For­schungs­stel­le für Ver­brau­cher­recht wird in Bay­reuth eröffnet

Qua­li­tät für den Ver­brau­cher – Kri­te­ri­en und Instrumente

Prof. Dr. Martin Schmidt-Kessel

Prof. Dr. Mar­tin Schmidt-Kessel

„Qua­li­tät ist das Anstän­di­ge, das Gehal­te­ne, nicht das Ver­spro­che­ne“, hat Bun­des­prä­si­dent Theo­dor Heuss vor mehr als 50 Jah­ren erklärt. Gilt das auch heu­te? Was sind gül­ti­ge Qua­li­täts­maß­stä­be für Waren und Ser­vice­lei­stun­gen? Und was kann, was muss getan wer­den, damit die­se Stan­dards ein­ge­hal­ten wer­den? Mit die­sen Fra­gen befasst sich am 21. und 22. Juli 2011 eine Tagung auf dem Cam­pus der Uni­ver­si­tät Bay­reuth zum The­ma „Qua­li­tät von Lei­stun­gen an Ver­brau­cher“. Zahl­rei­che nam­haf­te Exper­ten aus Wis­sen­schaft, Wirt­schaft und Poli­tik haben ihre Teil­nah­me zugesagt.

Anlass der Ver­an­stal­tung ist nicht allein das star­ke öffent­li­che Inter­es­se an einem ver­bes­ser­ten Ver­brau­cher­schutz, son­dern zugleich die Eröff­nung der For­schungs­stel­le für Ver­brau­cher­recht an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth. Die Tagung beginnt daher mit einem Fest­akt, für den der Direk­tor der For­schungs­stel­le, Prof. Dr. Mar­tin Schmidt-Kes­sel, eine pro­mi­nen­te Fest­red­ne­rin gewin­nen konn­te. Ilse Aigner, MdB, Bun­des­mi­ni­ste­rin für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und Ver­brau­cher­schutz, wird am 21. Juli 2011 um 10 Uhr den Fest­vor­trag hal­ten. Ver­tre­ter der Medi­en sind herz­lich ein­ge­la­den zu die­sem nicht-öffent­li­chen Vor­trag, der im Tagungs­zen­trum des Stu­den­ten­werks Ober­fran­ken auf dem Uni­ver­si­täts­cam­pus (neben dem Gebäu­de der Uni­ver­si­täts­ver­wal­tung) statt­fin­det. Ab 14 Uhr beginnt dann der erste Teil der Tagung, der sich mit der „Qua­li­täts­be­stim­mung bei Waren und Dienst­lei­stun­gen“ befasst. Am Fol­ge­tag ste­hen „Instru­men­te der Qua­li­täts­be­stim­mung“ auf dem Programm.

Ein wei­te­rer Höhe­punkt der Ver­an­stal­tung ist eine öffent­li­che Podi­ums­dis­kus­si­on am 21. Juli 2011, 18 Uhr, im Tagungs­zen­trum des Stu­den­ten­werks Ober­fran­ken. „’Made in Ger­ma­ny’ oder Schrott­im­mo­bi­li­en – Kann der Ver­brau­cher noch Qua­li­tät erwar­ten?“ Mit die­ser Fra­ge wird sich eine hoch­ran­gig besetz­te Gesprächs­run­de aus­ein­an­der­set­zen, zu der auch Dr. Bea­te Merk, Baye­ri­sche Staats­mi­ni­ste­rin der Justiz und für Ver­brau­cher­schutz, erwar­tet wird. Das The­ma ver­spricht eine kon­tro­ver­se Dis­kus­si­on. Denn was unter „Qua­li­tät“ im Zusam­men­hang mit Waren und Dienst­lei­stun­gen eigent­lich zu ver­ste­hen ist, dar­über ist in Wis­sen­schaft und Wirt­schaft bis heu­te kein Kon­sens in Sicht.

Dem Fest­akt zur Eröff­nung der For­schungs­stel­le geht am 20. Juli 2011, 18 Uhr, die Antritts­vor­le­sung von Prof. Dr. Mar­tin Schmidt-Kes­sel vor­aus. Sie steht unter dem Titel „Ver­brau­cher­recht als Dis­zi­plin“ und befasst sich mit der Fra­ge, wie sich rechts­wis­sen­schaft­li­che Dis­zi­pli­nen aus­bil­den und wel­ches dabei die Beson­der­hei­ten der Dis­zi­plin Ver­brau­cher­recht sind. Die Medi­en sind zu die­ser Ver­an­stal­tung, wie­der­um im Tagungs­zen­trum des Stu­den­ten­werks Ober­fran­ken, herz­lich eingeladen.

Im Okto­ber 2010 hat­te Prof. Dr. Mar­tin Schmidt-Kes­sel die neu geschaf­fe­ne Stif­tungs­pro­fes­sur für Ver­brau­cher­recht an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth über­nom­men. Die­se Pro­fes­sur, die mit der Lei­tung der neu­en For­schungs­stel­le für Ver­brau­cher­recht ver­knüpft ist, gilt auf­grund ihres intra­dis­zi­pli­nä­ren Pro­fils als ein­zig­ar­tig in Deutsch­land. Aus dem Blick­win­kel des Ver­brau­chers bün­delt sie die wis­sen­schaft­li­che Aus­ein­an­der­set­zung mit Rechts­fra­gen aus den unter­schied­lich­sten Wirt­schafts­be­rei­chen – ange­fan­gen von Lebens­mit­teln über die Tele­kom­mu­ni­ka­ti­on bis hin zu Gütern des täg­li­chen Gebrauchs. Die Stif­tungs­pro­fes­sur wird zunächst bis 2013 vom Bun­des­mi­ni­ste­ri­um für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und Ver­brau­cher­schutz geför­dert, die Uni­ver­si­tät Bay­reuth wird eine Anschluss­fi­nan­zie­rung sicherstellen.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur Tagung, den Teil­neh­mern und den Pro­gramm­punk­ten: www​.ver​brau​cher​recht​.uni​-bay​reuth​.de