120 Jah­re Lokal­bahn Forch­heim – Ebermannstadt

Gro­ßes Bahn­hofs­fest am 10. Juli in Eber­mann­stadt – bun­tes Rah­men­pro­gramm – Stun­den­takt auf der Muse­ums­bahn im Wie­sent­tal nach Behringersmühle

"64491" im Wiesenttal. Foto: DFS

„64491“ im Wie­sent­tal. Foto: DFS

Vor genau 120 Jah­ren eröff­ne­te die dama­li­ge „König­lich Baye­ri­sche Staats­ei­sen­bahn“ die Lokal­bahn Forch­heim – Eber­mann­stadt in Ober­fran­ken. Am 1. Juni 1891 läu­te­te der Eröff­nungs­zug mit zahl­rei­chen Hono­ra­tio­ren an Bord das Eisen­bahn­zeit­al­ter im Wie­sent­tal ein. Grund genug für die Dampf­bahn Frän­ki­sche Schweiz e.V. (DFS), die­ses Jubi­lä­um am kom­men­den Sonn­tag gebüh­rend zu fei­ern. Schließ­lich betreibt der Ver­ein bereits seit 1980 das anschlie­ßen­de Strecken­stück von Eber­mann­stadt nach Beh­rin­gers­müh­le erfolg­reich als Museumseisenbahn.

Was auf der heu­ti­gen Neben­bahn schon die Regel ist, ver­an­stal­tet die Muse­ums­bahn zu spe­zi­el­len Anläs­sen wie die­sem: Der Stun­den­takt, der am 10. Juli statt­fin­det, ermög­licht es den Fest­be­su­chern zwi­schen 9 und 17 Uhr jeweils zur vol­len Stun­de mit einem der histo­ri­schen Züge zu fah­ren. Abwech­selnd kom­men die alten Dampf­rös­ser, die Loks 64 491 und ELNA 6, oder die Die­sel­loks V36 und V60 zum Zug zwi­schen Eber­mann­stadt und Beh­rin­gers­müh­le. Eine Fahrt auf der gesam­ten Strecke kostet 10.- Euro, die Tages­kar­te zu 20.- Euro erlaubt alle Son­der­zü­ge an die­sem Tag zu benutzen.

Rund um den Bahn­hof Eber­mann­stadt stel­len die Dampf­bah­ner ein gro­ßes Eisen­bahn­fest auf die Bei­ne: Da wird der Bahn­steig zum Bier­gar­ten, der Bahn­hofs­platz zur Eisen­bahn­strecke im Klein­for­mat und der Betriebs­hof zum Show­room. Aber der Rei­he nach: Am Bahn­steig wird bestens fürs leib­li­che Wohl gesorgt, da bräu­nen die Lecke­rei­en auf dem Grill, frisch gezapf­tes Bier stillt den Durst und ein küh­les Eis erfrischt den Gau­men oben­drein. Kaf­fee und Kuchen dür­fen dabei nicht feh­len! Vor dem Bahn­hofs­ge­bäu­de dreht mit der Bay­reu­ther Gar­ten­bahn ein ech­ter Dampf­zug im Maß­stab 1:8 ihre Run­den und lädt zur Mit­fahrt ein. Außen her­um infor­mie­ren wei­te­re Eisen­bahn­freun­de und ‑Ver­ei­ne über ihre Akti­vi­tä­ten und bie­ten Sou­ve­nirs, Modell- und Eisen­bahn­zu­be­hör an. In der ehe­ma­li­gen War­te­hal­le des Bahn­hofs wird am Sonn­tag eine Aus­stel­lung eröff­net, die einen Über­blick vom Bau der Eisen­bahn­strecke bis zur heu­ti­gen Muse­ums­bahn ver­mit­telt und mit zahl­rei­chen inter­es­san­ten Expo­na­ten auf­war­tet. Im Betriebs­hof der Muse­ums­bahn wer­den schließ­lich zahl­rei­che Fahr­zeu­ge zu besich­ti­gen sein, zudem ermög­li­chen Füh­run­gen durch Lok­schup­pen und Werk­statt einen Ein­blick in die viel­fäl­ti­gen Auf­ga­ben des Eisen­bahn­ver­eins. Schließ­lich ist die Dampf­bahn heu­te ein Eisen­bahn­ver­kehrs- und infra­struk­tur-Unter­neh­men, das dank des tat­kräf­ti­gen Ein­sat­zes der ehren­amt­lich enga­gier­ten Akti­ven bis zu 25.000 Besu­cher in der Frän­ki­schen Schweiz begrü­ßen kann.

Dampf­bahn Frän­ki­sche Schweiz

Als sich das Ende der Dampf­lo­k­ära bei der Deut­schen Bun­des­bahn 1974 abzeich­ne­te, grün­de­ten eini­ge Eisen­bahn­freun­de den Ver­ein „Dampf­bahn Frän­ki­sche Schweiz e.V.“. Sie hat­ten sich zum Ziel gesetzt, die Eisen­bahn­ge­schich­te der 1930er und 1950er Jah­re als leben­di­ges Muse­um zu prä­sen­tie­ren und die 1976 still­ge­leg­te Bahn­strecke im Wie­sent­tal zu erhal­ten. Dies ist ihnen bereits 1980 mit dem ersten Son­der­zug auf der eige­nen Strecke gelun­gen. Inzwi­schen besu­chen jedes Jahr bis zu 25.000 Fahr­gä­ste die Muse­ums­bahn und genie­ßen einen Aus­flug in die Eisen­bahn­ro­man­tik ver­gan­ge­ner Tage. Damit zählt die Dampf­bahn Frän­ki­sche Schweiz zu einer festen Grö­ße im regio­na­len Tourismus.

Zur Neben­bahn Forch­heim – Ebermannstadt
Die knapp 15 Kilo­me­ter lan­ge Neben­bahn­strecke von Forch­heim nach Eber­mann­stadt wird seit kur­zem mit moder­nen Fahr­zeu­gen des Ver­kehrs­un­ter­neh­mens „Agi­lis“ bedient, das die Aus­schrei­bung für das Die­sel­netz Ober­fran­ken gewon­nen hat­te. Damit ende­te nach 120 Jah­ren die Tra­di­ti­on, die­se Bahn­strecke durch Fahr­zeu­ge des Staats­un­ter­neh­mens zu betrei­ben. Die­se hat­te mit der König­lich Baye­ri­schen Staats­ei­sen­bahn begon­nen, ging über die Län­der­bahnepo­che in die Zeit der Deut­schen Reichs­bahn über und nach den Kriegs­jah­ren wei­ter an die Deut­sche Bun­des­bahn und zuletzt Deut­sche Bahn AG. Heu­te ist die Bahn­strecke in den Ver­kehrs­ver­bund Groß­raum Nürn­berg (VGN) inte­griert und in Forch­heim an die S‑Bahnlinie Nürn­berg-Bam­berg angeschlossen.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen rund um das Fest und zum Son­der­fahr­plan und zu den Fahr­zei­ten erhal­ten Sie unter Tel. 09194 794541 oder im Inter­net www​.dfs​.eber​mann​stadt​.de