Erz­bi­schof Schick zele­briert beim Hei­lig-Blut-Fest in Burg­wind­heim den Festgottesdienst

„Die Sehn­sucht der Men­schen nach dem Hei­li­gen ist groß“

(bbk) „Die Volks­fröm­mig­keit ist Aus­druck ech­ten geleb­ten Glau­bens und der Sehn­sucht der Men­schen nach dem Hei­li­gen“, stellt Erz­bi­schof Lud­wig Schick fest. „Es gibt Berei­che in der Kir­che, die ‚boo­men‘. Dazu gehört das Hei­lig-Blut-Fest in Burg­wind­heim. Wir dür­fen es heu­te wie in den ver­gan­ge­nen Jah­ren, wie­der mit gro­ßer Fei­er­lich­keit und zahl­rei­cher Betei­li­gung bege­hen“, freu­te sich der Erz­bi­schof über Tau­sen­de Wall­fah­rer die sich aus allen Him­mels­rich­tun­gen zum tra­di­tio­nel­len Glau­bens­fest im Stei­ger­wald auf­ge­macht hatten.

Auch Fron­leich­nams­pro­zes­sio­nen, wie in Bam­berg mit tau­sen­den Betei­lig­ten, die Wall­fahr­ten zu den Wall­fahrts­or­ten, eben­so die Welt­ju­gend­ta­ge sowie die Tai­zé- und Night fever-Got­tes­dien­ste ‚boom­ten‘. „Wo es in der Kir­che um Got­tes­be­zie­hung, Chri­stus­er­fah­rung, Spi­ri­tua­li­tät und geist­li­che Gemein­schaft geht, kom­men die Men­schen“, sag­te der Erzbischof.

Trotz vie­ler Unken­ru­fe, die ankün­dig­ten, dass alles in der Kir­che zurück­ge­he, ver­samm­le sich das Volk Got­tes „vom Auf­gang der Son­ne bis zum Unter­gang“, freu­te sich der Bam­ber­ger Ober­hir­te. „Wenn wir in die Welt­kir­che schau­en, dann boomt da noch mehr. Da haben wir immer mehr Prie­ster­nach­wuchs, vor allem in Afri­ka und Asi­en. Dort müs­sen neue Kir­chen und Gemein­de­zen­tren gebaut wer­den. Da braucht es neue Ordens­häu­ser und immer mehr Diö­ze­sen wer­den errich­tet, weil die Zahl der Gläu­bi­gen steigt“, berich­te­te der Vor­sit­zen­de der Kom­mis­si­on Welt­kir­che der Deut­schen Bischofskonferenz.

Es boo­me über­all dort, wo die Men­schen ihren Glau­ben und ihre Hoff­nung, ihre Freu­den und Nöte vor Gott zum Aus­druck brin­gen dürf­ten, stellt der Erz­bi­schof fest: „Dort, wo sie die stär­ken­de Gemein­schaft der Mit­chri­sten erfah­ren und wo sie spü­ren, dass sie Gott näher kom­men kön­nen, sind sie da“.

„Die Men­schen seh­nen sich nach Gott und dem Him­mel“, so Schick. „Des­halb müs­sen wir als Kir­che in einer dem Men­schen gerech­ten Spra­che, aber auch im Schwei­gen, im Gehen und Nach­den­ken, den Men­schen die Mög­lich­keit geben, mit Gott ins Gespräch zu kom­men und den Him­mel berüh­ren zu lassen“.

Die Men­schen sehn­ten sich auch nach Gemein­schaft in Treue und Ver­läss­lich­keit. Es sei die Auf­ga­be der Kir­che das Evan­ge­li­um zu ver­kün­den und die christ­li­chen Wer­te und Tugen­den den Men­schen zu vermitteln.

Die Kir­che müs­se nicht zu allem einen Kom­men­tar abge­ben, sie müs­se den „geist­li­chen Hun­ger der Men­schen wahr­neh­men und das Ange­bot des Evan­ge­li­ums dar­auf­hin men­schen­freund­lich rüber­brin­gen“, betont der Erzbischof.

„Las­sen Sie auch in den näch­sten Jah­ren das Hei­lig-Blut-Fest boo­men. Neh­men Sie dar­an teil! Ver­mit­teln Sie die­se Tra­di­ti­on, die den Men­schen seit Gene­ra­tio­nen so viel gibt, auch den zukünf­ti­gen Gene­ra­tio­nen“, appel­lier­te der Bam­ber­ger Ober­hir­te. “Hal­ten wir jedes Jahr die­ses Fest, das Ant­wort auf den Hun­ger der Men­schen nach Gott, nach der Nähe Jesu Chri­sti und nach dem Sakra­ment der Eucha­ri­stie ist. Ver­lie­ren wir uns als Kir­che nicht in Dis­kus­sio­nen, Erör­te­run­gen und Stel­lung­nah­men, son­dern leben wir Kir­che, die Gemein­schaft mit Gott und unter­ein­an­der ist“.

Hin­ter­grund

Ein Hosti­en­wun­der bei der Fron­leich­nams­pro­zes­si­on im Jah­re 1465 mach­te Burg­wind­heim zum Wall­fahrts­ort. Als damals eine Hostie zu Boden fiel, war der Prie­ster unter Auf­bie­tung aller Kräf­te nicht im Stan­de sie vom Boden zu lösen. Dem Ebra­cher Abt Burk­hard II. gelang dies, nach spi­ri­tu­el­ler Vor­be­rei­tung, dann eine Woche spä­ter. Dies wur­de als Wun­der betrach­tet und zwei Jah­re danach wur­de die Kapel­le zum „Hei­li­gen Blut“ errich­tet. Seit­dem wird in Burg­wind­heim jedes Jahr acht Tage nach Fron­leich­nam das Hei­lig-Blut-Fest begangen.