner werden“

Die Bewer­tungs­kom­mis­si­on im Regie­rungs­be­zirk Ober­fran­ken hat vom 5. bis 19. Juli 2011 19 Orte besucht. Die Ergeb­nis­se lie­gen nun vor. Gene­rell kann fest­ge­stellt wer­den, dass die Orte, die am Bezirks­ent­scheid teil­nah­men, einen deut­li­chen Ent­wick­lungs­sprung in den letz­ten Jah­ren gemacht haben. Durch über­durch­schnitt­li­ches Enga­ge­ment der Bür­ger­schaft und zukunfts­wei­sen­de Ent­schei­dun­gen der Gemein­den ist in allen Orten eine posi­ti­ve städ­te­bau­li­che und wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung zu ver­zeich­nen. Dabei wer­den neben vor­ge­stell­ten Kon­zep­ten auch Visio­nen ent­wickelt und in Angriff genom­men. Auf­fäl­lig ist, dass die Nut­zung alter­na­ti­ver Ener­gien wie Pho­to­vol­ta­ik, Wind­kraft, Bio­gas und Bio­mas­se immer mehr zunimmt.

Durch die akti­ven Dorf­ge­mein­schaf­ten mit gro­ßem Geschichts- und Tra­di­ti­ons­be­wusst­sein sind die Orts­mit­ten funk­tio­nell und gestal­te­risch gut erhal­ten. Es gibt wenig Leer­stand. Die regio­na­le typi­sche Bau­ge­stal­tung ist prä­gend für die Erhal­tung und Wei­ter­ent­wick­lung. Dies schließt ener­ge­ti­sche Maß­nah­men mit ein.

Es ist deut­lich eine Ten­denz zur Innen­ent­wick­lung und zur Stär­kung der Orts­ker­ne fest­zu­stel­len. Der Flä­chen­ver­brauch durch Neu­bau­ten an den Orts­rän­dern wird zuneh­mend geringer.

Das Enga­ge­ment der Ver­ei­ne sowohl im pri­va­ten als auch im öffent­li­chen Bereich ist vorbildlich.

Die Gär­ten fügen sich in eine dorf­ge­rech­te Grün­ge­stal­tung ein. Dies zeigt sich durch eine ver­mehr­te Pflan­zung von Haus- und Hof­bäu­men sowie hei­mi­schen Sträu­chern. Eine Rück­be­sin­nung auf die Kom­bi­na­ti­on von Wohn- und Nutz­gär­ten fin­det statt.

Durch alte und neue Gehölz­struk­tu­ren an Bächen, Wegen und Rai­nen erfolgt eine enge Ver­zah­nung von Dorf und Land­schaft. Die an der Topo­gra­phie ange­pass­te bau­li­che Ent­wick­lung zeigt den sen­si­blen Umgang mit den natür­li­chen Gege­ben­hei­ten und bewirkt eine har­mo­ni­sche Ein­bin­dung der Dör­fer in die Landschaft.

Fünf Orte (in alpha­be­ti­scher Rei­hen­fol­ge) wer­den Ober­fran­ken im Lan­des­ent­scheid 2012 vertreten:

Benk

Das Umfeld um die kul­tur­hi­sto­risch wert­vol­le Kir­che ist iden­ti­täts­stif­tend gestal­tet. Bür­ger­schaft­li­che Initia­ti­ven haben mit der Abwär­me­nut­zung einer Bio­gas­an­la­ge regio­na­le Wert­schöp­fung ent­ste­hen las­sen. Beson­ders bemer­kens­wert ist, dass alle Maß­nah­men ohne staat­li­che För­de­rung gelun­gen sind.
Die über­zeu­gen­den Arten- und Bio­top­schutz­maß­nah­men wer­den vor­bild­lich durch loka­le Akteu­re betreut.

Kem­mern

Kem­mern zeich­net sich durch her­aus­ra­gen­de Initia­ti­ven im sozia­len und kul­tu­rel­len Bereich aus. Zahl­rei­che Maß­nah­men im öffent­li­chen und pri­va­ten Bereich haben kon­ti­nu­ier­lich zu einem deut­lich sicht­ba­ren posi­ti­ven Ergeb­nis geführt. Berück­sich­tigt man die Aus­gangs­si­tua­ti­on steht Kem­mern heu­te her­vor­ra­gend da. Die Erhal­tung der klein­tei­li­gen Kul­tur­land­schaft sowie die Arten- und Bio­top­schutz­maß­na­men beeindrucken.

Mürs­bach

Der Stolz der Bewoh­ner auf ihr ensem­ble­ge­schütz­tes Dorf mit einer Viel­zahl von Bau­denk­ma­len spie­gelt sich in ihrer vor­bild­li­chen Sanie­rung und Revi­ta­li­sie­rung wider. Das Bewusst­sein für die histo­ri­schen Gestal­tungs­ele­men­te trägt zur Bewah­rung und Wei­ter­ent­wick­lung regio­na­ler Bau­kul­tur bei. Das Ergeb­nis ist herausragend.
Mürs­bach ist ein präch­ti­ges Fachwerkdorf.

Neu­fang

Neu­fang hat sich in den letz­ten Jah­ren kon­ti­nu­ier­lich wei­ter­ent­wickelt und kann dabei auf eine außer­ge­wöhn­li­che Dorf­ge­mein­schaft bau­en. So wur­den selbst finan­zi­ell hoch ange­sie­del­te Pro­jek­te wie „Fest­sta­del“ und „DSL-Anschluss“ über­wie­gend in Eigen­lei­stung realisiert.
Der histo­ri­sche Orts­kern des Rund­an­ger­dor­fes ist durch eine Viel­zahl von öffent­li­chen und pri­va­ten Maß­nah­men her­vor­ra­gend saniert wor­den. Ganz beson­ders posi­tiv ist die Wie­der­her­stel­lung der land­schafts­ty­pi­schen Fran­ken­wald­tä­ler. Land­schafts­bild und Arten­schutz haben deut­lich gewonnen.

Unter­neu­ses

Die her­vor­ra­gen­de Gestal­tung vie­ler pri­va­ter Anwe­sen und der öffent­li­chen Räu­me ist durch her­aus­ra­gen­de Eigen­in­itia­ti­ven der Bür­ger gelun­gen. Die Pfle­ge und stän­di­ge Wei­ter­ent­wick­lung der vie­len Grün­flä­chen durch Ver­ei­ne ist bei­spiel­haft. Die viel­fäl­ti­gen Akti­vi­tä­ten des Ver­eins für Hei­mat- und Dorf­ge­schich­te lei­sten einen gro­ßen Bei­trag zum Geschichts­be­wusst­sein und zur För­de­rung der regio­na­len Iden­ti­tät der Dorfbevölkerung.

Bei der Abschluss­fei­er in der Stadt­hal­le in Kulm­bach am Sonn­tag den 20. Novem­ber erhal­ten alle Teil­neh­mer aus der Hand des Regie­rungs­prä­si­den­ten Wil­helm Wen­ning die Urkun­den und Medaillen.