Tausende Gläubige feiern Heinrichsfest in Bamberg

Bistumsfest in diesem Jahr mit missionarischer Ausrichtung

(bbk) Mehrere Tausend Menschen haben am Wochenende das Heinrichsfest in Bamberg unter dem Motto „Brücken in die Welt“ gefeiert. Allein zum Gottesdienst auf dem Domplatz mit Erzbischof Ludwig Schick und zahlreichen Geistlichen aus mehreren Nationen kamen bei sommerlichem Wetter rund 2.500 Gläubige. Das diesjährige Heinrichsfest stand ganz im Blickpunkt des Weltmissionssonntags, dessen zentrale bundesweite Veranstaltung Ende Oktober in Bamberg stattfindet.

Erzbischof Schick griff in seiner Predigt das Motto von Missio, dem katholischen Hilfswerk für Afrika auf: „glauben.leben.geben.“ Dieses Motto sei sehr konkret und rufe dazu auf, Brücken zu bauen. Wir wollen Brücken Gottes in die Welt schlagen“, rief der Erzbischof den Gläubigen zu. Dies bedeute für die Menschenwürde und die Menschenrechte sowie für das Reich Gottes, für Frieden und Gerechtigkeit einzustehen.

In eine lange afrikanische Nacht verwandelte sich der Domplatz am Samstagabend beim Benefiz-Konzert von Max Bousso & „Djémbé Africa“. Die Musiker aus dem Senegal präsentierten Sunu Groove und eine westafrikanische Tanzshow. Rund 1000 Besucher stimmten mit der senegalesischen Trommelgruppe fröhliche afrikanische Wechselgesänge an und gingen auf eine Klang-Reise durch den schwarzen Kontinent.

Auch am Sonntag eroberten die Musiker erneut die Herzen der Zuhörer. Der Spendenerlös des kostenlosen Konzertes und die Kollekte zum Heinrichsfest kommen dem Projekt des Frauenhilfswerks GRAIF zugute für eine Malariaprophylaxe für 500 Familien in Thiès.

Mit der senegalesischen Diözese Thiès besteht seit vier Jahren eine Partnerschaft zur Erzdiözese Bamberg. In einem Podiumsgespräch mit dem Präsidenten von Missio München, Pater Eric Englert, waren sich Erzbischof Ludwig Schick und der Leiter des Hilfswerkes einig, dass der „Brückenschlag nach Afrika“ in beide Richtungen wirke. Obwohl die Gläubigen dort oft arm seien und beispielsweise weite Strecken zu Gottesdiensten zu überwinden hätten, seien die senegalesischen Christen aktiv und zukunftsorientiert und ein Vorbild für Europa.

Schick erinnerte daran, dass der Senegal zu 95 Prozent muslimisch und nur zu fünf Prozent christlich geprägt sei. Dennoch sei dort der katholische Glaube sehr lebendig. „Je katholischer, im Sinne von weltkirchlicher wir werden, desto mehr tun wir letztlich für uns“, zog Erzbischof Schick Bilanz, der zugleich Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz ist.

Viele Angebote für Kinder sorgten dafür, dass bei den Jüngsten keine Langeweile aufkam. In der Dompropstei lockten viele Mitmach-Möglichkeiten der kirchlichen Jugendverbände. Erzbischof Ludwig Schick nahm sich persönlich die Zeit, um den Buben und Mädchen die Schätze und Geheimnisse des Bamberger Doms zu zeigen.

Hintergrund

Der heilige Heinrich ist Gründer und Patron des Bistums Bamberg. König Heinrich II. setzte an Allerheiligen 1007 auf der Reichssynode in Frankfurt die Gründung des Bistums Bamberg durch. 1014 wurde Heinrich zum Kaiser gekrönt. Seine Ehe mit Kunigunde, die später ebenfalls heiliggesprochen wurde, blieb kinderlos. Heinrich II. vermachte sein Vermögen dem Bistum Bamberg. Am 13. Juli 1024 starb Heinrich. In Erinnerung an Heinrich II. feiert das Erzbistum Bamberg jedes Jahr am zweiten Wochenende im Juli das Heinrichsfest.