Sonn­tags­ge­dan­ken: Hoff­nung für die rea­le Welt

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

„Der Näch­ste steht uns in Wahr­heit nicht im ‚Wege‘, son­dern er steht am Rand des Abgrunds als Schutz­en­gel, der uns hin­dert, aus den Rea­li­tä­ten des Lebens hin­aus in die Illu­si­on zu gleiten.“

Paul Schütz schrieb die­se Zei­len als es noch kei­ne „vir­tu­el­len Wel­ten‘ gab, kei­ne Com­pu­ter­spie­le, kein welt­wei­tes Daten­netz, das für vie­le schon die rea­le Welt abge­löst hat. Die Gefahr besteht aber dar­in, Phan­ta­sie und Wirk­lich­keit zu ver­wech­seln. tat­säch­lich ist es müh­sam, sich mit den kon­kre­ten Mit­men­schen aus­ein­an­der­zu­set­zen Und doch: Mei­ne Frei­heit hat ihre Gren­ze, wo sie Frei­heit und Wür­de des Mit­men­schen anrührt. Spaß haben – nichts dage­gen, aber nicht auf Kosten des Mit­men­schen! Hin­ter der Jagd nach Spaß und Frei­heit, hin­ter der Flucht in die Illu­si­on, steht wohl die Angst, zu kurz zu kom­men, etwas zu ver­säu­men, der fast schon ver­zwei­fel­te Wunsch, immer mehr ins Leben hin­ein­zu­packen, in der Mei­nung, danach kom­me nichts mehr. Im Evan­ge­li­um lesen wir es ganz anders. Las­sen wir uns doch vom Maler Franz Marc über­zeu­gen, wenn er schreibt:

„Wie kannst Du eigent­lich im Evan­ge­li­um lesen und doch Angst haben? Mir ist das ganz unver­ständ­lich. Lies Dei­nen Ner­ven aus dem Evan­ge­li­um vor, da müs­sen sie doch ruhig wer­den und Dein gan­zes Wesen muss fröh­lich werden.“

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de